2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
F: Patten
F: Patten

Deutsche Meister zu Gast beim FC Wellinghofen

Ob Kevin Großkreutz oder die Stiepermann-Brüder. Der FC Wellinghofen ließ durch den Aufstieg in die Kreisliga A so aufhorchen, dass sich selbst die Profis am Admiralplatz blicken ließen.

Marco Stiepermann ist tief verwurzelt in Dortmund und im Ruhrgebiet. In der Jugend der Borussia ausgebildet zog es den 25 Jahre alten Offensivallrounder zunächst zur Alemannia nach Aachen. Die folgenden Stationen hießen erneut Dortmund, Energie Cottbus und Greuther Fürth. Zur kommenden Saison wechselt der einmalige deutsche Meister zum VfL Bochum und somit wieder nah an seine Heimat heran. Doch im Sommer trainieren selbst die Profivereine nicht – daher fragte Stiepermann beim FC Wellinghofen an und hielt sich auf der Anlage des Aufsteigers in die Kreisliga B fit.

„Die Mannschaft kennt ihn, er ist ein guter Freund. Viele der Spieler sind mit ihm zur Schule gegangen und zusammen groß geworden. Auch sein Bruder, Marcel Stiepermann war hier kurzzeitig angemeldet, will nun in der Landesliga beim BSV Schüren aber noch einmal angreifen. Marco hat bei unserem Vorstand nachgefragt ob er auf unserem Kunstrasen trainieren darf. Das war natürlich kein Problem, sodass er mit zwei, drei Leuten hier war“, berichtet Wellinghofens Coach Tobias Buse.

Doch nicht nur die Stiepermanns sind bekannte Gesichter in Wellinghofen, auch Kevin Großkreutz beobachtete die Mannschaft von Buse schon genau. Dies liegt an der überragenden vergangenen Saison der Dortmunder, an deren Ende der Aufstieg in die Kreisliga B heraussprang. Ohne Niederlage strebten die Rot-Weißen dem Erfolg entgegen, seit dem siebten Spieltag gaben sie den Platz an der Sonne nicht mehr ab. Mit 155 Treffern erzielte der FC im Schnitt 4,8 Treffer pro Partie, in Heimspielen waren es gar 6,1 Treffer im Schnitt (98 Tore).

„Es war wichtig den Schritt zu machen, nachdem wir zuvor drei Jahre in Folge oben dabeigewesen waren. Ich habe die Saison erst im vergangenen Jahr übernommen und musste mit meinen 35 Jahren auch erst mal ins Traineramt reinschnuppern. Ich bin befreundet mit den Jungs. Vorher war ich Co-Trainer bei Dieter Weinand, der leider aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht weitermachen konnte, sich aber noch um die sportliche Leitung im Hintergrund kümmert. Es ist auch sein Aufstieg“, sagte Buse.

Dieser war also ganz klar das Ziel der Wellinghofener und wurde schon am 16. April im Derby gegen den Hörder SC klar gemacht – unter den Augen von Großkreutz. „Wir wollten es zu Hause perfekt machen und der erste Aufsteiger in Dortmund werden. Dass es dann im Derby gelungen ist, wurde natürlich ordentlich gefeiert. Die Sportplätze liegen knapp einen Kilometer auseinander. Kevin Großkreutz hat sowohl bei uns als auch beim HSC ein paar Bekannte. Zu der Zeit war er verletzt und musste daher nicht in Stuttgart sein. Der Junge ist ein Pfundskerl“, freute sich Buse über den prominenten Besuch.

Bei 155 Toren wundert es auch wenig, dass der FC Wellinghofen den Torschützenkönig der vergangenen Saison stellt. Tim Libor holte sich mit 29 Treffern die Spitzenposition, doch auch Pierre Schwentek (26 Treffer), Thomas Wolff (20), Sascha Paul (13) und Daniel Grünstern (12) netzten zweistellig ein. „Pierre war eigentlich die ganze Saison vorne, hat sich in einem Spiel aber einen Bänderiss im Sprunggelenk zugezogen. Da ist Tim dann vorbeigezogen. Insgesamt haben bis auf ein, zwei Leute alle getroffen – selbst ich“, scherzte Buse.

Der ärgste Konkurrent des FC spielte gar nicht in der eigenen Liga. Der BVB war es, der dem Aufsteiger das Leben das ein oder andere Mal schwer machte. Buse: „Durch die Europa-League haben sie oft Sonntags gespielt. Wir haben einige mit Dauerkarten. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass sie sich nun wieder für die Champions League qualifiziert haben und daher wohl häufiger Samstags im Einsatz sind“.

Die Mannschaft der Wellinghofener bleibt auch eine Spielklasse höher komplett zusammen. Thomas Eichhorn wird neuer Co-Trainer. Hinzu kommt Maik Brizinka vom Wambeler SV, zudem ist noch ein Torwart im Gespräch. „Für uns zählt nur, dass wir nicht absteigen. Oben anzugreifen ist nicht unser Ziel. Wenn ich allerdings sehe, wie die Mannschaft Fußball spielt, denke ich, dass einige auch noch in der Kreisliga A mithalten könnten“, so Buse.

Aufrufe: 06.7.2016, 11:00 Uhr
Moritz HammelAutor