Der nächste Schock auf Igstadts Kunstrasen

Gleich im ersten Training auf dem neuen Geläuf hatte es Martin Noack erwischt, wenig später zogen sich die Igstadter Stefan Sachse und Lars Winter ebenfalls Kreuzbandrisse zu. Mit der gleichen Diagnose wurden Adam Opoloni und Efkan Tuerkyilmaz (auf der Nordwest-Sportanlage) konfrontiert und damit insgesamt sechs Akteure aus der Truppe von Igstadt/Breckenheims Trainer Martin Gallion.

"Das ist ein seltsames Phänomen", sagt Claus Wilhelmi. Der Mitarbeiter des Sportamtes ist ratlos. "Das ist die neuste Generation Langhaarflor und die beste Qualität in Wiesbaden." Allerdings räumt Wilhelmi ein, dass die Plätze "erstmals mit einer so massiven Trockenperiode wie in diesem Jahr zu tun hatten. Da kann es schon sein, dass die Plätze ohne Regen etwas stumpf werden." Beregnungsanlagen, wie sie auf Naturrasen oder Hartplätzen verwendet werden, seien auf den Kunstrasen-Anlagen nicht vorgesehen: "Wir haben in den letzten fünf, sechs Jahre 21 Plätze gemacht und es gab da nie Probleme. Vielleicht hängen die Verletzungen mit falschem Schuhwerk zusammen." Dennoch vespricht Wilhelmi einen Ortstermin, auch mit dem Architekten, um den Igstadter Platz noch einmal genau zu untersuchen.

Falsches Schuhwerk schuld?

Auch der FSV Wiesbaden spielt auf der neuen Igstadter Anlage - und hat keinerlei Probleme. "Es gibt zwei Stellen, die sind ein bisschen stumpf, aber alles in allem ein super Platz", sagt Fathi Aslanboga vom FSV und vermutet: "Vielleicht hatten die falsch Schuhe oder haben nicht genug für die Muskelkräftigung trainiert. Der tiefe Platz mit den langen Halmen fordert schon mehr Kraft."

Derweil hat es auch auf anderen Kunstrasen-Plätzen der neuesten Generation schon etliche Kreuzbandrisse gegeben, etwa bei Naurods Keeper Uwe Schnell. "Wir hatten vergangenes Jahr eingie schwere Verletzungen dieser Art, aber die meisten haben sich auswärts ereignet. Daher glaube ich nicht, dass das mit unserem Platz zu tun hat", sagt Helge Dörr, Vorsitzender des FC Naurod.

Delkenheimer klagen über Rückenschmerzen

Beim Ländchesturnier vergangene Woche hatten allerdings Spieler verschiedener Vereine moniert, der Platz sei nicht in einem idealen Zustand: "Der Nauroder Platz ist wirklich super stumpf", sagt auch Thomas Dieken. Der Abwehrmann hat mit seinem FV Delkenheim beim Ländchescup dort gespielt. In Delkenheim wird seit 2012 ebenfalls auf künstlichem Grün gekickt und Dieken hat beobachtet: "Die Hälfte der Mannschaft hat seither Rückenprobleme, vor allem Spieler die größer sind als 1,80 Meter. Manche flachsen schon, sie hätten gerne den alten Hartplatz zurück."

Igstadts Spielführer Fabio Bandl wird heute am Kreuzband operiert. Das FuPa-Team wünscht alles Gute und schnelle Genesung!