Sportlich meldet nicht einmal mehr der TuS Fichte Lintfort, der sich die Platzanlage an der Franzstraße mit der DJK teilt, seine erste Mannschaft bei dem Kampf um den Pokal an. Im vergangenen Jahr hatte sich der FC Meerfeld den Wanderpokal zum fünften Mal geholt - um ihn in diesem Jahr kampflos herzugeben.
Im Finale gegen den Ausrichter DJK Kamp-Lintfort kamen dann auch rund 300 Besucher. Und dabei ist es nicht automatisch ein gewisses Maß an Arroganz oder schlichtweg kollektive Fehleinschätzung, was die etwas höher spielenden Kicker veranlasst, diesem traditionsreichem Pokalturnier fernzubleiben.
Es könnte eben auch am Austragungsmodus liegen, der im kommenden Jahr seit nunmehr immerhin 30 Jahren den Wettbewerb beherrscht. Über einen Zeitraum von 14 Tagen wird immer der neue Titelträger gesucht. Gespielt wird Samstag, Dienstag und Donnerstag, mit Anstoßzeiten von 18 und 19.45 Uhr. Doch gerade unter der Woche ist das für viele Fußballspieler kaum zu realisieren. Der Beruf geht vor. Wechselschicht, veränderte Ladenschlusszeiten und immer stärker werdende berufliche Einbindungen knabbern an der Freizeit. Dazu kommt natürlich noch die Familie - und der Sport.
Für viele Trainier kommt der Karl-Heinz-Hoever-Gedächtnispokal während der Vorbereitungszeit auf die kommende Saison schlichtweg zu früh. Zu einem Zeitpunkt, an dem bis zum Umfallen Kondition gebolzt wird, bevor die Spieler überhaupt wieder gegen einen Ball treten dürfen. Doch es wäre sehr schade, wenn aus diesen Gründen solch eine traditionelle Veranstaltung in der Saisonvorbereitung bei den Trainern keine Berücksichtigung mehr finden würde. An Attraktivität hat der Wettbewerb bereits eingebüßt.