2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Sven Hinkel
Sven Hinkel

Die Angst als ständiger Begleiter

Der Windecker Trainer Marcus Voike fürchtet weitere Ausfälle

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Windeck. Wirklich entspannt kann Marcus Voike die Übungseinheiten seiner Mittelrheinliga-Fußballer derzeit nicht verfolgen. Die Angst vor weiteren Verletzungen schwingt ständig mit beim Windecker Trainer. Gerade einmal 13 Feldspieler stehen für das anstehende Duell beim SV Eilendorf (Sa., 16 Uhr) zur Verfügung.

„Viel darf nicht mehr passieren”, stellt Voike folgerichtig fest. Zuletzt häuften sich die Momente, in denen der Coach bei Zweikämpfen im Training regelrecht zusammenzuckte. Die Ansage an seine Akteure lautet daher: keine riskanten Tacklings mehr! Die besonnene Spielweise dürfe laut Voike jedoch nicht dazu führen, dass „wir nur noch Spalier stehen und gar keinen Körperkontakt mehr suchen. Das ist ein Balanceakt, den die Jungs zu bewältigen haben.”

Dass sich die Personallage im Vergleich zum jüngsten Spiel in Wesseling (4:1) noch einmal verschärft hat, liegt zum einen am studienbedingten Ausfall von Farhat Qarizada. Zum anderen steht Sven Hinkel nicht mehr im Kader. Der 24-Jährige hatte mitgeteilt, aus beruflichen Gründen nur noch einmal pro Woche trainieren zu können; daraufhin einigten sich Spieler und Verein auf eine Trennung.

Immerhin kann Voike wohl wieder auf Patrick Siebert zurückgreifen. Der mit sieben Toren beste Angreifer des Ligazehnten steht nach seinem Muskelfaserriss vor einem Comeback. „Wenn er im Kader ist, wird er auch spielen”, sagt der Windecker Trainer. Das Gleiche dürfte für Daniel Jacoby gelten. Der 22-Jährige scheint seinen Platz in der Innenverteidigung gefunden zu haben. Nach einer wieder aufgebrochenen Oberschenkelverletzung kämpfte sich der Zugang von SW Nierfeld ins Team zurück und überzeugte in den vergangenen drei Partien an der Seite von Mario Bröhl. „Daniel hat zuletzt einen richtig guten Job gemacht — er ist kopfballstark, hat ein gutes Stellungsspiel und weiß, wo das Tor steht”, sagt Voike. In Wesseling erzielte der 1,94-Meter-Hüne bereits seinen zweiten Treffer im erst sechsten Einsatz.

Ob Jacobys Defensivkünste am Samstag überhaupt gefragt sein werden, bleibt abzuwarten. Schließlich hat der SV Eilendorf erst mickrige acht Tore erzielt. Das Schlusslicht aus Aachen stellt mit 24 Gegentreffern zudem die zweitschlechteste Defensive der Liga. Die Gelegenheit scheint also günstig für die Windecker, das Polster auf die Abstiegsränge weiter auszubauen. Es sei denn, die Ausfallliste wird bis Samstag noch länger. Aus Krankheitsgründen dürfte in Eilendorf jedenfalls kein Windecker Akteur fehlen. Denn für die Gesundheit der Spieler sorgt Voike höchstpersönlich: „Ich lasse keinen Spieler ohne Pullover oder Jacke aus der Kabine gehen. Ich rate den Jungs sogar, sich immer die Haare zu föhnen.” Solche Maßnahmen ergreift ein Trainer wahrlich nur dann, wenn wirklich nicht mehr viel passieren darf.

Aufrufe: 019.11.2015, 14:25 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor