2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Nicht nur beim zweimal parierten Strafstoß war Kissings Torhüter Robin Scheurer glänzend und sicherte seinem Team so einen Auswärtspunkt.	F.: kolbert-press
Nicht nur beim zweimal parierten Strafstoß war Kissings Torhüter Robin Scheurer glänzend und sicherte seinem Team so einen Auswärtspunkt. F.: kolbert-press

Der Lohn der Konstanz

Merings Erfolgsserie führt den SV an die Spitze +++ Kissings Keeper Scheurer wählt zweimal dieselbe Ecke

Seit nunmehr elf Spieltagen ist der SV Mering (saisonübergreifend) ungeschlagen. Solche Konstanz gehört belohnt und wurde es auch: Nach dem 4:0-Sieg in Ichenhausen zieren die Meringer zum zweiten Mal in dieser Saison die Spitze der Landesliga Südwest.

„Das war mit Abstand die beste Halbzeit meiner Mannschaft, seit ich in Mering Trainer bin“, sagt Günter Bayer über die ersten 45 Minuten seines Teams beim bisherigen Spitzenreiter SC Ichenhausen. Dieser Zeitraum beträgt immerhin schon viereinhalb Jahre. Ob in taktischer Hinsicht, in technischer, läuferischer oder spielerischer: „Besser kann man nicht Fußball spielen“, lobt Bayer seine Elf auch am Tag danach noch. Einziges Manko sei der verschossene Handelfmeter – im Nachhinein ein Luxusproblem aus der 26. Minute: Manuel Müller vergab so die Chance, echter Doppeltorschütze zu werden.

„Mit Erfolg ist einfach alles schöner“, freut sich Bayer zusammen mit seiner Truppe. Wobei ihm die zweiten 45 Minuten weniger gut gefielen: „Da kannst Du in der Kabine predigen, so viel Du willst. Wäre das 1:3 gefallen, wäre dieses Spiel noch richtig spannend geworden. So aber erlöste Maximilian Obermeyer seine Mitspieler und den Trainer mit dem 4:0 in der 62. Minute und alles war eitel Sonnenschein.

Nach der Serie an Spitzenreitern, gegen die es zu bestehen galt, wartet nun das Derby gegen den TSV Aindling. Der letztjährige Abstiegskandidat hat sich mit Konstanz auf Platz drei vorgespielt und sich so zu einem beachtlichen Gegner gemausert. „Aber leichte Spiele wird es in dieser Saison sowieso nicht geben“, mahnt Bayer.

Konstanz zeigte auch Kissings Torhüter Robin Scheurer in einer Situation, die selbst Trainer Alex Bartl „so noch nicht erlebt hat“: Beim Stand von 1:1 lief in Feuchtwangen die letzte Spielminute. Fabian Wrba hatte zuvor eine Notbremse von Schiedsrichter Felix Meding attestiert bekommen und war mit Rot vom Platz gegangen. „Eigentlich ist ja unser Fabian runtergezogen worden“, so sieht Bartl den Strafstoß als unberechtigt an. Scheurer wehrt den gut und flach im Eck platzierten Elfmeter von Manuel Reichert ab – und erfährt, dass der Schütze zu früh ausgeführt hat. Gelbe Karte für den Feuchtwangener und das gleiche Spiel von vorne. „Wir wären mit leeren Händen nach Hause gefahren, wenn Robin nicht gehalten hätte“, weiß Bartl. Der KSC-Keeper entschied sich für dieselbe Ecke und sein Gegenspieler auch. Damit hielt Scheurer den Punkt für seine Mannschaft fest – immerhin das vierte Unentschieden des Aufsteigers, so viele wie Spitzenreiter Mering. Und Kissing freute sich über einen Zähler, an den eigentlich niemand mehr so richtig geglaubt hatte.

Aufrufe: 015.9.2015, 13:05 Uhr
Friedberger Allgemeine / Anton SchlickenriederAutor