Derby zwischen den Topteams

Köln. Es ist der einzige Wermutstropfen vor dem Derby: Weder die U21 des 1.FC Köln noch der FC Viktoria können das Spitzenspiel in der Fußball-Regionalliga West am Samstag (14 Uhr, Franz-Kremer-Stadion) in Bestbesetzung antreten. Doch der Spannung und Brisanz tut das keinen Abbruch. Es ist das Duell der beiden der derzeit stärksten Teams der Liga. Der FC ist seit neun Spielen ungeschlagen, die Viktoria hat mit acht Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage die beste Bilanz aller Teams. „Die Viktoria ist für mich ganz klar Favorit”, sagt Stephan Engels.

Der Trainer der U21 stapelt tief vor der Partie. Das macht natürlich alles einfacher. Der 54-Jährige will den Druck von seiner Mannschaft nehmen und ein mögliches Negativ-Erlebnis besser abfedern. Auf der anderen Seite ist Viktorias Trainer Claus-Dieter Wollitz nichts anderes gewohnt, als die Begegnung als vermeintlich haushoher Favorit anzugehen. Aber er hat Respekt: „Ich habe die Kölner U 21 zuletzt beim 2:1 gegen Mönchengladbach II gesehen. Da hat der FC richtig gut gespielt und ein überragendes Umschaltverhalten gezeigt”, sagt er.

Wollitz hatte unter der Woche Gesprächsbedarf mit zwei Sorgenkindern seiner Mannschaft: Gaetano Manno und Tim Röttger. „Gaetano ist ein absoluter Wohlfühlspieler”, hat der Coach bemerkt. „Er ist jemand, für den die Menschen zu seiner Zeit beim VfL Osnabrück sogar Geld bezahlt haben, um ihn im Stadion zu sehen.” Zuletzt war es um den 32-Jährigen ein stiller geworden. Zu Beginn dieser Spielzeit wurde Manno aufgrund einer Leistenoperation zurückgeworfen und konnte bislang noch nicht an die Leistungen anknüpfen, die ihn einst beim VfL Bochum in den Bundesliga-Fußball hievten. Ähnlich gestalten sich die Dinge bei seinem Teamkollegen Timo Röttger: Auch der gebürtige Waldbröler wurde mit einigen Vorschuss-Lorbeeren nach Höhenberg gelotst, war ebenfalls einmal Profi und verletzte sich zu Beginn der Saison. „Er hat eine schwere Zeit durchmachen müssen”, gibt Wollitz zu bedenken. „Timo war zweimal verletzt und musste sich darüber hinaus an die Regionalliga gewöhnen.”

Trotzdem ist Wollitz überzeugt von den Qualitäten des 29-jährigen Außenbahnspielers und meint: „Timo ist Profi durch und durch und äußerst einsichtig. Jeder Spieler erlebt in einer Laufbahn solche Phasen.” Im Gegensatz zu Manno und Röttger werden Daniel Reiche (Muskelfaserriss), Silvio Pagano (Außenbandriss im Knie) und Sebastian Spinrath (Gürtelrose) am Samstag fehlen.

Bei der U21 des 1. FC Köln hat Kapitän Marius Laux trotz seiner Muskelverletzung (siehe nebenstehender Artikel) noch geringe Hoffnungen, im Derby dabei zu sein. Sein Teamkollege Lucas Cueto muss dagegen nach seiner Gelb-Roten Karten auf Schalke auf der Tribüne Platz nehmen. Ein möglicher Ersatz könnte Lizenzspieler Bard Finne sein, doch dessen Einsatz hängt ebenso an den Entscheidungen rund um den Lizenzkader wie die Torwartfrage: Dort wird eine Entscheidung zwischen Daniel Mesenhöler und Marcel Schuhen fallen.