Sowohl für Preussen Magdeburg als auch den VfL Halle 96 ist es damit die Chance, eine mittelmäßige Saison am Ende doch noch mit dem Finaleinzug krönen zu können. "Im Amateurfußball hat man nicht so viele Erlebnisse, die sich einem ins Gedächtnis brennen", sagt Magdeburgs Daul, "das Halbfinale am Donnerstag ist so ein Erlebnis." Im Halbfinale am Donnerstag, bei dem es "sicherlich keinen Schönheitspreis zu gewinnen gibt" (Daul), will Magdeburg alles geben für seine Chance. "Wir sind Außenseiter, aber bei einer Liga Unterschied nicht chancenlos. Respekt ja, Ehrfurcht nein!"
Lediglich ein Sieg sprang für Magdeburg in den letzten sieben Spielen heraus. Noch schlimmer sieht die Bilanz der Hallenser aus: In den letzten sieben Spielen gab es nicht einen Sieg zu feiern. "Irgendwas haben wir in der Winterpause vergessen. Oft haperte es jedoch an der Chancenverwertung", sagt Lars Holtmann. Sein Saisonziel, um den 2. Platz und damit den möglichen Aufstieg in die Regionalliga mitzuspielen, musste Holtmann begraben. Als Trostpflaster will er den Pokal jedoch nicht verstehen. "Das sind zwei verschiedene Sachen", so Holtmann, "unser Ziel haben wir verpasst."
Zeit für lokale Fußballgeschichte? Preussen oder VfL - ein Team steht vor einem neuen Eintrag in die Vereinsgeschichte. F: Muhl
Ein Trostpflaster kann das Erreichen des Endspiels dennoch sein. Denn sowohl für Preussen als auch für den VfL Halle 96 winkt dann das Duell gegen einen der beiden Traditionsklubs, gegen den FCM oder den HFC. In einem vollen Stadion. Mit dem Hauch einer Chance auf eine Sensation. Es darf geträumt werden vom DFB-Pokal mit dem einen Spiel, welches man als krasser Außenseiter einmal unter 100 Spielen gewinnt.
Bis Donnerstagabend wollen weder Daul noch Holtmann darüber reden. Zu wichtig ist das Halbfinale, um sich schon mit dem Traum vom Finale zu beschäftigen. Die volle Konzentration gilt den 90 Minuten - oder mehr - im Magdeburger Germer-Stadion. Ein Spiel, welches das Potential hat, sich in die Köpfe der Beteiligten zu brennen.