Der Mann für die wichtigen Momente

Köln. Es ist im Moment nicht ganz leicht, Torwart des FC Viktoria Köln zu sein. Schlussmann Nico Pellatz hatte in der bisherigen Saison schlicht wenig Möglichkeiten, sich zu beweisen. Weil das Team kaum etwas zulässt, kompakt verteidigt und die Innenverteidigung um Markus Brzenska und Daniel Reiche fast unüberwindbar erscheint, hat der gebürtige Berliner in bislang sechs Partien lediglich zweimal hinter sich greifen müssen: Einmal am ersten Spieltag gegen Mönchengladbach II und vor gut zwei Wochen im Spiel beim SC Verl. Am Freitag, beim hart erkämpften 1:0 bei der SG Wattenscheid 09, schlug nun endlich die große Stunde des Tormannes. Pellatz hielt, was zu halten war und fischte unter anderem einen 18-Meter-Schuss von Ex-Profi Mario Klinger aus dem Winkel.

Kölns Trainer Claus-Dieter Wollitz war entsprechend angetan von der Leistung und meinte: „Es ist unheimlich wichtig, einen Keeper zu haben, der sich auf den einen und vielleicht entscheidenden Moment in einem Spiel fokussieren kann.” Genau das tat der 1,92-Meter-Hüne in der 79. Minute mit seiner spektakulären Aktion.

Weniger spektakulär, dafür aber umso effektiver agierte in Wattenscheid Fatih Candan. Die personifizierte Höhenberger Tormaschine hatte mit seinem Kopfballtreffer nach gut einer Stunde nicht nur den Sieg eingeleitet, sondern obendrein zum neunten Mal in dieser Spielzeit den Ball im Tor des Gegners untergebracht. Es ehrt den Angreifer, dass er trotzdem bescheiden bleibt: „Es ist nun einmal meine Aufgabe, für Tore zu sorgen”, betont der 24-Jährige. Etwas emotionaler analysierte er das Geschehen zuvor auf dem Feld des Lohrheidestadions: „Das war ein Drecksspiel, das wir mit etwas Glück gewonnen haben.”

Gewinnen — das wäre dann bereits der siebte Sieg in Folge — würde Viktoria Köln auch gerne am Mittwoch (19.30 Uhr, Grotenburg-Stadion) in der Nachholpartie beim KFC Uerdingen 05. Diese Hoffnung hat auch Wollitz: „In der letzten Saison haben wir zweimal Unentschieden gegen sie gespielt, jetzt sollte auch einmal ein Sieg drin sein.” Erneut nicht im Kader stehen wird wohl der genesene Timo Röttger, den Wollitz erst für die Begegnung am nächsten Samstag gegen den FC Hennef einplant.