2024-04-25T14:35:39.956Z

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Florian Sprenger (links) und Güney Cömert verlassen den TSV Weilimdorf in der Winterpause.
Florian Sprenger (links) und Güney Cömert verlassen den TSV Weilimdorf in der Winterpause. – Foto: Günter Bergmann / Collage FuPa Stuttgart

TSV Weilimdorf: Das Bollwerk bricht die Zelte ab

Zwei Leistungsträger verlassen den Club im Winter

In Güney Cömert und Florian Sprenger verlassen zwei langjährige Leistungsträger den TSV Weilimdorf.

Manchmal macht Fußball einfach keinen Spaß. Da will man als Offensivkraft gerade auf das gegnerische Tor zustürmen und steht plötzlich vor dieser Zwei-Personen-Wand von knapp zwei Metern Höhe und gefühlt derselben Breite, die einen Angreifer mal robust, mal raffiniert vom Spielgerät zu trennen weiß. In Einzelteile zerlegt besteht dieses Defensivbollwerk, das etliche Jahre lang das Herzstück in der Verteidigung des TSV Weilimdorf war, aus Güney Cömert und Florian Sprenger. Und das existiert nun in dieser Form nicht mehr.

Am letzten Spieltag des Jahres 2019 endete die Ära des Duos. 191 Pflichtspiele hat Cömert für den TSV bestritten, für den er seit der Saison 2010/2011 aufläuft. Bevor er an die Giebelstraße kam, hatte er für den FV Zuffenhausen in der Bezirks- und Landesliga gekickt, ehe ihn der Verbandsligist TV Echterdingen verpflichtete. Von dort wechselte er nach einer Spielzeit zum TSV Weilimdorf II – in die Kreisliga A. „Die wollen halt einfach ein bisschen Fußball spielen, das ist mehr oder weniger eine Tresen-Truppe“, hatte Michael Bachmann, damals wie heute treibende Kraft im TSV, geurteilt. Doch diese Tresentruppe stieg prompt in die Bezirksliga auf und schaffte zwei Jahre später sogar den Sprung in die Landesliga. Zu den Neuzugängen, die nach dem Aufstieg verpflichtet wurden, gehörte auch Florian Sprenger, den Cömert noch von den gemeinsamen Zeiten beim TV Echterdingen kannte. Sprenger kommt inzwischen auf 123 Partien im Weilimdorfer Dress.

Sprenger wollte eigentlich schon im Sommer aufhören

So viel Vereinstreue wie bei Cömert und Sprenger ist rar geworden im Amateurfußball. „Ich hatte hier meine besten Fußballjahre“, sagt Cömert, der in Weilimdorf nicht nur als Spieler und Kapitän, sondern auch als Co-Trainer und Interimstrainer aktiv war. „Es ist mir schon schwer gefallen, hier aufzuhören“, sagt Sprenger. In einem sind sich die beiden einig: „Wir haben mit dazu beigetragen, den TSV Weilimdorf Stück für Stück zu dem aufzubauen, was er heutzutage ist.“

Nun mag sich angesichts dieser Aussagen die Frage auftun, warum die beiden mitten in der Saison ihre Zelte abbrechen. „Ich wollte eigentlich schon im Sommer aufhören“, sagt Sprenger. „Die langen Fahrten, der Aufwand, die Erwartungshaltung, wenn man in der Landesliga spielt – das ist mir zu viel geworden“, sagt der 32-Jährige. Zu Rundenbeginn überredeten ihn seine Teamkollegen Cömert und Sandro Villani, noch ein Jahr dranzuhängen. Doch in der ersten Saisonhälfte reifte die Entscheidung, neue Wege zu gehen, noch aus – Sprenger zog den Schlussstrich.

Cömert wechselt zum SV Pattonville

Nicht viel anders verhielt es sich bei Güney Cömert. „Arbeit, Familie und Landesligafußball, das ist in der Summe ein großer Aufwand, den ich minimieren muss“, sagt der Vater von Zwillingen, der drei Jahre mehr auf dem Buckel hat als sein nunmehr einstiger Teamkollege Sprenger. „Nach den Turbulenzen mit den Trainerwechseln im Sommer habe ich ja gerne noch geholfen, aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt da, eine neue Herausforderung zu suchen.“

In seinem Fall bedeutet das einen Wechsel zum Kreisligisten SV Pattonville. „Von meiner Haustür bis zum Verein sind es 500 Meter“, sagt Cömert, der beim SV auf ein paar alte Weggefährten aus Zuffenhäuser Zeiten trifft: Asilhan Yildiz, Marc Bachhuber und Daniel Schick. Florian Sprenger wird künftig auch eher heimatnah Fußball spielen. Ihn zieht es zur Spvgg Weil der Stadt. „Als spielender Co-Trainer“, wie er selbst sagt.

Dass einer der beiden oder gar beide in der fernen Zukunft wieder beim TSV Weilimdorf landen, scheint nicht ausgeschlossen. „Sag niemals nie“, ist das Credo von Florian Sprenger. „Ich kann mir das nach dem Ende meiner aktiven Karriere durchaus vorstellen“, sagt Güney Cömert.



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Aufrufe: 05.12.2019, 11:15 Uhr
Aus den Stadtteilen / Mike MeyerAutor