2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Wer hat das längere Bein? In Kelsterbach ging es in den Zweikämpfen immer heiß her. Foto: Klein.
Wer hat das längere Bein? In Kelsterbach ging es in den Zweikämpfen immer heiß her. Foto: Klein.

Dempewolfs Joker sticht

Trainer von Rot-Weiß Hadamar wechselte mit Jerome Zey nach "enttäuschender" erster Halbzeit den Sieg ein +++ Viktoria Kelsterbach hakt 0:1-Pleite nach ordentlicher Leistung schnell ab und sorgt sich um Marius Antinac

KELSTERBACH. Ein Tor machte den Unterschied: In einem spannenden Abendspiel zwischen dem 1. FC Viktoria Kelsterbach und dem SV Rot-Weiß Hadamar sorgte Jerome Zeys Treffer (78.) für Jubel bei den Gästen. Die Heimmannschaft sorgte sich um Marius Antinac, der nach einem Zusammenprall Atemprobleme hatte und vom Krankenwagen abgeholt wurde.

150 Zuschauer sahen auf dem Kelsterbacher Kunstrasen 90 hart umkämpfte Minuten, die reichlich Möglichkeiten zum Phrasen dreschen boten. Insbesondere im ersten Durchgang sahen sowohl die Fans als auch die Verantwortlichen ein "typisches Null-Null-Spiel." Zugegeben: Glasklare Torchancen blieben vor der Pause Mangelware. Die engagierten Hausherren waren einem Treffer näher als die aufgrund ihrer Auswärtsstärke favorisierten Hadamarer. Leo Hasenstab (16./20.) wurde zweimal glänzend von Mittelfeldstratege Manuel May in Szene gesetzt, konnte den Ball allerdings nicht im Tor unterbringen. Nach dieser Doppelchance sendete Rot-Weiß in Person von Lukas Haubrich per Fernschuss (21.) ein erstes Achtungszeichen, ließ dann aber wieder den Kelsterbachern den Vortritt. Zunächst stockte dem Heimteam der Atem, als Marius Antinac nach einem Zusammenprall (34.) minutenlang am Spielfeldrand auf den Krankenwagen wartete. Im Hüft- und Rippenbereich verspürte der Außenspieler große Schmerzen und rang kurzzeitig nach Luft. Seine Mitspieler suchten weiterhin den Weg nach vorne. Doch weder Pascal Tschakert (38.) noch Alexander Scholz (41.) gelang das Führungstor für die Gastgeber, das aufgrund des höhreren Engagements zur Halbzeit nicht unverdient gewesen wäre.

Hadamar belohnt sich für starke zweite Halbzeit

Nach dem Pausentee erwischte die Viktoria abermals den besseren Start in den zweiten Durchgang. Jassem Imsameh (58.) prüfte Leon Hasselbach. Bei der darauffolgenden Ecke stand Tobias Fischer plötzlich frei, traf aber den Ball nicht. Danach übernahm Hadamar die Regie. Der Doppelwechsel zur Pause fruchtete: Jerome Zey und Steffen Rücker belebten die Flügel. Jonas Herdering (63./ 65.) probierte es kurz hintereinander per ruhendem Ball, Jerome Zey (67.) aus der Ferne und Patrick Kuczok (71.) hatte die wohl beste Einschusschance im zweiten Durchgang, doch die Kelsterbacher kratzten den Ball im letzten Augenblick von der Linie. Außerhalb es Spielfeldes wurde es Zeit für die nächste Fußball-Floskel, die sich bewahrheiten sollte: "Wer jetzt das Tor macht, gewinnt das Spiel." Hadamars Linksverteidiger Marcel Horz beschwor zuerst mit einem Steilpass Torgefahr herauf und brachte dann den zweiten Ball per Flanke aus dem Halbfeld in den Strafraum. Joker Jerome Zey startete hinter die verdutzte Viktoria-Abwehrreihe und schob überlegt ins linke Eck ein (78.). Jonas Herdering (84./ 88.) war mit zwei sehenswerten Freistößen der endgültigen Entscheidung nahe, doch die Kelsterbacher hofften bis zur Nachspielzeit auf den Ausgleich. Die letzte Möglichkeit dazu hatte Manuel May, der allerdings bei seinem Freistoß aus aussichtsreicher Position (90.+1) in der Mauer hängen blieb.

Das sagen die Trainer:

Ralf Horst, Viktoria Kelsterbach: Eine ärgerliche Niederlage, da wir eine gute erste Halbzeit gegen eine starke Auswärtsmannschaft hingelegt haben. Vorne haben wir uns einige Chancen herausgearbeitet und hinten aggressiv verteidigt. Leider war es klar, dass wir bei dieser Spielweise Kräfte verlieren, zumal Hadamar in der zweiten Halbzeit mit Jerome Zey nochmal aufgedreht hat. Beim Gegentor haben wir geschlafen. Heute können wir uns ärgern, ab morgen beginnt dann wieder die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel beim FC Ederbergland, wo wir mit der Leistung von heute sicherlich etwas holen können. Ganz bitter ist die schlimme Verletzung von Marius Antinac, die zu diesem Abend passt. Es ist natürlich viel wichtiger als die Niederlage, dass Marius schnell wieder fit wird.

Florian Dempewolf, Rot-Weiß Hadamar: Nach der ersten Halbzeit wäre eine Führung für Kelsterbach verdient gewesen. Wir haben defensiv schlecht gearbeitet und dem Gegner viel zu große Räume gewährt. Demnach hatten wir Glück, dass Leo Hasenstab diese Unzulässigkeiten nicht bestraft hat. Ich war in der Pause ziemlich enttäuscht von unserem Auftritt und habe daher zweimal gewechselt, was sich zum Glück bewährt hat. Für mich war Jerome Zey nach seiner Einwechslung der beste Mann, weil er mit seiner Schnelligkeit immer wieder Gefahr erzeugt hat. Ich denke, dass der Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient ist.

Aufrufe: 029.10.2016, 06:00 Uhr
Patrick RuppAutor