2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligabericht
Ercan Aydogmus (links), Foto: Bongarts/Getty Images
Ercan Aydogmus (links), Foto: Bongarts/Getty Images

Der SC Fortuna zeigt Größe

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Nach dem 1:2 des SC Fortuna Köln im Fußball-Regionalliga-Spitzenspiel gegen die Sportfreunde Lotte suchen die Südstädter die Gründe für die Pleite bei sich - und nicht beim Schiedsrichter, den sich die Fans als Schuldigen ausgemacht hatten.

Köln. Während es aus Fortuna Kölns Zuschauerblock noch Bierbecher, Feuerzeuge und allerlei anderes Wurfmaterial in Richtung Schiedsrichter Felix Schmitz regnete, suchten die Spieler bereits nach anderen Gründen für die 1:2 (1:2)-Niederlage im Fußball-Regionalliga-Topspiel gegen die Sportfreunde Lotte. „Das hätte heute nicht passieren dürfen. Uns hat in jedem Fall die Effektivität der vergangenen Wochen gefehlt”, sagte Stürmer Ercan Aydogmus. Kapitän Daniel Flottmann ergänzte: „Ich weiß gar nicht genau, in was der Gegner besser war. Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, dass sie nicht alles gegeben hätte. Wir haben uns einfach in der Anfangsphase zweimal nicht gut angestellt.”

Die erste Situation, die Flottmann beschrieb, spielte sich in der 13. Minute ab — wobei die individuelle Klasse von Lottes Offensive mindestens genauso viel Anteil am Tor hatte, wie Fortunas Passivität in der Abwehr. Amir Shapourzadeh spielte einen Ball mit dem Außenrist von der rechten Seite perfekt in den Lauf von Aleksandar Kotuljac, der Kölns Keeper Andre Poggenborg anschließend lehrbuchmäßig überlupfte. Im Rausch der frühen Führung setzte Kevin Freiberger kurz danach zum Sprint in Richtung Fortuna-Tor an, gewann einen gefühlt 30-sekündiges Laufduell gegen den sicher nicht langsamen Jan-André Sievers und traf zum 2:0 (19.). „Bei der Qualität von Lotte in der Offensive mussten wir dann aufpassen, hier nicht komplett unterzugehen”, sagte Trainer Uwe Koschinat.

Und die Fortuna zeigte eine gute Reaktion. Nach Foul an Tobias Steffen verwandelte Ozan Yilmaz den fälligen Elfmeter in der 33. Minute. „Danach waren wir eigentlich wieder ganz gut im Spiel und hatten auch einige Chancen. Aber die Möglichkeiten sind primär durch Willenskraft und weniger vernünftiges Herausspielen entstanden”, kritisierte der Coach.

Aydogmus scheitert per Kopf

Die besten Chancen hatte Ercan Aydogmus jeweils per Kopf — doch in Lottes starkem Keeper Benedikt Fernandez fand Fortunas Toptorjäger an diesem Nachmittag regelmäßig seinen Meister.

In der Schlussphase avancierte dann noch Schiedsrichter Schmitz zum gemeinsamen Feindbild aller Fortuna-Anhänger. Erst verweigerte er dem vermeintlichen 2:2 von Flottmann wegen einer Abseitsposition die Anerkennung, wenig später verbannte er Koschinat auf die Tribüne, und kurz vor Schluss schickte er Kristoffer Andersen mit Gelb-Rot vom Platz. Seinen Verweis bezeichnete Koschinat als „bodenlose Frechheit”, da er lediglich eine Abseitsposition angezweifelt habe. Doch da die anderen maßgeblichen Entscheidungen des Unparteiischen wohl ihre Richtigkeit hatten, suchte Koschinat korrekterweise im eigenen Vorgarten nach den Ursachen für die Niederlage: „Am Ende müssen wir uns den Vorwurf machen, dass wir unsere körperlichen Vorteile in der Luft zu keiner Zeit in die Waagschale geworfen haben.”

In der anstehenden zweiwöchigen Meisterschafts-Pause steht nun die Aufarbeitung der Partie an. Flottmann äußerte noch eine Theorie, die wohl jedem Fortuna-Anhänger gefallen würde: „In der vergangenen Saison haben wir die großen Spiele gewonnen und standen nicht oben. Vielleicht ist das ja diesmal umgekehrt.”

Aufrufe: 06.10.2013, 19:51 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Christian KrämerAutor