Ganz eng verbunden mit dem Verein — und damit auch mit den Erfolgen — ist Trainer Fritz Ohrem. Der „alte Fritz” pflegt ein inniges und freundschaftliches Verhältnis zu seinen Spielern. Er kann aber auch nach all den Jahren noch ordentlich dazwischenhauen, wenn ihm mal etwas nicht passt. „Dampf” lässt der Übungsleiter auch während der 90 Minuten ordentlich ab — zehn Zigaretten sind keine Seltenheit.
In der Rückrunde werden sicherlich noch zahlreiche Glimmstängel hinzukommen, denn der Aufsteiger befindet sich nach der ersten Saisonhälfte im Abstiegskampf.
Der Sportliche Leiter des BC, Patrick Pützer, ist vom Klassenerhalt überzeugt. Sollte es allerdings doch nicht reichen, wird die Mannschaft seiner Meinung nach nicht auseinanderbrechen: „Zwei, drei Spieler könnten im Falle des Abstiegs eine Veränderung suchen. Das ist ja ganz normal. Ein paar Spieler könnten altersbedingt kürzertreten. Das würden sie aber auch tun, wenn wir die Klasse halten.”
Mit dem „großen” Nachbarn der Bliesheimer, dem SC Germania Erftstadt-Lechenich, will sich Pützer nicht vergleichen. „Da liegen Welten zwischen. Der SC hat schon Mittelrheinliga gespielt und Trainer Paul Esser macht einen großartigen Job”, so der Sportliche Leiter.
Dennoch sei man in Bliesheim stolz auf das Erreichte. Pützer: „Ohne Fusionen stellen wir drei Senioren-Mannschaften, eine Alt-Herren-Mannschaft und eine komplette Jugendabteilung von den Bambini bis zur A-Jugend. Darauf sind wir stolz und es zeigt, dass wir im Nachwuchsbereich gute Arbeit leisten.”
Ein wahrer Segen sei der neue Kunstrasen. Auch wenn er ein Problem nicht löse: Der BC Bliesheim gehöre nicht zu den finanzstärksten Vereinen der Region, so Pützer.
Dies habe er bei Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen leidvoll erfahren müssen. „Die erste Frage war oft: »Wie viel bekomme ich?«. Außerdem hieß es oft, die Bezirksliga sei eigentlich für A-Jugendliche zu niedrig, um sich weiterzuentwickeln. Das ist doch Wahnsinn”, sagt Pützer.
Trainer Fritz Ohrem kennt er nun schon seit 16 Jahren. Pützer spielte einst sogar unter Ohrem, und zwar bei einem Verein, der heute längst von der Fußballkarte verschwunden ist: dem SV Herrig. Vor diesem Schicksal fürchtet sich beim BC Bliesheim niemand. Die zweite und die dritte Mannschaft bestehen zum Großteil aus A-Jugendjahrgängen der vergangenen Jahre. Hier sollen die Talente Spielpraxis sammeln und sich für die Bezirksliga-Truppe empfehlen.
Ein Beispiel dafür ist Yanik Rachwal. Der Offensivspieler trainierte regelmäßig unter Fritz Ohrem, spielte aber meist in der zweiten Mannschaft des Klubs, ehe er in dieser Saison den Durchbruch in der Bezirksligamannschaft schaffte. Von solchen Talenten kicken laut Pützer noch einige mehr in den Bliesheimer Reihen. „Sie können auf jeden Fall die Lücke schließen, falls wirklich der eine oder andere Routinier kürzertritt”, so der 35-Jährige, der den Zusammenhalt der Fußballer lobt: „Es sind alles tolle Jungs, die sich auch nicht zu schade sind, Geld zu Trikots oder Trainingsanzügen beizusteuern.”
Eine Neuverpflichtung für die Rückrunde steht fest. René Wannemacher wechselt von ehemaligen Landesligisten Germania Burgwart Bergstein zum BCB.