2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Der VfB Gutenzell setzte sich im Finale des Bezirkspokals gegen den SV Schemmerhofen durch. Entsprechend groß fiel in Biberach der Jubel im VfB-Lager aus. Foto: Volker Strohmaier
Der VfB Gutenzell setzte sich im Finale des Bezirkspokals gegen den SV Schemmerhofen durch. Entsprechend groß fiel in Biberach der Jubel im VfB-Lager aus. Foto: Volker Strohmaier
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Der Bessere hat das Nachsehen

Fußball, Bezirkspokal Riß: Gutenzell schlägt im Finale Schemmerhofen 1:0

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Biberach / sz - Der VfB Gutenzell bleibt die Pokalmannschaft Nummer eins im Fußball-Bezirk Riß. Insgesamt zum elften Mal und zum dritten Mal in Folge gewann der VfB das Bezirkspokalfinale. Beim 1:0 (0:0)-Sieg gegen den A-II-Kreisligisten SV Schemmerhofen bekleckerte sich der Bezirksligazehnte allerdings nicht mit Ruhm und profitierte zudem von einer zweifelhaften Elfmeterentscheidung von Schiedsrichter Alexander Rösch. Den fälligen Strafstoß verwandelte Yannick Schraivogel nach 55 Minuten sicher.

Eine gute halbe Stunde war gespielt im Biberacher Stadion vor mehr als 1400 Zuschauern – sehr viele davon offensichtlich vom Altheimer Frühlingsfest angereist, als der SV Schemmerhofen eine arge Schwächung hinnehmen musste. Torjäger Jochen Scheu musste mit einer Verletzung ausgewechselt werden. Der Kreisligist war damit seiner stärksten Offensivwaffe beraubt, was Scheu in der Anfangsphase auch unter Beweis gestellt hatte. "Das hat uns natürlich sehr weh getan, weil Jochen zum wiederholten Mal sehr gut drauf war", sagte Schemmerhofens Coach David Freudenmann. "Vermutlich hat er eine Zerrung."

Bis zu dieser Auswechslung hatte der Außenseiter aus Schemmerhofen das Spiel bestimmt und eben durch Scheu zwei gute Möglichkeiten gehabt, in Führung zu gehen. Gutenzell musste mehr Ball und Gegner hinterherlaufen, als es Spielertrainer Florian Walker recht sein konnte. "Wir haben nur sehr schwer ins Spiel gefunden, haben uns nach der Pause dann gesteigert und am Ende dann sehr viel Glück gehabt." Besser kann man die Dramaturgie des Spiels nicht beschreiben. Noch vor der Pause hätte Schemmerhofen in Führung gehen können, doch Andreas Kühlwein scheiterte an Gutenzells Keeper Benjamin Poser. (34.)Für den VfB vergab Yannick Schraivogel die beste Chance der ersten Halbzeit (15.). Auch hier reagierte SVS-Keeper Denniz Uzman glänzend. Von Klassenunterschied war in Durchgang eins nichts zu sehen, im Gegenteil: Schemmerhofen hatte eindeutig mehr für das Spiel getan. Nach dem Seitenwechsel begann die beste Phase der Gutenzeller, die dann auch in Führung gingen. Mario Schraivogel drang über links in den Strafraum ein und geriet in Kontakt mit zwei Abwehrspielern in Blau-Weiß. Rösch zeigte sofort auf den Punkt. Für den Schemmerhofer Anhang eine klare Fehlentscheidung. Dennoch kann man den Elfmeter wohl geben. "Ich habe es nicht gesehen, aber der Schiedsrichter hat gepfiffen", blieb Florian Walker diplomatisch.

Kreisligist belohnte sich nicht

Nach dem Führungstreffer begann der VfB die Führung zu verwalten und zog sich – je länger das Spiel dauerte immer mehr zurück. Walker versuchte durch vier Auswechslungen den Rhythmus des Gegners zu stören, was aber nur phasenweise gelang. Schemmerhofen warf alles nach vorn, belohnte sich aber nicht. Nerven, Unvermögen, Pech und die Latte sorgten dafür, dass Felix Fiderer (89.), Dennis Bertsch (90. +2) und Nico Hipp (90. +3) nicht zum Ausgleich trafen und den SVS in die Verlängerung retteten. "Wenn man die Chancen nicht macht, kann man uns auch nicht mehr helfen", analysierte Freudenmann, der ansonsten eine sehr starke Leistung seiner Mannschaft gesehen hatte. "Wir nehmen außer der Chancenverwertung nur Positives aus diesem Finale mit und wollen jetzt in der Relegation angreifen", kündigte der Schemmerhofer Trainer eine Trotzreaktion seiner Mannschaft an. Die muss fast auch der Pokalsieger liefern. Kapitän Andreas Höhn konnte sich kaum über den erneuten Pokalerfolg freuen. "Wir haben heute nur zehn Minuten Fußball gespielt, sonst mehr schlecht als recht. Trotzdem haben wir gewonnen. Das muss ich erst mal realisieren."

Schon nach dem Abpfiff hatte das Team aus Gutenzell Mühe, zum Jubeln anzusetzen. Dennoch kündigte Florian Walker eine "kleine" Feier mit dem einen oder anderen Kaltgetränk an. "In ein paar Wochen fragt niemand mehr nach dem Wie, sondern der Titel bleibt stehen." Recht hat er, auch wenn an diesem Tag die bessere Mannschaft nicht den Pokal nach oben recken durfte.

SV Schemmerhofen – VfB Gutenzell 0:1 (0:0). SVS: Uzman - Schnell, S. Eh (46. Haller), Hipp, Lück - Müller (72. Geiger), Fiderer, Kühlwein, Wenk, Bertsch - Scheu (32. M. Eh). VfB: B. Poser - Seidler, Walker, Krug, Schmid (82. Ackermann) - Mohr (69. Huchler), M. Schraivogel, Wiest, M. Poser (84. Steinhauser), Krug (68. Munteanu) - Y. Schraivogel, Höhn. SR: Rösch (Bad Wurzach). Tor: 0:1 Y. Schraivogel (55./FE). Z.: 1400.

Die Videohighlights (FupaTV) des Spiels gibt es unter:

www.fupa.net/oberschwaben

Aufrufe: 025.5.2017, 21:06 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Michael MaderAutor