2024-05-22T11:15:19.621Z

Vereinsnachrichten
Auszeichnung: Norbert Wrobel erhielt 2012 aus den Händen von Uwe Blaschke, Vorsitzender des Jugendausschusses des Fußball-Landesverbandes, die Silberne Ehrennadel des FLB.  ©MZV
Auszeichnung: Norbert Wrobel erhielt 2012 aus den Händen von Uwe Blaschke, Vorsitzender des Jugendausschusses des Fußball-Landesverbandes, die Silberne Ehrennadel des FLB. ©MZV

Der hilfsbereite "Überläufer"

Norbert Wrobel ist seit 22 Jahren Staffellleiter in Oberhavel - seit der Kreisfusion im Sommer steht er vor neuen Herausforderungen

Seit über 22 Jahren übt Norbert Wrobel das Amt des Staffelleiters aus. Mit der Fusion der Fußballkreise Oberhavel und Barnim im vergangenen Sommer hat sich der 66-Jährige aus Marienthal dazu entschlossen, die Kreisliga Ost und damit die Betreuung der Barnimer Vereine zu übernehmen - für den Oberhaveler eine neue Herausforderung.

Ihn als "alten Hasen" zu bezeichnen, würde er nie als despektierlich empfinden. Dafür ist er schon zu lange im Geschäft. Ob Kreisliga, 1. oder 2. Kreisklasse, Norbert Wrobel hat in Oberhavel schon alle Staffeln betreut. Trotz seines Alters ist der ehemalige Schiedsrichter immer offen für neue Ideen und steht Veränderungen positiv gegenüber. "Deshalb habe ich während der Fusionsgespräche auch den Wunsch geäußert, eine völlig neue Staffel zu übernehmen", sagt Wrobel. Er wolle mit diesem Schritt eingefahrene Gleise verlassen.

Sein Wunsch wurde erhört, Wrobel erhielt die Kreisliga Ost, die das Gebiet des ehemaligen Fußballkreises Barnim umfasst. Neue Vereine, neue Funktionäre, neue Erfahrungen. Und: Norbert Wrobel hat diesen Schritt bis heute nicht bereut. "Die ersten Kontakte mit den Barnimer Gemeinschaften waren sehr angenehm", erinnert er sich. Schon bei den Vorbereitungsspielen zur neuen Saison wurde viel telefoniert und sich ausgetauscht. Auf der Staffeltagung im Sommer in Finow konnten sich alle zum ersten Mal "beschnuppern".

Die tagtägliche Arbeit unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von der in Oberhavel. Etwas anderes hat der Träger der silbernen Ehrennadel des Fußball-Landesverbandes Brandenburg auch nicht erwartet. Warum auch? Im Barnim wie in Oberhavel gebe es zum Beispiel Mannschaften, die auffällig seien. Damit meint Wrobel die etwas härtere sportliche Gangart einiger Vereine. So hätten Rot-Weiß Schönow und der SV Beiersdorf jeweils drei Rote Karten nach der Hinrunde zu verbuchen. Im Umgang untereinander habe er aber nur gute Erfahrungen gemacht.

Norbert Wrobel redet nicht lange um den heißen Brei herum, Lamentieren ist nicht seine Art. "Ich helfe gerne dabei, Probleme gemeinsam zu lösen. Das ist mein Antrieb", sagt er. Ob die Festspielregelung oder der Online-Spielbericht, Wrobel steht mit Rat und Tat den Klubs zur Seite. Aber auch seine ehrenamtliche Tätigkeit stößt an ihre Grenzen. Weil Matthias Placzek erkrankte und dem Fußballkreis Oberhavel/Barnim nicht weiter zur Verfügung stehen konnte, übernahm Wrobel auch die 1. Kreisklasse West. "Da hat man keine Zeit mehr, die Vereine im Barnim während der Spielzeit zu besuchen."

Eigentlich wollte der Marienthaler nach der Fusion kürzer treten und den Job des Staffelleiters an den Nagel hängen. Doch die Rechnung, dass mit dem Zusammenschluss der beiden Verbände auch eine doppelte Anzahl an Staffelleitern einhergeht, ging nicht auf. Also blieb er. Er sagt aber auch: "Ich hänge nicht an dem Job. Wenn sich jemand findet und neue Ideen mitbringt, bin ich der Letzte, der auf seinem Stuhl klebt."

Die Arbeit unter den Staffelleitern verläuft nach Ansicht von Norbert Wrobel reibungslos. "Wir tauschen uns mit Informationen aus. Durch jede Frage werde auch ich noch ein bisschen schlauer", sagt er. Lediglich über die Ansetzungen der Schiedsrichter muss er immer öfter die Nase rümpfen. "Die Schiedsrichterkosten sind oftmals viel zu hoch. Das gefällt mir ganz und gar nicht." So habe im Spiel von Fortuna Britz gegen Bernau ein Referee aus Bernau gepfiffen und für seine Dienste 154 Euro veranschlagt. "Ich habe zehn Partien, in denen die Heimmannschaft jeweils über einhundert Euro zahlen musste", verdeutlicht Wrobel. Bei über 25 Begegnungen seien jeweils mehr als 90 Euro an Schiedsrichter-Kosten zusammengekommen. "Da besteht absoluter Handlungsbedarf."

Wer Norbert Wrobel kennt, weiß, dass er auch für dieses Problem eine Lösung finden wird. Sein Motto: "Ich helfe gerne." Das kommt an - bei Spielern und Funktionären.

Aufrufe: 02.1.2015, 12:00 Uhr
MOZ.de / Arne FärberAutor