2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Der Pfullinger Florian Gekeler (re.) will sich am Sonntagvormittag von den Metzingern nicht überspringen lassen, sondern mit dem VfL das Derby gewinnen.
Der Pfullinger Florian Gekeler (re.) will sich am Sonntagvormittag von den Metzingern nicht überspringen lassen, sondern mit dem VfL das Derby gewinnen.
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Der VfL Pfullingen könnte bei der TuS den Titel feiern

Enorm eng und heiß geht es in den letzten drei Landesliga-Spielen zu: Im Tabellenkeller zählt nun jeder Punkt. Der VfL kann vorzeitig Meister werden.

Vor dem Derby (Sonntag, 11 Uhr) gegen den Favoriten und Tabellenführer VfL Pfullingen macht der gastgebenden TuS Metzingen von Trainer Zizino Teixeira-Rebelo immerhin die Tatsache etwas Mut, dass die TuS sich mittlerweile stabilisiert hat.

Nur zwei der jüngsten zehn Spiele gingen verloren, bei drei Remis wurde aber fünf Mal gewonnen. In dieser durchaus schwierigen Saison, in der im Otto-Dipper-Stadion beileibe nicht alle Hoffnungen erfüllt wurden, ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Blau-Weißen. "Die Tabelle ist immer noch etwas trügerisch. Wirklich gerettet sind wir erst, wenn wir noch Punkte einfahren - am besten schon gegen den VfL im Derby. Nachdem wir in der Rückrunde ordentliche Leistungen gezeigt haben, sehe ich uns nicht als chancenlos, zumal wir das Hinspiel in Pfullingen unglücklich durch ein dummes Gegentor in der 88. Minute mit 1:2 verloren und daher noch eine Rechnung offen ist", meint TuS-Trainer Zizino Teixeira-Rebelo.

Mit breiter Brust reist der Spitzenreiter an den Bongertwasen. Der VfL Pfullingen strebt der Verbandsliga mit Siebenmeilen-Stiefeln entgegen. Es scheint fast unmöglich, die Echaztäler noch vom Erfolgskurs abzubringen. Acht Mal fuhren sie in den vergangenen zehn Partien die volle Ernte ein. Das Derby im Ermstal ist bereits der erste Matchball für die Gäste bezüglich des Titelgewinns. Ein Sieg bei der TuS würde bei gleichzeitigem Punktverlust von Verfolger SV Zimmern gegen den FC Gärtringen die Meisterschaftsentscheidung bedeuten. Keine schlechten Perspektiven für die Blau-Weißen vom Schönbergstadion, die am letzten Spieltag ausgerechnet noch bei ihrem ärgsten Titelwidersacher in Zimmern gastieren und dieses Gipfeltreffen natürlich gerne frühzeitig zu einer bedeutungslosen Angelegenheit degradieren möchten. Am Freitag vor Pfingsten löste der Tabellenführer seine Heim-Hausaufgabe beim 2:1-Sieg gegen den starken Aufsteiger GSV Maichingen bravourös. "Das war eines unser besten Spiele in der Rückrunde", stellte Dominik Biber treffend fest. Der Pfullinger Abwehrspezialist, mit sieben Toren treffsicherster Defensivmann in Reihen des VfL, hat klare Vorstellungen fürs Derby am Sonntagvormittag zur Frühschoppenzeit am Metzinger Bongertwasen. "Wir müssen bei der TuS an diese starke Leistung anknüpfen. Weil ich davon ausgehe, dass Zimmern die beiden Spiele vor dem großen Saisonfinale gewinnen wird, führt kein Weg daran vorbei, dass wir auf dem großen Rasenplatz im Otto-Dipper-Stadion punkten", rechnet der 23-jährige Neuffener vor. "Wir werden dementsprechend mit der richtigen Einstellung ins Derby gehen." Vom Pfingstausflug an den Tegernsee kehrten alle 21 Teilnehmer wohlbehalten zurück. Darüberhinaus darf VfL-Trainer Michael Konietzny wieder auf die Dienste von Patrick Lehmann und Sven Bahnmüller zurückgreifen. Der Pfullinger Kommandogeber kann also fast aus dem Vollen schöpfen. Eine Seltenheit in der laufenden Spielzeit.

Bei der Spvgg Mössingen ist die Luft heraus. Das Schlusslicht plant bereits für die Bezirksliga Alb. Der sonntägliche Gegner (Anstoß 15 Uhr) SV Croatia Reutlingen weist zwar satte 18 Punkte mehr als die Mössinger auf, befindet sich aber gleichwohl in einer äußerst unangenehmen Lage im Abstiegskampf. Für den Tabellen-13. ist das Gastspiel im Steinlachtal praktisch die Einladung, einen Pflichtsieg einzustreichen, um die Chancen auf den Klassenerhalt am Leben zu erhalten. Zuletzt gab es zwei Dämpfer anhand von Niederlagen, letztlich aber schöpfen die Gäste aus der Tatsache, vier der jüngsten zehn Partien gewonnen zu haben, auch Hoffnung. Nun gilt es, das vorhandene Potential in den abschließenden drei Saisonspielen wirkungsvoll einzusetzen. Nach dem Duell in Mössingen geht es für die Reutlinger zum Stadtrivalen TSG Young Boys Reutlingen - und somit ins nächste direkte Abstiegsduell mit einem unmittelbaren Konkurrenten im Kampf um den Ligaerhalt.

In was für eine verheerende Situation haben sich die Reutlinger TSG Young Boys nur gebracht? Die Mannschaft, die aufgrund ihrer individuellen Klasse und hochkarätigen Besetzung eigentlich ganz andere Tabellenregionen bevölkern müsste, bangt auf Ranglistenplatz 14, ausgestattet mit 31 Punkten, um den Klassenerhalt. Und vier Niederlagen in Folge sorgen für berechtigte Zweifel an einem Happy End. Die restlichen drei Saisonspiele beinhalten ausschließlich Bezirksderbys für die Truppe von Interimstrainer Pietro Conte, der den glücklosen Mario Estasi ablöste und nun zusammen mit Yasin Yilmaz den Karren aus dem Dreck ziehen soll. Nach dem Heimspiel gegen Rottenburg geht es ebenfalls daheim gegen Croatia Reutlingen, ehe das Gastspiel bei der TSG Tübingen die misslungene Runde abschließt. Um sicher zu gehen, weiterhin in der Siebtklassigkeit auf Tore- und Punktejagd gehen zu dürfen, sollten die Young Boys mit dem Einfahren von Zählern aber nicht mehr warten, sondern gleich gegen den fünftplatzierten FC Rottenburg (Sonntag, 15 Uhr) die volle Ausbeute einfahren.

Der TB Kirchentellinsfurt wird definitiv zusammen mit der Spvgg Mössingen in die Bezirksliga Alb absteigen. Der Ausflug in den Stadtteil von Sulz am Neckar, zum FC Holzhausen (Sonntag, 15 Uhr), kann daher schon als Einspielen für die kommende Saison in der Achtklassigkeit betrachtet werden. Immerhin haben sich die Schwarz-Weißen vom Faulbaum, deren Torverhältnis von minus 38 aus 27 Partien schon verrät, dass es bei TBK-Partien nicht immer spannend zuging (am 3. April legte beispielsweise das 0:5 gegen Bösingen Zeugnis davon ab), nunmehr stabilisiert. Keine der letzten fünf Partien war eine klare Angelegenheit, in Maichingen und Tübingen wurde sogar gewonnen.

Aufrufe: 020.5.2016, 08:00 Uhr
ALEXANDER MAREIS | SWPAutor