2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Moritz Schmidt und Co. vom SV Dorf-Güll haben in dieser Saison mit argen Problemen zu kämpfen.  Foto: Ben
Moritz Schmidt und Co. vom SV Dorf-Güll haben in dieser Saison mit argen Problemen zu kämpfen. Foto: Ben

Den Spielbetrieb auf jeden Fall aufrecht erhalten

KLB1 GIESSEN: +++ Verkorkste Saison bei Fußball-B-Ligist SV Dorf-Güll +++ Spielgemeinschaft mit Grüningen Option +++

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GIESSEN - (tig). Vier Spiele Sperre für den Verein und eine Strafe von 250 Euro, weil ein nicht spielberechtigter Akteur zweimal mit dem Pass eines Teamkollegen antrat: Vor gut einer Woche wurde B-Ligist SV Dorf-Güll vom Kreis-Sportgericht zu dieser Strafe verdonnert. Für den kleinen Pohlheimer Verein, der in dieser Runde schon zweimal aufgrund von Personalmangel nicht antreten konnte, noch ein Rückschlag einer verkorksten Saison.

„Wir haben die Strafe akzeptiert, weil uns beim Gang zur nächst höheren Instanz, dem Verbandsgericht, eine noch höhere Strafe gedroht hätte und es noch teurer geworden wäre“, sagt Schriftführer Bernd Sames, der alle Hände voll zu tun hat, um den Verein am Laufen zu halten.

Denn die Probleme des SV sind mannigfaltig. Anfang Oktober trennte sich der Verein von Trainer Tom Cerny. Mit Ex-Spieler Amanuelle Adiyaman, der mehr als ein Jahr nicht mehr gekickt hatte, dessen Pass aber noch beim SV lag, fand der Club zwar schnell einen Interimstrainer. Bis dieser aber seine Tätigkeit richtig aufnehmen konnte, wurde der Verein auch schon gesperrt. Um den Trainings- und damit auch den Spielbetrieb nicht einschlafen zu lassen, trainiert Adiyaman trotzdem einmal wöchentlich in der Halle in Garbenteich. Denn das Aussetzen des Trainings und der mögliche Abgang einiger Akteure könnte weitreichende Konsequenzen haben. „Eine Abmeldung würde eine hohe Strafe nach sich ziehen. Außerdem wäre unser Sportplatz samt Vereinsheim dann weg. Entweder würde TuBa Pohlheim den Platz übernehmen oder er würde als Flüchtlingscamp verwendet“, erklärt Sames, der deshalb auf jeden Fall den Betrieb bis Saisonende aufrechterhalten will.

Nach dem Trainerwechsel hat sich die Trainingsbeteiligung zumindest schon einmal erhöht. Die Strafe mache dieses Unterfangen allerdings nicht leichter. „Wir wollten das so nicht, hätten lieber bis zur Winterpause weiter gespielt. Gerade das verpasste Derby gegen Garbenteich/Hausen letzte Woche hätte noch einmal höhere Einnahmen gebracht“, sagt Sames. Das Geld hätte der klamme Verein gut gebrauchen können, um in der Winterpause auf die Suche nach neuen Spielern gehen zu können. „Dass die Ablöse im Winter frei verhandelbar ist, macht die Suche nach neuen Spielern und einem neuen Trainer schwierig.“ Konkrete Namen kann Sames deshalb noch nicht nennen. Gespräche mit ehemaligen Spielern, die auch Aufgaben im dünn besetzten Vorstand übernehmen sollen, gibt es allerdings. Für Sames wäre eine alte die beste neue Besetzung. „Samuel Korkmaz hat hier lange super Arbeit gemacht und wohnt immer noch in Dorf-Güll. Aber er ist Vater geworden und ist auch beruflich mehr eingespannt.“ Deshalb muss die Suche weitergehen. Perspektivisch könnte es zur Gründung einer Spielgemeinschaft mit dem FC Grüningen kommen. „Dafür müssen wir aber erst noch konkrete Gespräche führen. Allerdings ist mir schon zu Ohren gekommen, dass die meisten Verantwortlichen des FC dieser Idee nicht abgeneigt sind“, sieht der SV-Schriftführer Chancen zum Zusammenschluss der beiden Pohlheimer Vereine. Bis spätestens März kommenden Jahres müssen diese Pläne jedoch forciert werden. Denn dann stehen die nächsten Vorstandswahlen an.

Aufrufe: 013.11.2015, 20:10 Uhr
Tim Georg (Gießener Anzeiger)Autor