2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Selbst der Dauerregen konnte den Sturm des TSV Dinkelscherben an die Tabellenspitze nicht stoppen. Julian Walter versucht hier den Torschützen zum 1:1, Thomas Kubina, einzufangen. Wertingens Torhüter Florian Gebauer klaubt den Ball aus den Maschen.	    F.: Georg Fischer
Selbst der Dauerregen konnte den Sturm des TSV Dinkelscherben an die Tabellenspitze nicht stoppen. Julian Walter versucht hier den Torschützen zum 1:1, Thomas Kubina, einzufangen. Wertingens Torhüter Florian Gebauer klaubt den Ball aus den Maschen. F.: Georg Fischer
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Der Sturm auf die Spitze

Mit dem TSV Dinkelscherben, TSV Meitingen, SV Cosmos Aystetten und dem TSV Neusäß führen vier Teams aus dem Landkreis Augsburg die Tabelle an

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Landkreis Augsburg Wetterkapriolen sorgten dafür, dass es am letzten Sonntag im August zu zahlreichen Spielausfällen kam. Wo letztlich doch gekickt wurde, wurden die Bedingungen von Minute zu Minute schlechter – ja teilweise irregulär. In Zusmarshausen sollte das Spiel der zweiten Mannschaft gegen den TSV Ellgau zunächst nicht angepfiffen werden. Dann wurde es auf einen Nebenplatz verlegt. Zur Pause sollte es dann abgebrochen werden. Doch die Gäste, die zu diesem Zeitpunkt mit 4:0 führten, protestierten natürlich vehement. So ließ Schiedsrichter Günter Schimek zu Ende spielen. Das Spiel der ersten Mannschaft gegen den FC Ehekirchen, das um 17 Uhr beginnen sollte, musste dann abgesagt werden. So war der TSV Zusmarshausen die einzige Mannschaft aus dem Augsburger Land, die am Wochenende nicht punkten konnte.

Dass die mit fünf Teams aus dem nordwestlichen Landkreis besetzte Bezirksliga Nord hochattraktive Derbys zu bieten hat, war klar. Dass jedoch nach dem siebten Spieltag mit dem TSV Dinkelscherben, dem TSV Meitingen, Aufsteiger SV Cosmos Aystetten und dem TSV Neusäß vier davon auf den ersten Plätzen stehen, das ist doch eher überraschend.

Eine Nacht durfte der TSV Meitingen nach dem klaren 3:0-Sieg beim TSV Rain II auf dem Platz an der Sonne verbringen. „Das interessiert mich überhaupt nicht“, sagt Trainer Ali Dabestani. „Wer jetzt über die Tabelle diskutiert, der hat einen an der Klatsche. Wenn man zweimal gewinnt, steht man oben, wenn man zweimal verliert, hängst du unten drin.“ Da die Liga so ausgeglichen ist – den Vorletzten trennen gerade einmal sieben Punkte vom Tabellenführer –, war er jedoch froh über den Sieg. Dabestani: „Es war wichtig, dass wir gewonnen haben. Wir haben das taktisch sehr gut gemacht, zugestellt und Nadelstiche gesetzt.“ Zwei davon kamen vom eingewechselten Denis Buja, den Dabestani trotz seiner beiden Jokertore nicht als Matchwinner sieht. Für ihn war Basti Almer der Mann des Spieles: „Heimliche Arbeiter sind oft die wahren Helden.“

In die Freude über den Dreier mischte sich der Ärger über die Rote Karte gegen Schlussmann Roman Artes. „Er hat eine Sekunde gezögert und dadurch das Foul gemacht“, schildert Ali Dabestani die Szene. „Ob man aber wirklich Rot zeigen muss?“ Am kommenden Sonntag, wenn der TSV Neusäß zum Spitzenspiel in den Lechauen aufkreuzt, wird Benni Seidel zwischen den Pfosten stehen. „Da ist mir jetzt nicht angst und bange“, weiß der Coach um dessen Qualitäten.

Führungswechsel: Am Sonntag setzte sich dann der TSV Dinkelscherben im Prestigeduell gegen den vom ehemaligen Lila-Weißen Roger Kindler trainierten TSV Wertigen mit 2:1 durch und übernahm die Spitze. „Ein sehr glücklicher Sieg“, konstatierte Abteilungsleiter Martin Mehr und wiegelte ab: „Außerdem haben alle anderen Konkurrenten ein Spiel weniger als wir.“ In der Tat war der Siegtreffer durch Dominik Mayr äußerst kurios: Wertingens Torwart Florian Gebauer hatte den Schuss des Neuzugangs, der vom TSV Fischach kam, schon an die Latte gelenkt. Von dort sprang der Ball an Gebauers Rücken und kullerte über die Linie.

Aufrufe: 02.9.2014, 15:19 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor