Der Pfosten ist diesmal kein Kehdinger

In der dritten Auflage des Duells Drochtersen/Assel gegen Oldenburg gehen die Kehdinger das erste Mal als Verlierer vom Platz. Oldenburg behält ein Fünkchen Hoffnung im Kampf um die Meisterschaft. D/A juckt die Niederlage nicht wirklich. Ein Auswärtsremis in Oldenburg, der Pokalerfolg gegen den VfB und jetzt die unglückliche Niederlage. Unterm Strich kann sich die Bilanz gegen den Titelaspiranten sehen lassen. Der Aufsteiger biegt auf die Zielgerade einer herausragenden Saison ein. Bereits am kommenden Mittwoch reist die Elf von Trainer Enrico Maaßen zum nächsten Spiel beim VfV 06 Hildesheim.

Das Tor des Tages fällt früh. Die D/A-Defensive scheint mit ihren Gedanken noch in der Kabine zu sein, als der VfB Oldenburg in der dritten Minute bereits zuschlägt. Die Fünferkette schläft und lässt Nils Laabs auf der linken Seite laufen. Abgeklärt legt Laabs den Ball an D/A-Torwart Patrick Siefkes vorbei und trifft zum 1:0 für den Tabellenzweiten. Der Gast präsentiert sich ballsicher, aggressiv und abgezockt in den Zweikämpfen. Oldenburg kontrolliert Ball und Gegner und überzeugt spielerisch.

Bis zur 13. Minute findet Drochtersen offensiv nicht statt. Erst Alexander Neumanns Angriffsaktion auf der linken Seite weckt die Kreativen. Neumanns Heber ist eine leichte Beute für Schlussmann Dominik Kisiel. Florian Nagel zielt vier Minuten später besser, aber nicht gut genug. Sein Flachschuss aus 18 Metern klatscht an den Pfosten. Die Hausherren spielen jetzt gefälliger und setzen sich in der Oldenburger Hälfte fest, ohne allerdings zwingende Torchancen herauszuspielen.

Trainer Enrico Maaßen stellte seine Mannschaft erwartet defensiv ein. Nico Mau, Nikola Serra, Sören Behrmann, Thomas Johrden und Henry Sung bilden die Fünferkette, davor sichern Sven Zöpfgen und Stefan Wolk ab. Florian Nagel und Oliver Ioannou stehen offensiv, vorne drin stört nur Alexander Neumann.

Oldenburg spielt nicht fehlerlos. Doch D/A nutzt die Schwächen der VfB-Defensive im Spielaufbau nicht. Die Kehdinger erarbeiten sich Ecken und Einwürfe in des Gegners Hälfte. Der finale Pass fehlt, der gefährliche Abschluss. Alexander Neumann steht permanent im Abseits.

Direkt nach Wiederanpfiff hat Neumann den Ausgleich auf dem Fuß. Seinen Heber köpft Franko Uzelac auf der Torlinie aus der Gefahrenzone. Torwart Kisiel ist längst geschlagen. Vier Minuten später verzieht Laabs auf der Gegenseite. Das Spiel ist jetzt offen. D/A gibt sich präsenter in den Zweikämpfen. Hochkarätige Chancen sind aber Mangelware. Die Torhüter sind nahezu beschäftigungslos.

Das Spiel entwickelt sich ansehnlich, aber entpuppt sich nicht als überragende Partie. In der Schlussphase wird die Begegnung noch einmal dramatisch. Wie in vielen Spielen zuvor, hätte D/A auch diesmal fast doch noch gejubelt. In der letzten Minute verpassen Jasper Gooßen und kurz danach Sven Zöpfgen mit einem Pfostenkracher den durchaus verdienten Ausgleich.

„Uns hat heute das Spielglück gefehlt“, sagt D/A-Trainer Maaßen. Er lobt seine Spieler für „wahnsinniges Engagement“ und sagt, er sei nicht traurig über die Niederlage. Sein Oldenburger Kollege Dietmar Hirsch ordnet den Sieg ebenso in die Kategorie glücklich ein. „Wie der Sieg zustande kam, ist egal. Bei einer Niederlage wäre der Zug für uns abgefahren gewesen.“

Die Statistik

Tor: 0:1 (3.) Laabs
SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Mau, Serra, Behrmann (82. Krottke), Johrden, Sung (74. Elfers), Zöpfgen, Wolk, Ioannou (61. Gooßen), Nagel, Neumann.
Zuschauer: 1024