2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Beim 2:1-Hinspielerfolg stoppten Elias Weichler (links) und Mario Laubmeier (rechts) noch gemeinsam den Ichenhauser Maximilian Fiedler. Der damalige Siegtorschützen Weichler steht mittlerweile auf der langen FCG-Ausfallliste.	F.: Walter Brugger
Beim 2:1-Hinspielerfolg stoppten Elias Weichler (links) und Mario Laubmeier (rechts) noch gemeinsam den Ichenhauser Maximilian Fiedler. Der damalige Siegtorschützen Weichler steht mittlerweile auf der langen FCG-Ausfallliste. F.: Walter Brugger

Die Ausfalllisten werden immer länger

Allein beim Derby zwischen dem FC Gundelfingen und dem SC Ichenhausen fehlt mehr als ein Dutzend Kicker +++ Türkspor Augsburg kann die Verletzten kompensieren +++ Kaufbeuren verliert seinen Torhüter

Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Ob Mering, Meitingen, Ichenhausen, Gundelfingen oder Kaufbeuren, überall häufen sich die Verletzten. Gefühlt sind die Ausfalllisten in der Landesliga Südwest so lang wie noch nie. Doch noch bleibt keine Zeit zur Regeneration, vier Spieltage stehen vor dem Beginn der Winterpause noch auf dem Plan. Und die haben es sowohl im Aufstiegsrennen als auch Abstiegskampf in sich.

FC Gundelfingen - SC Ichenhausen (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2008: 3 Siege Gundelfingen - 1 Remis - 0 Siege Ichenhausen)
Zwischendurch kämpft sich die Sonne durch den dichten Herbstnebel des Donautals und erhellt auch die Miene von Stefan Anderl. „Wunderbar“, freut sich dann der Trainer des FC Gundelfingen – und nimmt vor dem Derby gegen den SC Ichenhausen selbst die prekäre Personalsituation für einen Moment locker.
„Das ist doch eine dankbare Situation. Ich habe lauter glückliche Spieler, die zum Einsatz kommen und nicht auf die Idee an einen Wechsel kommen.“ Dass in diesen Worten viel Ironie steckt, wird schon an den Rückmeldungen unter der Woche klar. Bei Stefan Winkler ist das abschließende Ergebnis noch nicht klar, doch bei der Verletzung aus der Partie beim TSV Nördlingen (0:2) könnte es sich um eine erneute Schädigung des schon lädierten Kreuzbandes handeln. Winkler fällt ebenso aus wie Haydar Kaymaz, bei dem die MRT-Untersuchung noch ausstand. „Insgesamt fehlen jetzt elf Spieler aus dem mit viel Aufwand im Sommer zusammengestellten Kader. Damals waren wir stolz, dass jede Position doppelt besetzt ist, doch das ist längst Vergangenheit“, so Anderl. Allein gegenüber dem 2:1-Hinspielsieg vor zehn Wochen stehen ihm sechs Akteure nicht (mehr) zur Verfügung. Wenigstens ist die Rotsperre von Manuel Müller abgelaufen und aus dem Kreisliga-Kader hat der Coach Philipp Seifried und Dominik Veh „hochgezogen“. „Damit haben wir immer noch eine Mannschaft, die das Derby gewinnen kann. Aber es wird halt um einiges schwerer als wenn nur drei, vier Jungs fehlen würden.“
Für den SC Ichenhausen und dessen Trainer Oliver Schmid hegt Anderl durchaus Sympathien, etwas anders verhält sich die Situation bei Liridon Rrecaj. Der Keeper, zu Saisonbeginn noch beim FCG zwischen Pfosten und dann über den Umweg Albanien beim SCI gelandet, treibt wegen seines Abgangs bei Anderl immer noch die Zornesröte ins Gesicht: „Wenn er ein Fünkchen Anstand hat, meldet er sich für das Spiel krank. Mit seiner Aktion hat er mir im Juli zweieinhalb Wochen wertvoller Lebenszeit gestohlen, um noch Ersatz zu finden.“
Dass Rrecaj, zusammen mit Sven Seibold, Daniel Dewein und Sebastian Brosch einer von vier Ex-Gundelfingern in Ichenhauser Reihen, aber passt, davon ist nicht auszugehen. Denn auch die Königsblauen schleppen ein paar Langzeit-Ausfälle mit sich herum, darunter Stammkeeper Simon Zeiser, für den Rrecaj zwischen die Pfosten rückte. Außerdem werden Martin Wenni, Bernd Günther, Stefan Winzig (alle verletzt) und Dominik Fabinger (gesperrt) fehlen.
Ins Spiel wollen die Ichenhauser respektvoll, aber selbstbewusst starten. Schließlich stellt der SCI aktuell das stärkste Auswärtsteam der ganzen Liga. Trotz einiger Pannen bei den jüngsten beiden Heim-Auftritten haben sie vier Zähler gesammelt. Die solide Tabellenposition lässt keinen allzu großen Druck aufkommen bei den Königsblauen. Eine Partie in Gundelfingen zählt für Schmid immer zu den größeren Herausforderungen in einer Spielzeit. „Das ist ein Gegner, der eine hervorragende Mannschaft und in Stefan Anderl, den ich sehr schätze, einen sehr guten Fachmann an der Linie bietet“, sagt der SCI-Coach. Nicht nur der Tabellenposition nach gehören für ihn die Gundelfinger „zum Besten, was die Liga zu bieten hat“.
Schiedsrichter: Michael Kögel (Schwabsoien)

SV Egg an der Günz - SV Mering (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2004: 4 Siege Egg - 7 Remis - 8 Siege Mering)
„Es war sehr wichtig, dass wir zuletzt in Dinkelsbühl gewonnen haben“, sagt Eggs Trainer Karlheinz Schabel. Es waren wichtige drei Punkte, denn die Egger haben immer noch einige Verletzte. „Aufgrund der Personalsituation müssen wir alles tun, um uns in die Winterpause zu retten“, sagt Schabel. „Bei der Tabelle schauen wir zuerst nach unten und dann nach oben.“ Der Trainer hat dabei aber ein konkretes Ziel: „Wir haben jetzt 25 Punkte und wollen bis zur Winterpause auf 30 kommen.“ Um auch gegen Mering zu bestehen, muss die Mannschaft vor allem hinten dicht halten.
„Wir wissen, wie schwer es wird. Es ist immer hart, gegen Egg zu spielen und in Egg ist es umso härter“, weiß auch der Meringer Coach Günter Bayer. Der will zumindest nicht verlieren, ein Punkt wäre schon eine zufriedenstellende Ausbeute. „Aber dazu werden wir uns – im Vergleich zur zweiten Halbzeit gegen Feuchtwangen letzte Woche – steigern müssen“, weiß der Trainer. Personell hat Bayer schon traditionell Sorgen. Markus Nix ist angeschlagen, Johann Dietrich droht mit seiner Rippenverletzung auszufallen und auch Bajram Gocevic ist noch nicht bei hundert Prozent. Fehlen werden weiterhin Michael Holzhammer, Viktor Stiebel, Anil Zambak und Christian Merk.
Schiedsrichter: Joshua Amponsah (Unterhaching)


TuS Feuchtwangen - TSV Nördlingen (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2015: 0 Siege Feuchtwangen - 0 Remis - 1 Sieg Nördlingen)
Der TSV Nördlingen kommt mit einer Serie von fünf Siegen im Rücken ins Feuchtwanger Heinz-Seidel-Stadion. Auch die Tordifferenz aus diesen Partien ist beeindruckend: 16:0 Treffer. „Ich glaube, da braucht man über die Qualität des Kaders nichts sagen. 40 Tore, bei zwölf verschiedenen Schützen. Auch ein Beleg der Ausgeglichenheit. Zudem hat mein Freund Franz Wokon alles im Griff. Er macht dort super Arbeit und ich drücke ihm die Daumen, dass er den großen Wurf am Ende schafft.“ Das Bier für die Nachbesprechung des Spieles sei schon im Kühlschrank, so Ackermann, der trotzdem klarstellen will: „Wir wollen die Positivserie der Nördlinger in Feuchtwangen beenden. Die Reise in unseren Landkreis treten die Nördlinger immer mit gemischten Gefühlen an. In Dinkelsbühl gab es in den letzten Jahren nichts zu holen. Wir wollen ein unangenehmer Gegner sein, Spiele gegen Spitzenteams muss man wie ein Pokalspiel angehen: Alle Spieler sind sowohl in der Defensiv- als auch in der Offensivarbeit gefordert.“ Was im Hinspiel bei der 1:5-Niederlage des TuS nicht gelang.
Helfen kann diesmal wohl Timo Schaller, der laut Ackermann wieder bei hundert Prozent sein sollte. Auch Soner Basar steht wieder im Kader. Dafür droht Fabian Häffner wegen Arbeit auszufallen. Im Tor zumindest gibt es gezwungenermaßen einen Wechsel: Sven Berger löst Michal Walotek ab. Walotek bekam beim 2:4 in Mering eine rote Karte wegen eines Handspiels außerhalb des Sechzehnmeterraums und zwei Spiele Sperre obendrauf. Mit dem Strafmaß ist Ackermann nicht einverstanden: „Andere treten ihre Gegenspieler um und bekommen auch nur zwei Spiele Sperre. Lächerlich.“
„Die Mannschaft hat in den letzten Spielen einen großen Schritt nach vorne gemacht, die Handschrift von Trainer Franz Wokon wird immer mehr erkennbar. Vor allem in der Defensive wird sehr gut gegen den Ball gearbeitet“, meint Nördlingens Abteilungsleiter Andreas Langer, der davor warnt, den Gegner nach seinem Tabellenplatz zu beurteilen. „Von den nächsten drei Gegnern Feuchtwangen, Ichenhausen und Aindling ist mir am meisten vor dem Spiel in Feuchtwangen bange, da es sich gegen Spitzenmannschaften immer leichter spielen lässt als gegen vermeintliche Abstiegskandidaten“, meint Langer. Es steht der komplette Kader aus der Vorwoche zur Verfügung, also auch Alexander Schröter, der bereits wieder schmerzfrei trainieren konnte.
Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (Altenberg)


FV Illertissen II - Sportfreunde Dinkelsbühl (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2013: 4 Siege Illertissen - 1 Remis - 0 Siege Dinkelsbühl)
Wenn der FV Illertissen II gegen das Schlusslicht antritt, wartet Trainer Markus Deibler gleich mit einer Warnung an seine Spieler auf: „Das wird ein ganz schweres Spiel und kein Selbstläufer.“ Er begründet dies auch: „Einige meiner Spieler werden die Partie im Kopf schon gewonnen haben. Das ist der Leichtsinn der Jugend. Für Dinkelsbühl wäre schon ein Unentschieden bei uns ein Zusatzpunkt, der nicht einkalkuliert ist.“ Auch wenn Deibler meint, sein Team habe den einen oder anderen Punkt verschenkt, ist er mit dem momentanen sechsten Platz zufrieden: „Wir haben auch ein paarmal Glück gehabt, das gleicht sich alles aus.“ Der FVI-Trainer weiß aber, dass man schnell hinten rein kommen kann, wenn man nicht aufpasst: „Der Weg nach hinten ist genauso kurz wie der Weg nach vorne.“
Die Lage ist schwierig. Der letzte Tabellenplatz und magere zwei Pünktchen aus den vergangenen sechs Partien stehen für die Sportfreunde zu Buche. Wofür es Gründe gibt, wie Sportfreunde-Coach Uli Ciupke erläutert: „Ich stelle mich trotzdem zu hundert Prozent vor meine Mannschaft , die seit Wochen ständig mit Änderungen auf vielen Positionen, bedingt durch unsere vielen Verletzten, zu kämpfen hat. Wir haben in 17 Spielen schon 29 verschiedene Spieler einsetzen müssen. Da kann schlecht Rhythmus gefunden, sich eingespielt werden. Das soll keine Ausrede sein, das sind einfach Fakten, die unsere momentane Situation stark beeinflusst haben.“
Aber der Coach gibt sich kämpferisch: „Wir werden in den verbleibenden drei Spielen bis zur Winterpause alles versuchen, weiter den Anschluss zu halten, zu punkten.“ Und positive Nachrichten gibt es auch bei den Mittelfranken – etwa die vielversprechenden Debüts der Youngster Jens Hähnlein (19) und Pascal Richter (18). „Sie haben gezeigt, dass man auf sie schon in diesem Alter zählen kann.“
Schiedsrichter: Michael Schmid (Lengenfeld)


Bernd Grund geht aus beruflichen Gründen für zwei Jahre nach Frankreich. Der Schlussmann steht der SpVgg Kaufbeuren daher nicht mehr zur Verfügung. F.: Walter Brugger

SpVgg Kaufbeuren - TSV Aindling (Sa 16:00)
(Bilanz seit 1989: 3 Siege Kaufbeuren - 5 Remis - 5 Siege Aindling)
„Wir sind bereit, Aindling einen tollen Kampf zu liefern“, sagt Kaufbeurens Trainer Norbert Schmidbauer trotz der widrigen Umstände mit der ellenlangen Ausfallliste. Er traut seiner Mannschaft eine Überraschung gegen den Tabellenführer zu. Ein Fragezeichen steht noch hinter den Einsätzen von Maximilian Ebert (Oberschenkelzerrung) und Alexander Schmidbauer (Schlag auf den Fuß).
„Sicherlich ist Aindling eine harte Nuss, aber wir haben schon des Öfteren zuhause unsere Stärken unter Beweis gestellt. Ich bin guter Dinge“, sagt Benjamin Kleiner. Für den 29-jährigen Abwehrchef ist ein Sieg nicht unmöglich. „Aindling wird als kompakte Mannschaft auflaufen und uns extrem fordern“, meint er aber. Mit nur 16 Gegentoren aus 17 Spielen hat der TSV zusammen mit Gundelfingen die stärkste Abwehr der Liga.
Kaufbeuren erkämpfte sich in der Vorrunde ein 0:0 in Aindling. Da stand noch Torwart Bernd Grund im Kasten. Der 27-jährige Schlussmann der SVK absolvierte am vergangenen Wochenende sein vorerst letztes Punktspiel. Aus beruflichen Gründen zieht es ihn die nächsten beiden Jahre nach Frankreich. „Ich hoffe natürlich, dass es so schnell wie möglich aus dem Tabellenkeller wieder nach oben geht. Mit Carsten Schmelz steht weiterhin ein sicherer Rückhalt zwischen den Pfosten“, sagt der scheidende Keeper.
Aindlings Trainer Roland Bahl staunt ein wenig darüber, dass Kaufbeuren derart in Abstiegsgefahr schwebt. Den Gegner dürfe man nicht allein am Tabellenstand beurteilen, so Bahl, der zudem darauf verweist, dass die Aindlinger schon wiederholt Punkte abgeben, wenn sie auf Teams trafen, die bedeutend schlechter im Tableau platziert waren. Dann blickt der TSV-Coach auf seine Leute: „Die letzten beiden Spiele haben wir an Feuer verloren.“ Nun gelte es, wieder mehr Leidenschaft zu entwickeln: „Zweite Halbzeit zuletzt haben wir nicht mehr zulegen können, da haben wir eher abgebaut, da waren wir zu passiv.“ Diese Forderungen stellte er in der Trainingswoche an die Spieler.
Es ist durchaus denkbar, dass die Mannschaft des TSV Aindling mit der gleichen Startelf wie zuletzt antritt. David Englisch konnte nach seiner Grippe wieder mittrainieren und wird zum Kader gehören. Christopher Kneifl (Grippe) und David Burghart (Leistenzerrung) müssen dagegen passen.
Bei einer Personalie war Roland Bahl im Vorfeld noch am Grübeln: „Daniel Ritzer hätte es verdient, zu spielen. Es wäre eine Überlegung, dass er eine Chance kriegt. Ich würde ihm gerne mehr Spielzeit gönnen. Aber vielleicht muss er noch Geduld haben.“ Ritzer erzielte vor zwei Wochen gegen Kissing das Siegtor, kam aber zuletzt gegen Meitingen nur zu einem Kurzeinsatz.
Schiedsrichter: Gürkan Günebakan (Alemannia München)


Kissinger SC - FC Memmingen II (So 14:00)
(Bilanz seit 2015: 1 Sieg Kissing - 0 Remis - 0 Siege Memmingen)
Das 2:1 in Memmingen am 22. Juli war der erste Landesligasieg des KSC überhaupt – und nun soll das Kunststück auf eigenem Platz wiederholt werden. „Es ist ein Heimspiel und das muss gewonnen werden. Die Liga hängt eng zusammen: holen wir einen Dreier, sind wir im Mittelfeld, gehen wir leer aus, liegen wir auf einem Relegationsplatz. Darum will ich die Punkte auf unserem Konto haben“, so die unmissverständliche Aussage von KSC-Abteilungsleiter Mario Borrelli. Kissing kann fast aus dem Vollen schöpfen, nur Robin Scheurer und Mike Frycer fehlen weiterhin verletzt. Dafür kehrt Keles ins Team zurück. Mit dem bisherigen Verlauf der Saison ist Borrelli zufrieden: die Moral in der Truppe passt und auch sonst ist alles in Ordnung. Mit einer Ausnahme: „Die Trainingsbedingungen sind miserabel und nicht landesligawürdig. Da muss sich schnell was ändern“, fordert Borrelli. Der Versuch, woanders einen Trainingsplatz anzumieten, ist gescheitert. „Jetzt müssen wir auf einem Kleinfeld trainieren, das geht eigentlich nicht“, meint der KSC-Fußballboss.
Mit einwöchiger Verspätung startet auch der zuletzt spielfreie FC Memmingen II in die Rückrunde. Der Blick auf die Tabelle macht deutlich, dass sich die Memminger dort keine Niederlage leisten darf, viel zu eng stehen die Teams in der gefährdeten Zone beieinander. „Wir wollen zumindest einen Zähler“, sagt Trainer Andreas Köstner. Der Coach rechnet noch weiter. Vor der Winterpause warten mit dem TSV Meitingen und der SpVgg Kaufbeuren weitere Gegner auf Augenhöhe: „Wenn wir aus diesen drei Spielen sieben Zähler holen, wäre es optimal“. Personell hat Köstner diesmal wieder einige Alternativen. So soll der Regionalliga-Kapitän Sebastian Bonfert nach seiner Zwangspause erst einmal Spielpraxis in der U21 sammeln, bevor auf ihn wieder höhere Aufgaben warten.
Schiedsrichter: Paul Birkmeir (Rohrenfels)


Türkspor Augsburg - SC Fürstenfeldbruck (So 14:00)
(Bilanz seit 2015: 1 Sieg Augsburg - 0 Remis - 0 Siege Fürstenfeldbruck)
Vier Spiele ist Türkspor nun ohne Sieg. Platz neun ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Vor dem Heimspiel gegen den SC Fürstenfeldbruck sagt Co-Trainer Stefan Scheurer: „Aus den Begegnungen gegen Fürstenfeldbruck, Dinkelsbühl und dem SV Mering müssen wir sechs Punkte holen. Ich blicke immer nach vorn und nicht nach hinten.“
Gegen die Schützlinge von Trainer Tarik Sarisakal und Co-Trainer Michael Westermair gewann Türkspor in der Vorrunde 2:1. „Ich baue auf unsere Mannschaft und die Form, die sie vor allem in der zweiten Halbzeit in Oberweikertshofen gezeigt hat. Allerdings hängt ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Burak Tok, Ayhan Kara-Idris und Yildirim Dönmez, die angeschlagen sind“, verrät Stefan Scheurer, der die Mannschaft wieder zusammen mit Trainer Gerhard Kitzler (kommt aus dem Urlaub zurück) betreuen wird. Auf jeden Fall muss Türkspor auf Mustapha Salifou, Damir Suljanovic und Abdourahmane Ayanda (alle verletzt) verzichten. „Unser Kader ist so groß, dass wir diese Ausfälle noch kompensieren können“, meint Adem Gürbüz, der Abteilungsleiter.
Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen)


TSV Meitingen - SV Raisting (So 14:00)
(Bilanz seit 2015: 0 Siege Meitingen - 1 Remis - 0 Siege Raisting)
Vor dem Duell auf der Abstiegsschwelle gegen den SV Raisting schwärmt Meitingens Trainer Ali Dabestani vom Gegner, als würde es ich um ein Spitzenteam handeln: „Beim 0:0 im Hinspiel haben wir echt gestaunt, was der Bayernliga-Absteiger für eine Spielkultur und für eine hohes Tempo vorgelegt hat. Es wundert mich, dass die Mannschaft da unten steht. Ich habe sie ganz oben erwartet. Da muss irgendwo irgendetwas nicht stimmen.“
Nachdem seine Mannschaft dafür ein besondere Begabung habe, ist für die Dabestani die oberste Prämisse: „Wir dürfen den Gegner nicht aufbauen!“ Am vergangenen Samstag haben sich die Lechtaler selber aufgebaut. Das 1:1 beim Spitzenreiter TSV Aindling hat erneut gezeigt, dass der Aufsteiger in der Liga mithalten kann. „Das hat Selbstvertrauen gegeben“, sagt Dabestani, „nichtsdestotrotz müssen wir die Sache daheim regeln.“ Klar und unmissverständlich fordert er deshalb einen Dreier: „Wir brauchen dringend Punkte, damit wir wieder da hinten raus kommen.“ Auf einem Relegationsplatz zu stehen, passt Dabestani gar nicht.
Vor den letzten vier Spielen gegen Raisting, beim FC Memmingen II, gegen Oberweikertshofen und in Fürstenfeldbruck scheint sich auch die Personalsituation ein wenig zu entspannen und Alternativen aufzuwerfen. Während Simon Schröttle nach mehrwöchiger Verletzungspause ein Comeback in der zweiten Mannschaft feiert, stehen mit dem wiedergenesenen Christoph Bronnhuber und Denis Buja nach Ablauf seiner Sperre zwei Offensivkräfte wieder zur Verfügung. Dabestani: „Dadurch können wir mehr Druck ausüben und die Bälle halten.“
Vor allem von Buja verspricht man sich sehr viel. Mit 26 Treffern in 25 Spielen hat der 26-Jährige den TSV Meitingen in der abgelaufenen Saison fast im Alleingang in die Landesliga geschossen. Doch seit dem Aufstieg hat der Torschützenkönig der Bezirksliga Nord erst fünf Spiele absolviert und dabei zwei Tore erzielt. Zunächst war er für mehrere Wochen auf Heimaturlaub im Kosova, dann handelte er sich zwei Rote Karten hintereinander ein. Nun ist die dreiwöchige Sperre abgelaufen. „Seine Kopfballstärke und seine körperliche Präsenz werden uns gut tun“, sagt Ali Dabestani. Ob er den Goalgetter von Anfang an bringt, weiß er allerdings noch nicht: „Das entscheide ich immer erst am Spieltag.“
Eine Entscheidung hat Ali Dabestani übrigens ebenfalls getroffen: „Ich werde mich nicht mehr als Ersatztorhüter nominieren. Immer, wenn ich mich umgezogen habe, konnten wir nicht gewinnen.“ So wird diesmal für den nach einer Roten Karte im Spiel der zweiten Mannschaft gesperrten Benjamin Seidel Manuel Neuner auf der Bank Platz nehmen.
Schiedsrichter: Daniel Pollinger (Milbertshofen)

Aufrufe: 06.11.2015, 21:18 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor