Der Ronaldo von Buch, wohl für immer

Die Handynummer schickt sein Trainer durch, natürlich nicht kom­mentarlos. „Guter Junge!!“, schreibt Helmut Rahner, „Ronaldo von Buch“. Dahinter ein Smiley. Der Ronaldo von Buch ist 24 Jahre alt und schon mindestens 18 Jahre beim TSV. Wie sein Vater, der eben­falls nur den TSV kennt. Wie sein Bru­der Stefan, mit dem er in der ersten Mannschaft spielt. Christian Fleisch­mann wohnt 600 Meter entfernt von den Plätzen, in Buch 6. Mehr Buch geht eigentlich nicht. Wenn er nicht gerade im elterlichen Betrieb hilft, ist Christian Fleischmann beim TSV. Auf 40 bis 50 Hektar bauen die Fleischmanns Gemüse an. Praktisch vor der eigenen Haustür, im Knob­lauchsland. So wie sich das gehört.

Auch am Mittwochnachmittag hatte Christian Fleischmann noch einiges zu tun, ehe er Zeit fand für ein kurzes Gespräch. Am Abend ging’s mit den Sportfreunden ins Fitnessstudio, weil die Plätze beim TSV aufge­weicht sind. Egal. Hauptsache Bewe­gung. „Neben der Arbeit ist der Fuß­ball alles für mich“, sagt Christian Fleischmann. Im Sommer lässt er für seine große Leidenschaft auch schon mal den Urlaub ausfallen, um die Vor­bereitung nicht zu verpassen. Mit seinem Ehrgeiz hat es Christi­an Fleischmann bis in die Landesliga geschafft, 2012 gehörte er zur Auf­stiegsmannschaft. Den Spitznamen verpassten sie ihm wegen seiner Dynamik. Der Ronaldo von Buch.

Christian Fleischmann trägt zur Auf­klärung seine „Einstellung und das Körperliche“ bei, woran er beinahe täglich feilt. Ein Tag ohne Sport ist für ihn fast ein verlorener Tag. Als er aus der Jugend kam, wollte ihn mal der SC Eltersdorf, damals noch stolzer Regionalligist, Christian Fleischmann entschied sich aber für den Heimatclub. Da ist er zu Hause, da will er auch gar nicht weg – außer, es würde sich mindestens ein Viertli­gist bei ihm melden, „das müsste man auf jeden Fall mitnehmen“. Da es derzeit aber nicht danach aussieht, wird Christian Fleischmann beim TSV Buch bleiben. Wohl für immer. „Im Umkreis gibt es keinen anderen Verein für mich.“ Mit einigen aus der „Ersten“ hat er schon seit zehn, zwölf Jahren Kon­takt, Udo Brehm ist einer seiner bes­ten Kumpels. Mit denen Christian Fleischmann auch gerne um die Häu­ser zieht; wo die Bucher Jungs auftau­chen, ist häufig einiges los. Für das Teambuilding nutzen sie praktisch jede Kirchweih im Knoblauchsland, auch Rocknächte oder Faschingsfei­ern nehmen sie gerne mit. Zumindest das unterscheidet Chris­tian Fleischmann noch vom echten Ronaldo.

Den Ball spielt Christian Fleischmann weiter zu Alexander Lowig (ASN Pfeil). Begründung: „Meiner Meinung nach ein Klasse-Torhüter - und gern gese­henes Gesicht auf den Kirchweihen im Knoblauchsland“.