2024-04-30T13:48:59.170Z

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Das Spiel gegen den Grimmener SV zählte zu den Knüllern in der Arena ?Am Fliesenwerk?. Aus einem 0:2-Rückstand machten die Boizenburger (in Rot) noch einen umjubelten 3:2-Sieg.willmann
Das Spiel gegen den Grimmener SV zählte zu den Knüllern in der Arena ?Am Fliesenwerk?. Aus einem 0:2-Rückstand machten die Boizenburger (in Rot) noch einen umjubelten 3:2-Sieg.willmann

Den starken Eindruck bestätigen

Verbandsliga-Fußballer der SG Aufbau Boizenburg wollen sich gegenüber ihrem guten Aufstiegsjahr weiterentwickeln

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,,Wir zeigen den Jungs heute den Fußball. Dann wird er weggepackt und für die nächsten Wochen durch Medizinbälle ersetzt." Zugegeben, ganz so drastisch werden es Christoph Hachtmann und sein Trainerteam in der am Dienstag beginnenden Saisonvorbereitung bei der SG Aufbau Boizenburg wohl nicht durchziehen. Doch auf die generelle Richtung sollten sich die 25 Spieler, die im Kader des Fußball-Verbandsligisten für die Spielzeit 2015/2016 vorgesehen sind, schon einrichten.

,,Es geht für uns nur über die Fitness", hat Hachtmann als eine Quintessenz aus der zurückliegenden ersten Saison der Elbestädter in der höchsten MV-Landesspielklasse gezogen. ,,Spielerisch war das sicher nicht immer glanzvoll, was wir abgeliefert haben. Was die Mannschaft ausgezeichnet hat, war ihre Mentalität. Das ist eine Truppe, die nie aufgibt und in der sich alle aufeinander verlassen können."

Dass er in der Gesamteinschätzung von einer ,,durchaus guten Saison" spricht, darf man wohl, zumindest als Außenstehender, als Understatement einstufen. Denn dank einer starken Rückrunde hatten die Boizenburger den Klassenerhalt schon relativ früh in der Tasche, landeten im Endklassement mit 31 Punkten auf einem sehr soliden zehnten Platz. Die mögliche Einstelligkeit vergab man durch das abschließende 0:1 gegen Einheit Ueckermünde - es war die einzige Heimniederlage der Rückrunde. ,,Der letzte Eindruck bleibt, und der ärgert mich tierisch. Das allein war für mich Grund genug, noch ein Jahr dranzuhängen."

Für Hachtmann war das eigene Abschneiden keine große Überraschung, lag vielmehr im Bereich des Selbsteingeschätzten. Dass man von der Konkurrenz im Vorfeld als heißer Abstiegskandidat gehandelt wurde, sei wohl auch auf ein gewisses Schubladendenken zurückzuführen gewesen. Man orientierte sich an den Erfahrungen der Vorjahre, in denen die Aufsteiger aus der Weststaffel, PSV Wismar, Schweriner SC und SG Roggendorf, in direkter Folge eine unrühmliche Rolle gespielt hatten. Die ,,logische" Schlussfolgerung daraus: Die kommen aus dem ,,Westen", das kann ja nichts sein.

Aus Sicht des Boizenburger Trainers wäre für den starken Aufsteiger noch viel mehr möglich gewesen. Zur Unterstützung dieser These zieht er die Statistik heran. Fünf von sieben Elfmetern wurden verschossen. Bei den sieben unentschieden gestalteten Partien sei man mit zwei Ausnahmen immer näher am Sieg dran gewesen als der Gegner. Kaum minder schwer wogen die sechs Spiele, die mit einem Tor Differenz verloren gingen. ,,Da haben wir uns einfach zu grün, zu naiv angestellt, um zumindest einen Punkt mitzunehmen."

Ein unbestrittenes Handicap für die Hinrunde war die nicht eben ideale Vorbereitung. Die Spieler mussten nach der wenig geplanten Landesliga-Meisterschaft ohne wirkliche Regeneration gleich durchstarten. Genau darin besteht für Christoph Hachtmann ein wesentlicher Unterschied: ,,Die zweite Saison wird zwar immer als deutlich schwieriger eingestuft als ein Aufstiegsjahr. Aber ich glaube, es ist nicht unrealistisch, unser Abschneiden zu wiederholen. Wie werden definitiv besser vorbereitet sein."

An dieser Stelle kommt die eingangs erwähnte Fitness wieder ins Spiel. Gepaart mit der kämpferischen Einstellung waren das zwei Pfunde, mit denen die Elbestädter zu wuchern wussten. Nur weil die Mannschaft an sich glaubte und die nötigen körperlichen Voraussetzungen mitbrachte, konnte so manches Spiel umgebogen werden. Späte Tore gegen den Greifswalder SV und den MSV Pampow bescherten jeweils ein 1:1. Restlos aus dem Häuschen waren die Fans, als ihre Jungs gegen den Grimmener SV ein scheinbar aussichtsloses 0:2 zur Pause noch in ein 3:2 verwandelten. Der Siegtreffer fiel in der Nachspielzeit. ,,Ganz wesentlich wird sein, dass sich niemand auf den Lorbeeren ausruht, sondern alle wieder mit der gleichen Motivation und dem gleichen Biss zu Werke gehen."

Hachtmann sieht seine Mannschaft insgesamt gut aufgestellt. Das betrifft zum einen das Funktionsteam. Er kann weiterhin auf die Unterstützung von Jürgen Haupt und Jan Ferber (Torwart-Trainer) bauen und bekommt mit Maik Eggers einen neuen Co-Trainer an die Seite. Nicht mehr für die SG Aufbau spielen werden Tom Skornik (Wechsel zum TV Neuhaus), Jonni Jahnke (NTSV Strand) und Patrick Alisch (Breitenfelder SV). Neu im Boizenburger Trikot sind Lukas Matha (Empor Zarrentin), Dominic Schnabl (Motor Boizenburg), Alexander Behrend (Lübtheener SV) und Timo Lenz (Lauenburger SV). Außerdem wollen Marc Butenschön und Hendrik Schien den Sprung aus der zweiten Mannschaft in die Verbandsligaelf schaffen. Als Ziel wird der erneute Klassenerhalt angepeilt, ohne konkrete Platzvorgabe, aber doch mit der klaren Vorstellung, sich keinesfalls zurückentwickeln zu wollen.

Testspiele SG Aufbau Boizenburg, 11. Juli, 12 Uhr (in Zahrensdorf): SG Aufbau - SpVg Cambs/Leezen, 14. Juli, 19.15 Uhr (Kröppelshagen): TuS Dassendorf - SG Aufbau, 17. Juli, 19.30 Uhr: Malchower SV - SG Aufbau, 21. Juli, 19.15 Uhr (in Zahrensdorf): SG Aufbau - Büchen-Siebeneichener SV, 24. Juli, 19 Uhr (in Gallin): SG Aufbau - FC Anker Wismar, 31. Juli, 19.30 Uhr: SG 03 Ludwigslust/Grabow - SG Aufbau, 11. August, 19.30 Uhr (in Boizenburg): SG Aufbau - SV Eichede (A-Junioren Regionalliga)

Aufrufe: 06.7.2015, 22:00 Uhr
Thomas WillmannAutor