2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Szene mit Beispielcharakter. Sebastian Bonfert ließ in der 51. Minute die Chance zum 2:0 liegen und traf nur den Pfosten. Der TSV Landsberg ließ gegen Pullach reihenweise gute Möglichkeiten liegen und spielte am Ende nur 1:1 gegn Pullach.	F.: Julian Leitenstorfer
Szene mit Beispielcharakter. Sebastian Bonfert ließ in der 51. Minute die Chance zum 2:0 liegen und traf nur den Pfosten. Der TSV Landsberg ließ gegen Pullach reihenweise gute Möglichkeiten liegen und spielte am Ende nur 1:1 gegn Pullach. F.: Julian Leitenstorfer

Der Nackenschlag wird auch noch weggesteckt

Landsbergs Trainer Roland Krötz hadert nach dem 1:1 gegen Pullach mit der Chancenverwertung – und dem Schiedsrichter

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„Kommt Jungs, aufstehen!“ – Trainer Roland Krötz musste nach dem Schlusspfiff moralische Aufbauarbeit leisten. Philipp Siegwart, Charly Fülla oder Torwart Philipp Beigl saßen oder lagen wie kleine Häufchen Elend im Mittelkreis. Ihre Mitspieler starrten zum Teil ins Leere und konnten nicht fassen, was in den 95 Minuten zuvor passiert war. Der TSV Landsberg hatte dem Bayernliga-Spitzenreiter SV Pullach beinahe die erste Saisonniederlage beigebracht, es aber versäumt, dem taumelnden Spitzenreiter den K.o. zu verpassen. In der fünften Minute der Nachspielzeit kassierte der TSV per Foulelfmeter noch den Ausgleich.

Mittlerweile ist auch bei Roland Krötz das Lächeln zurückgekehrt und der Wutanfall nach Schlusspfiff vergessen. „Wenn man so gegen den Tabellenführer so dominant auftritt, zeigt das, was für ein Potenzial in der Mannschaft steckt.“ In der Tat: Seine Mannschaft hatte sich Torgelegenheiten in Hülle und Fülle herausgespielt, aber war zu fahrlässig mit gut einem halben Dutzend guter Chancen umgegangen.

Neuzugang Daniel Jais hatte einen Einstand nach Maß gefeiert und nach acht Minuten das 1:0 geschossen. Der Trainer war zufrieden mit der Leistung des 23-Jährigen: „Er hat erst dreimal mit der Mannschaft trainiert, ist aber eine unheimliche Bereicherung. Auch wenn man am Ende gesehen hat, dass er körperlich noch aufholen muss.“ Nach 77 Minuten war Schluss für Jais, für ihn kam Daniel Neuhaus. Der flog neun Minuten später aber mit Rot vom Platz. Wenn es um diese Situation geht, ist der Ärger beim TSV-Trainer aber alles andere als verraucht. „Das ist eine Gelbe Karte wegen Ballwegschlagens. Aber kein Nachschlagen. Das ist für mich unverständlich. Bis zu dieser Situation hat der Schiedsrichter gut gepfiffen. Aber wenn jemand wie er Spiele auf DFB-Ebene pfeift, kann man da mehr Fingerspitzengefühl erwarten“, so Roland Krötz.

Unverständlich sei auch die lange Nachspielzeit gewesen. Denn Unterbrechungen habe es so gut wie keine gegeben. Erst bei Zeitspiel von Keeper Philipp Beigl habe der Unparteiische drei Minuten Nachspielzeit angezeigt. Die waren längst verstrichen, als es zur spielentscheidenden Szene kam. In der 94. Minute gab es noch einmal Getümmel im Strafraum. Nach einem Rempler von Sebastian Bonfert an seinem Gegenspieler gab es Strafstoß. „Den Elfer kann man geben. Aber vorher muss er das Foul an Andreas Beinhofer pfeifen, das Sekunden vorher begangen wird“, kritisiert Roland Krötz die Entscheidung des Schiedsrichters. Weitaus mehr hadert er mit der Chancenausbeute seines Teams zuvor. „Wir müssen einfach das 2:0 machen. Ein 1:0 ist immer brandgefährlich.“

Große Anerkennung gab es für den Neu-Trainer von seinem Pullacher Kollegen Frank Schmöller nach der Partie. Der Ex-HSV-Profi habe sich bei Krötz entschuldigt, dass die Gäste den Landsbergern zwei Punkte gestohlen hätten. „Wenn ein Trainer von solch einem Format so etwas sagt, dann bedeutet das was.“ Beim TSV geht der Blick nach vorne. „Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und sind auf einem guten Weg. Wir haben schon einige Nackenschläge kassiert, aber werden auch diesen wegstecken.“

Aufrufe: 022.8.2016, 20:45 Uhr
Landsberger Tagblatt / Dominic WimmerAutor