Der Akku war wohl einfach leer

,,Wir ärgern uns wie die Pest. Wir hatten heute eindeutig nicht mehr verdient", fasste Dirk Fedder die Meinung der Mannschaftsverantwortlichen in knappen Worten zusammen. Aufbaus Co-Trainer war vor dem Spiel verabschiedet worden, wird in der nächsten Saison berufsbedingt nicht mehr auf der Boizenburger Bank sitzen. Stadionsprecher Lothar Thole konzentrierte den Blick gleich nach dem Abpfiff auf das Wesentliche: ,,Ich denke, die Jungs haben sich ein dickes Lob verdient. Wir wurden zu Saisonbeginn von vielen als erster Absteiger gehandelt. Stattdessen haben sie es mit einer ganz starken Rückrunde geschafft, den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern."

Auf dem Platz war früh zu erkennen, dass die Boizenburger an diesem Tag nicht mit dem gleichen Biss zur Sache gingen, der sie zuvor ausgezeichnet hatte. Alles wirkte sehr zurückhaltend. Man wusste mit dem starken Rückenwind wenig anzufangen, die langen Bälle kamen in aller Regel nicht an. Aufbaus Abteilungsleiter Jens Anderson sprach nach rund einer halben Stunde von ,,Sommerfußball".

Und das traf es ziemlich gut. Denn auch Ueckermünde riss sich wahrlich kein fußballerisches Bein aus. Die Gäste wirkten anfangs optisch leicht überlegen. Aber abgesehen von einem frühen Konter, bei dem Kay Reinke das Ziel knapp verfehlte (3.), hielt sich die Torgefahr in Grenzen. Die besten Boizenburger Szenen führten zu Abschlüssen von Jonas Swenson, die Tim Beyer im Einheit-Tor vor keine größeren Probleme stellten (32. und 41.).

In der zweiten Halbzeit war keine Besserung in Sicht. Die Heimelf kam nicht über Ansätze hinaus. Die ein oder andere Flanke wurde abgefangen, bei Anspielen in die Spitze bereinigte der gut mitspielende Ueckermünder Keeper die Situation. Auf der anderen Seite strich ein Freistoß-,,Pfund" von Karsten Eggert knapp am Winkel vorbei (58.). Der FSV-Kapitän war es auch, der die Partie mit einem Kopfball entschied. Bei einem weit in den Strafraum gezogenen Freistoß schien sich kein Boizenburger Verteidiger für Eggert zuständig zu fühlen. Und da auch das Timing von Torwart Jens van Severen nicht passte, hieß es 0:1 (73.).

Die Schlussphase ist schnell wiedergegeben: Ueckermünde war nur noch darauf bedacht, sich mit lang herausgeschlagenen Bällen aus der Abwehr zu befreien, den Boizenburgern fehlten die Mittel, um Druck aufzubauen.

SG Aufbau Boizenburg: van Severen - Muuß, Kunrede, Apeaning, Marcus Harder, Lüders, Hardik, Ader (84. Klatt), Bahl (65. Vogt), Swenson (76. Döscher), Kruse.
Dirk Fedder (M.) geht von Bord: Vor dem Anpfiff dankten Aufbaus Fußball-Abteilungsleiter Jens Anderson (l.) und der Vereinsvorsitzende Karl-Heinz Kruse dem Co-Trainer für sein Engagament.