2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Trainer Jürgen Lipka (rechts) eilte in zwölf Jahren mit dem SV Rott von Erfolg zu Erfolg, jedoch war auch für ihn die Pressekonferenz nach der Pokalbegegnung gegen den Regionalligisten Viktoria Köln und deren Trainer Pele Wollitz (links) im November des vergangenen Jahres ein Highlight. Foto: Kurt Kaiser
Trainer Jürgen Lipka (rechts) eilte in zwölf Jahren mit dem SV Rott von Erfolg zu Erfolg, jedoch war auch für ihn die Pressekonferenz nach der Pokalbegegnung gegen den Regionalligisten Viktoria Köln und deren Trainer Pele Wollitz (links) im November des vergangenen Jahres ein Highlight. Foto: Kurt Kaiser

Der SV Rott trennt sich von Jürgen Lipka

Der Verein will mit dem erfolgreichen Trainer nach der Saison nicht mehr zusammen arbeiten.

Nach der aktuellen Saison trennen sich die Wege von Trainer Jürgen Lipka und dem SV Rott. Zum Wochenanfang teilte der sportliche Leiter des Sportvereins, Andreas Schindler, mit, dass der Verein den im Sommer auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern wird. „Wir denken, dass es so eine saubere Sache ist und nach zwölf Jahren eine logische Entscheidung war.“

Für Jürgen Lipka kam die Trennung nach zwölf Jahren zwar nicht ganz überraschend, jedoch hätte er gerne den Vertrag noch einmal verlängert. „Wir haben hier wieder eine ganz tolle Mannschaft aufgebaut, die einen sehr guten Charakter hat. Das ist die beste Mannschaft die der SV Rott je hatte, mit der hätte ich sehr gerne weiter gearbeitet“, verlässt der Erfolgscoach den Tiergarten nur ungern.

Für Furore gesorgt

In der Winterpause der Saison 2003/04, als der SV Rott in der Aachener Kreisliga A auf dem Tiefpunkt angekommen war, verpflichtete der damalige Obmann, Hermann Goll, den Trainer. Mittlerweile weiß jeder Fußballfan in der Region, dass der zwar nicht immer einfache aber ehrgeizige Coach für die Rotter ein absoluter Glücksfall war und es in erster Linie seinem Engagement zu verdanken war, dass der kleine Dorfverein aus der Nordeifel auch im Gebiet des Fußballverbands Mittelrhein bekannt wurde und auch da für Furore sorgte.

In seiner ersten halben Saison führte der Coach den Verein noch aus dem Ligakeller der Aachener Kreisliga A2 auf Tabellenplatz acht. Ein Jahr später schnupperten die Rotter schon am Aufstieg, mussten sich aber mit dem dritten Tabellenplatz zufrieden geben. In der Spielzeit 2005/06 wurden die Rot-Weißen ganz souverän mit dreizehn Punkten Vorsprung Meister und gewannen auch in Haaren das Entscheidungsspiel um die Kreismeisterschaft gegen den JSV Baesweiler.

Dass die Rotter nach dem langersehnten Aufstieg in die Bezirksliga Staffel 3 und nicht in die Aachener Bezirksliga eingestuft wurden, passte ihnen zwar nicht, jedoch nahmen sie die weiteren Fahrten auf sich und beendeten die Spielzeit 2006/07 auf Tabellenplatz fünf.

Eine Saison später erreichten die Rot-Weißen, nun in der Bezirksliga Staffel 4 beheimatet, erneut den fünften Tabellenplatz. In der Saison 2007/08 mussten die Nordeifeler wieder in die nicht so attraktive Staffel 3, spielten aber vom Meisterschaftsstart eine führende Rolle. Drei Spieltage vor Saisonende standen die Rot-Weißen schon als Meister und Aufsteiger in die Landesliga fest.

Sensationeller Aufstieg

Dass man nur ein Jahr später am Tiergarten den nächsten sensationellen Aufstieg in die Mittelrheinliga feiern konnte, hatte keiner auf dem Zettel. Gegen Ende der Saison machten die Rotter es zwar noch mal spannend, jedoch führten sie in der Endabrechnung die Tabelle mit zwei Punkten vor dem TSC Euskirchen und Schwarz-Weiß Nierfeld an. Nach dem TuS Schmidt in den 90er war der SV Rott erst der zweite Verein aus der Nordeifel, dem der Sprung in die Mittelrheinliga gelungen war.

„Einmalig was die Mannschaft geleistet hat“, lobte der Coach damals sein Team um den jungen Torjäger Avdo Iljazovic und stellte sich selbst in die zweite Reihe. Jedoch hatte er mit seinem unheimlichen Ehrgeiz und seinem hohen Maß an Fußballverständnis einen riesigen Anteil am Aufstieg in die höchste Liga auf Mittelrhein-ebene.

Vor Saisonbeginn als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt, sorgten die Rot-Weißen aber auch in der neuen Umgebung für so manche Überraschung. Als im Juni 2011 die Punkte zusammengezählt wurden, hatten die Rotter deren 40 eingesammelt und belegten in der Mittelrheinliga einen hervorragenden zehnten Tabellenplatz. „Diese Leistung ist noch höher als der Aufstieg zu bewerten“, lobte der Coach, der sich in Rott nach dieser Leistung den Status als „Dorfheiliger“ erarbeitet hatte. Leider mussten die Rotter nach dem zweiten Jahr Mittelrheinliga als Viertletzter mit 33 Zählern wieder zurück in die Landesliga. In der haben die Rot-Weißen sich mittlerweile etabliert, und in dieser Liga will der Coach sich mit seiner Mannschaft auch in dieser Saison behaupten.

Nachfolger steht nicht fest

Wer nach Jürgen Lipka auf der Bank des SV Rott Platz nehmen wird steht noch nicht fest. Allerdings weiß der Nachfolger, dass er an den Erfolgen von Jürgen Lipka gemessen wird, der in den Geschichtsbüchern des SV Rott einen ganz besonderen Eintrag verdient hat.

Aufrufe: 04.3.2015, 13:13 Uhr
Kurt Kaiser | AZ/ANAutor