2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Packende Duelle und jubelnde Gäste: Das Topspiel der Bezirksliga Nahe bot nicht unbeding sportliche Feinkost, dafür aber Fußball mit Herz. Die Alsenztaler gewannen 2:1.   (Foto: Mario Luge)
Packende Duelle und jubelnde Gäste: Das Topspiel der Bezirksliga Nahe bot nicht unbeding sportliche Feinkost, dafür aber Fußball mit Herz. Die Alsenztaler gewannen 2:1. (Foto: Mario Luge)

Die Eintracht fällt ins Alsenztal

BEZIRKSLIGA-TOPSPIEL Treffer von Wolter und Borges drehen die Partie nach der Führung durch Umbs

BAD KREUZNACH. Die SG Alsenztal ist aus dem Topspiel der Fußball-Bezirksliga als Sieger hervorgegangen. Die Mannschaft von Trainer Alexander Raab gewann bei der SG Eintracht mit 2:1 (1:1) Toren. Und das nicht einmal unverdient.

Es war Herz gefragt an diesem neblig-kalten November-Nachmittag im Moebusstadion. Und ganz viel Herz zeigten die Gäste von der Alsenz. Coach Raab hatte genau das Mitte der ersten Halbzeit gefordert. „Habt nicht so viel Respekt, das ist nicht Bayern München“, forderte er von seinen Jungs.

Nein, es war nicht Bayern München, es war die SG Eintracht. Und die Bad Kreuznacher hatten auch deutlich besser in die Partie gefunden. Zunächst gut strukturiert, mit Jimmy Umbs als Taktgeber im Mittelfeld hatten sie die Partie eine halbe Stunde lang im Griff. Umbs war dann auch maßgeblich an der Führung der Hausherren beteiligt. Der ehemalige Oberliga-Spieler bediente mit einem schicken Flachpass den schnellen Tim Hulsey, der von Waldemar Baum nur per Foulspiel zu bremsen war. Alsenztals Keeper hätte dafür die Rote Karte sehen können, der umsichtige Schiedsrichter Rouven Bösand beließ es bei Gelb (siehe auch „Am Rande bemerkt“ auf Seite 26). Umbs war's egal, er verwandelte zum 1:0 (15.).

Mit Fortdauer der Spitzenpartie fand sich die SG Alsenztal immer besser zurecht. „Ich hatte gewarnt, dass der Gegner eine kämpferisch und spielerisch starke Mannschaft hat“, erklärte hinterher SGE-Coach Thomas Wunderlich, für den die Niederlage natürlich „ein kleiner Rückschritt“ im Titelrennen war. Er anerkannte, dass man vor allem in der zweiten Halbzeit dem Powerfußball der Gäste nicht mehr genug entgegenzusetzen hatte.

Schon kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Kombinierten durch Marc Wolters Kopfball nach Flanke von Jeremias Raab ausgeglichen. Allerdings war dies dann auch eine der wenigen Szenen, die das Prädikat „herausgespielte Torchance“ verdient hatten. Für den spielentscheidenden Treffer musste dann schon wieder ein Elfmeter her. Nach Handspiel im Strafraum zeigte Bösand - hart aber vertretbar - wieder auf den Punkt. Carlos Borges verwandelte (50.).

Und die Führung verdiente sich der Gast mit zunehmender Spielzeit immer mehr. Während der SGE spätestens an der gegnerischen Strafraumgrenze die Ideen ausgingen, nahm die SGA das Herz in die Hand und setzte immer mal wieder Nadelstiche. Das Engagement, das ihr Trainer - zeitweise grenzwertig - an der Außenlinie vorlebt, setzten seine Spieler auf dem Platz erneut um. Sie brummten 90 Minuten. „Wir haben gut umgeschaltet, müssen aber besser Chancen rausspielen“, bilanzierte Raab, der die zweite Halbzeit nach Platzverweis hinter der Absperrung des Feldes verfolgte. „Ich hätte mich auch vom Platz gestellt“, hatte Raab dem Schiedsrichter nach Abpfiff mit einer Portion Selbstironie gesagt. So kennt man ihn.

Dass der Sieg der Gäste verdient war, daran wollten beide Trainer am Ende nicht zweifeln. „Wir haben heute gegen eine geschlossene Mannschaftsleistung verloren“, sagte Wunderlich. Für sein Pendant Raab, der die Eintracht ob der „größeren Substanz“ nachwievor als ersten Anwärter auf den Titel sieht, ist der Erfolg schön, der Aufstieg aber keine Pflicht. „Wir wollen das Produkt SG Alsenztal etablieren. Dafür brauchen wir aber noch mehr Struktur.“ Genügend Herz haben sie schon.

SG Eintracht 1 - SG Alsenztal 2
Eintracht Kreuznach: Czyzewski - Gilles, Krick, Tix (85. Filomela), Gerhard, Becker (67. Frackowiak), Huth, Umbs, Missal, Hulsey, Mecking.

SG Alsenztal: Baum - Bauer (58. A. Schmitt), Borges (77. Porr), Camilleri, Wolter (90. Weiß), I. Schmitt, Metzler, Eckhard, Raab, Scheurmann, Benz..

Tore: 1:0 (15./Foulelfmeter) Umbs, 1:1 (44.) Wolter, 1:2 (50./Handelfmeter) Borges.

Schiedsrichter: Rouven Bösand - Daniel Heyda, Alexander Raider.

Zuschauer: 400.

Aufrufe: 023.11.2014, 19:39 Uhr
Mario LugeAutor