2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Michael Wende (rechts) kehrt zwar am Saisonende Meitingen den Rücken, will jedoch zuvor zusammen mit Denis Buja dafür sorgen, dass der TSV der Landesliga nicht den Rücken kehren muss.  Foto: Oliver Reiser
Michael Wende (rechts) kehrt zwar am Saisonende Meitingen den Rücken, will jedoch zuvor zusammen mit Denis Buja dafür sorgen, dass der TSV der Landesliga nicht den Rücken kehren muss. Foto: Oliver Reiser

Der Landesliga nicht den Rücken kehren

In der alles entscheidenden Runde steht das Hinspiel beim FC Stätzling an

Nach dem Herzinfarktspiel gegen den SV Cosmos Aystetten mit dem glücklichen 4:2 in letzter Minute war beim TSV Meitingen nach dem ersten Relegationsspiel zunächst einmal Regeneration angesagt. Markus Glosauer und seine Truppe vom Physioteam hatten alle Hände voll zu tun, die müden und ausgelaugten Muskeln nochmals durchzukneten. Am Montagabend traf sich die Mannschaft zum Saunieren im Neusässer Titania, Dienstagabend wurde nochmals leicht trainiert, bevor es am Mittwochabend weiter geht. „Wir haben zwar ein grandioses Spiel abgeliefert, aber noch überhaupt noch nichts erreicht“, sagt Abteilungsleiter Torsten Vrazic vor dem Aufeinandertreffen mit dem FC Stätzling.

FC Stätzling – TSV Meitingen (Mi., 1.6., 18.30 Uhr)
Mindestens 180 Minuten liegen vor den Meitingern, wenn die den Klassenerhalt in der Landesliga schaffen wollen. Und das will man mit allen Mitteln. Dazu hat Vrazic („Wir müssen den positiven Schwung mitnehmen!“) schon in der Winterpause an Manpower investiert. Mit Michael Wende wurde ein Torjäger engagiert, dem der Ruf vorauseilte, nicht immer ganz pflegeleicht zu sein. Doch bisher hat er alle Erwartungen erfüllt. Zwölf Treffer hat der in Heidenheim wohnende Vollblutstürmer in den absolvierten elf Punktspielen erzielt, deren drei gegen Aystetten. Der 26-Jährige gibt alles, obwohl er sich zur neuen Saison wieder zum SC Bubesheim verabschiedet.
Florian Prießnitz ist ein weiterer Volltreffer. Der 28-jährige langjähriger Kapitän des FC Gundelfingen avancierte nicht nur zum Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft, sondern erzielte nicht nur sechs Treffer. Seit sechs Spielen gibt er nach dem Rücktritt von Trainer Ali Dabestani auch die Kommandos als kickender Coach. Dazu kam der bissige Abwehrspieler Marco Lechner und Torhüter Alexander Bernhardt, der schon zweimal für Stammkeeper Tobias Hellmann einspringen musste.
Hellmann, der mit einem gerissenem Band spielte, raste nach dem Treffer von Denis Buja zur Bank und schrie: „Wir brauchen noch ein Tor!“ Er hatte gar nicht mitbekommen, dass das 4:2 das Weiterkommen bedeutete. „Er war in einem Tunnel“, schildert Vrazic die Szene, „er konnte es noch gar nicht fassen, was da passiert ist“.
Volle Konzentration ist auch am Mittwoch angesagt. Der von Bobby Riedl trainierte FC Stätzling, Vizemeister der Bezirksliga Süd, wird von Experten als noch stärker eingeschätzt als der SV Cosmos Aystetten, der dem TSV Meitingen bereits alles abverlangt hat. Mit 3:1 und 1:1 hat man den SC Fürstenfeldbruck ausgeschaltet. „Das wird ein harter Brocken“, hat Torsten Vrazic höchsten Respekt vor dem Gegner, der mit schnellen Außen operiert und mit Marvin Gaag und Markus Rolle robuste Typen im Angriffszentrum hat. „Das sind zwei wie unser Denis Buja“, sagt Vrazic. Verzichten müssen die Stätzlinger auf Abwehrspieler Stefan Reintaler, der beim 1:1 in Fürstenfeldbruck die Rote Karte sah, und Daniel Hadwiger. Doch der Kader des FCS, dessen A-Junioren in der Landesliga spielen, dürfte das verkraften. „Beide Mannschaften haben zu kämpfen gehabt“, blickt FCS-Trainer Helmut Riedl auf das Spiel in Fürstenfeldbruck zurück, in dem seine Mannschaft 70 Minuten lang in Unterzahl agieren musste. Meitingen schätzt er sehr offensivstark ein und ist gewarnt. Das Ergebnis gegen Aystetten habe gezeigt, dass Meitingen in der Lage sei, eine Partie zu drehen. Riedl sagt aber auch: „Die kriegen in jedem ihrer Spiele ihre Gegentore, da muss unsere Offensive zuschlagen.“
Aufrufe: 01.6.2016, 08:37 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver Reiser, schr-Autor