Der TSV Weilimdorf kämpft vergeblich: Die Serie ist gerissen

Je länger eine Serie anhält, umso größer ist die Gefahr, dass sie reißt. Die Serie, welche die Fußballer des TSV Weilimdorf hingelegt haben, war jedenfalls ziemlich lang. Seit Oktober des vergangenen Jahres hat das Team von Trainer Marco Scheel kein Pflichtspiel mehr verloren. Im Detail bedeutet das: In 23 Bezirksliga-, fünf Bezirkspokal- und zwei WFV-Pokalpartien sowie in einer Landesligabegegnung war es den jeweiligen Gegnern nicht gelungen, die Nord-Stuttgarter zu besiegen. Dem Sportfreunden Dorfmerkingen glückte am Sonntag das, was zuvor vielen anderen verwehrt geblieben war: Der Landesliga-Spitzenreiter setzte sich am Sonntag mit 3:2 beim Landesliga-Neuling aus Weilimdorf durch. Allerdings hatte es eine gewisse Zeit lang so ausgesehen, als könnte Scheels Mannschaft für eine faustdicke Überraschung sorgen. Doch etwas zu wenig taktische Disziplin und etwas zu viel fehlgeleiteten Eifers verhinderten einen Punktgewinn gegen den hochkarätig besetzten Kader der Sportfreunde.

Kampfgeist und Laufbereitschaft

„Es ist schade, dass wir keine Punkte mitnehmen“, urteilte TSV-Trainer Marco Scheel nach der Partie. „Aber wir haben in einem Spiel gegen ein Spitzenteam das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht.“ Besagte Mittel waren seitens der Weilimdorfer Kampfgeist und Laufbereitschaft, zunächst gepaart mit taktischer Disziplin. Das sorgte in der Summe dafür, dass sich die spielerisch überlegenen Gäste reichlich schwer taten. Zudem zeigten sich die Nord-Stuttgarter immens effizient: Die erste Chance brachte das erste Tor. In der 14. Minute landete ein Zuspiel von Miroslav Andacic bei Carmine Pescione. Letzterer leitete den Ball auf Andreas Simic weiter, der per Kopf für Tamer Fara auflegte. Fara beförderte das Spielgerät per Dropkick ins Tornetz der Dorfmerkinger. 13 Minuten später brachte Chance Nummer zwei auch Treffer Nummer zwei, der ebenso schön herausgespielt war. Nach einem klugen Pass in die Tiefe durch Louis Hörger hängte Josip Casic zwei Gegenspieler ab und legte auf Josip Sesar quer. Der Weilimdorfer scheiterte zwar mit seinem ersten Schussversuch an Sportfreunde-Schlussmann Christian Zech, der das Leder aber nur zurück zu Sesar abwehren konnte. Dessen zweiter Schuss saß – 2:0 für den Aufsteiger.

Vielleicht wäre ja alles anders gekommen, wenn nicht zwei wesentliche Dinge passiert wären. Erstens der 1:2 Anschlusstreffer durch den einstigen Zweitligaspieler Fabian Weiß nur zwei Minuten später; zweitens die Riesenchance, die Sesar in weitere zwei Minuten später liegen ließ. Erneut kam der Weilimdorfer zweimal zum Schuss, brachte diesmal aber keinen der beiden im Tor unter. Der Gegentreffer verursachte einen kleinen, aber merklichen Bruch im Spiel des TSV: Die Nord-Stuttgarter versuchten, ihre Gegenspieler früher zu attackieren, taten dies allerdings nicht im Kollektiv. Und so öffneten sich für die spielfreudigen Sportfreunde aus Dorfmerkingen immer mehr Lücken, um schnelle Angriffe zu fahren. Zwar scheiterte Weiß zweimal an TSV-Torwart Giuseppe Desiderio, doch eine Minute vor der Pause eins traf er nach Pass von Felix Gruber zum Ausgleich.

Villani kommt und fliegt

Nach dem Seitenwechsel wurde die Begegnung allerdings ziemlich zerfahren. Nicklichkeiten von beiden Seiten häuften sich, die Diskussionen auf dem Spielfeld auch. Und so setzte Scheel auf einen Routinier: Er brachte in der 65. Minute den Neuzugang Sandro Villani für Hörger in die Partie – was sich als Fehler erweisen sollte. Zwei Minuten nach seiner Einwechslung führte ein Foul Villanis, der schon in Ober- und Regionalliga gespielt hatte, zu einem Freistoß für die Gäste. Niklas Weißenberger, zweiter Ex-Profi in den Reihen der Gäste, trat an und traf zum 3:2. Villani und Weißenberger standen dann in der 74. Minute erneut im Zentrum des Geschehens, als der Weilimdorfer mit gestreckten Beinen in den Sportfreunde-Spielmacher grätschte – was Villani prompt die rote Karte einbrachte. Dass der TSV-Neuzugang nach seinem Foul von Dorfmerkingens Simon Vesel ins Gesicht gefasst und zu Boden gestoßen wurde, ahndete der Unparteiische allerdings nur mit Gelb. In Rückstand und mit einem Mann weniger mühte sich der TSV zwar, noch den Ausgleich zu schaffen. Doch die Dorfmerkinger brachten den knappen Vorsprung sicher über die Zeit.

TSV Weilimdorf: Desiderio – Nikolic, Sprenger, Andacic, Patrick Härle (80. Härle) – Simic, Fara – Casic, Hörger (65. Villani), Sesar – Pescione (78. Tepegöz). Spfr. Dorfmerkingen: Zech – Hasenmaier, Michael Schiele, Fabian Janik, Scherer – Weißenberger – Vesel (85. Kurz), Gruber (75. Jeffrey Janik) , Philipp Schiele (58. Sauer) – Weiß, Nietzer (90.+1 Knaus).

Aalen kommt im Pokal

Seit Samstag ist es klar: Der TSV Weilimdorf bekommt in der dritten Runde des Württembergischen Verbandspokal-Wettbewerbs seinen Wunschgegner. Und dieser ist kein geringerer als der VfR Aalen, derzeit Tabellenfünfter in der 3. Liga. Das Profiteam von der Ostalb hatte erst in der zweiten Pokalrunde ins Geschehen eingegriffen und wurde dort seiner Favoritenrolle gerecht. Mit 2:0 setzten sich die Aalener beim Verbandsligisten TSV Essingen durch. Gemäß aktuellem Spielplan ist der VfR dann am Mittwoch, 7. September, an der Weilimdorfer Giebelstraße zu Gast.

Die Tabelle der Landesliga Staffel 2 in der Übersicht

1. Sportfreunde Dorfmerkingen 2 2 0 0 8 : 2 6 6 2. 1. FC Heiningen (Ab) 2 1 1 0 4 : 1 3 4 3. SV Ebersbach/Fils 2 1 1 0 5 : 3 2 4 4. TSV Bad Boll 2 1 1 0 3 : 2 1 4 5. SC Geislingen 2 1 1 0 2 : 1 1 4 6. TSV Blaustein 2 1 0 1 5 : 2 3 3 7. TV Echterdingen 2 1 0 1 3 : 3 0 3 8. TSGV Waldstetten 2 1 0 1 3 : 4 -1 3 9. FV 09 Nürtingen 2 1 0 1 4 : 6 -2 3 10. 1. FC Eislingen (Auf) 2 1 0 1 1 : 5 -4 3 11. SG Bettringen (Auf) 2 0 2 0 3 : 3 0 2 12. TSV Weilheim/Teck 2 0 1 1 3 : 4 -1 1 TSG Hofherrnweiler-Unterrombach 2 0 1 1 3 : 4 -1 1 TSV Weilimdorf 2 0 1 1 3 : 4 -1 1 15. TSV Köngen 2 0 1 1 2 : 4 -2 1 16. TSV Neu-Ulm (Auf) 2 0 0 2 0 : 4 -4 0