Dass die mit fünf Teams aus dem nordwestlichen Landkreis besetzte Bezirksliga Nord hochattraktive Derbys zu bieten hat, war klar. Dass jedoch nach dem siebten Spieltag mit dem TSV Dinkelscherben, dem TSV Meitingen, Aufsteiger SV Cosmos Aystetten und dem TSV Neusäß vier davon auf den ersten Plätzen stehen, das ist doch eher überraschend.
Eine Nacht durfte der TSV Meitingen nach dem klaren 3:0-Sieg beim TSV Rain II auf dem Platz an der Sonne verbringen. „Das interessiert mich überhaupt nicht“, sagt Trainer Ali Dabestani. „Wer jetzt über die Tabelle diskutiert, der hat einen an der Klatsche. Wenn man zweimal gewinnt, steht man oben, wenn man zweimal verliert, hängst du unten drin.“ Da die Liga so ausgeglichen ist – den Vorletzten trennen gerade einmal sieben Punkte vom Tabellenführer –, war er jedoch froh über den Sieg. Dabestani: „Es war wichtig, dass wir gewonnen haben. Wir haben das taktisch sehr gut gemacht, zugestellt und Nadelstiche gesetzt.“ Zwei davon kamen vom eingewechselten Denis Buja, den Dabestani trotz seiner beiden Jokertore nicht als Matchwinner sieht. Für ihn war Basti Almer der Mann des Spieles: „Heimliche Arbeiter sind oft die wahren Helden.“
In die Freude über den Dreier mischte sich der Ärger über die Rote Karte gegen Schlussmann Roman Artes. „Er hat eine Sekunde gezögert und dadurch das Foul gemacht“, schildert Ali Dabestani die Szene. „Ob man aber wirklich Rot zeigen muss?“ Am kommenden Sonntag, wenn der TSV Neusäß zum Spitzenspiel in den Lechauen aufkreuzt, wird Benni Seidel zwischen den Pfosten stehen. „Da ist mir jetzt nicht angst und bange“, weiß der Coach um dessen Qualitäten.
Führungswechsel: Am Sonntag setzte sich dann der TSV Dinkelscherben im Prestigeduell gegen den vom ehemaligen Lila-Weißen Roger Kindler trainierten TSV Wertigen mit 2:1 durch und übernahm die Spitze. „Ein sehr glücklicher Sieg“, konstatierte Abteilungsleiter Martin Mehr und wiegelte ab: „Außerdem haben alle anderen Konkurrenten ein Spiel weniger als wir.“ In der Tat war der Siegtreffer durch Dominik Mayr äußerst kurios: Wertingens Torwart Florian Gebauer hatte den Schuss des Neuzugangs, der vom TSV Fischach kam, schon an die Latte gelenkt. Von dort sprang der Ball an Gebauers Rücken und kullerte über die Linie.