Der Primus gibt sich eine Blöße

Die erste Hiobsbotschaft erhielten die Pfullinger kurz vor Anpfiff der Partie, als mit Sergio Sassano auch der dritte etatmäßige Außenverteidiger für das Spiel gegen den FC Rottenburg ausfiel. Der gelernte Offensivspieler Steven Scheurer rutschte für ihn in die Startelf.

Von Beginn an waren die Rottenburger wacher und präsenter in den Zweikämpfen. Die Pfullinger wirkten zu fahrlässig, ungenau und schläfrig in ihren Aktionen mit und gegen den Ball. Keine zehn Minuten waren gespielt als Giuseppe Nigro per Steilpass geschickt wurde, auf das Pfullinger Tor zulief, Torhüter Markus Hirlinger gekonnt umkurvte und zur 1:0-Führung einschob. Nach einer Viertelstunde tauchten die Echazstädter per Doppelchance gefährlich vor dem Rottenburger Tor auf. Zunächst war es Bernd Maier, der nach einem Eckball den Ball aber aus fünf Metern nicht im Kasten unterbringen konnte (16.), keine zwei Minuten später schoss Dominik Grauer den Ball ans Außennetz. Die Pfullinger taten sich im Spielaufbau gegen die hochverteidigenden Gäste extrem schwer und versuchten es daher mit langen Bällen in die Spitze, mit denen die Innenverteidigung um Kapitän Bernd Kopp aber nahezu keine Probleme hatten.

Der FC Rottenburg hingegen stand kompakt und setzte immer wieder Nadelstiche in der Offensive. So hatten sie durch Bugra Taskin und Adrian Dettling gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Aufgrund mangelnder Konzentration und Abstimmung luden die Pfullinger die Gäste immer wieder zu Torchancen ein. So auch kurz vor der Pause: Einen missratenen Rückpass von Jochen Frey lief Dettling ab, der an Hirlinger vorbei zu Sturmpartner Taskin querlegte und dieser keine Mühe hatte, aus 16 Metern den Ball ins leere Tor zu schieben: 0:2.

Zur zweiten Halbzeit wechselte VfL-Coach Michael Konietzny gleich zwei Mal. Florian Gekeler gab nach auskurierter Handwurzelverletzung sein Comeback, zudem brachte Konietzny mit Julian Fauser einen neuen Offensiv-Akteur. Die Pfullinger wollten schnellstmöglich den Anschlusstreffer erzielen. Weder Scheurer (47.) noch Grauer per Freistoß (54.) konnten jedoch Wagner im Kasten des FCR überwinden. Der FC Rottenburg setzte immer wieder gefährliche Konter. Mit den Chancen ging der FCR aber zu fahrlässig um. Nach einer Stunde wurde die Partie hitziger. Kevin Hartmann wurde nach 65 Minuten auf Seiten der Rottenburger mit gelb-rot vom Feld geschickt. Die Pfullinger agierten daraufhin nochmals einen Tick offensiver, machten aber zu viele unnötige Fehler. In der 77. Minute hätte Dominik Biber seine Farben wieder zurück ins Spiel bringen können. Eine Flanke von rechts köpfte der mitaufgerückte Innenverteidiger aus kürzester Distanz aber über das Tor. Dem VfL fehlte es in seinen weiteren Aktionen an Ideen, an der Passgenauigkeit und an der Spritzigkeit. Erst in der Nachspielzeit stellte Ünal mit einem sehenswerten Distanzschuss den Endstand von 1:2 her. Die Pfullinger mussten im Kampf um die Meisterschaft einen herben Rückschlag einstecken.

"Das war ein verdienter Rottenburger Sieg, der sogar höher hätte ausfallen können. Auch in Unterzahl war der Gegner gefährlicher. Wir hatten heute zu viele Totalausfälle in unserem Team, aber wir schauen nach vorne", gab Abteilungsleiter Schyska zu Protokoll.

Spiel-Statistik:

VfL Pfullingen: Hirlinger - Müller, Biber, Hauser (73. Bahnmüller), Scheurer, Maier (46. Gekeler), Lehmann (73. Baur), Ünal, Frey (46. Fauser), Dünkel, Grauer.

FC Rottenburg: Wagner - Braun, Kopp, Hirschka, Baur, Maier, Kreudler, Hartmann, Nigro (62. Schirm), Taskin (77. Ambacher), Dettling