2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der TuS Dietkirchen und Rot-Weiß Hadamar lieferten sich am 1. Mai 2018 ein packendes Pokal-Halbfinale.
Der TuS Dietkirchen und Rot-Weiß Hadamar lieferten sich am 1. Mai 2018 ein packendes Pokal-Halbfinale. – Foto: Tom Klein

Als der eigene Rasen Dietkirchen das 0:1 einschenkte

DENKWÜRDIGE SPIELE +++ Heute vor zwei Jahren siegte Rot-Weiß Hadamar im Kreispokal-Halbfinale beim TuS Dietkirchen mit 3:1 +++ Eine Platzunebenheit sorgte in der ersten Spielminute für den richtungsweisenden Führungstreffer der Gäste

Dietkirchen. Auch wenn der Ball auf den Sportplätzen in Hessen aufgrund der Corona-Pandemie derzeit ruht, müsst ihr dennoch nicht völlig auf Spielberichte verzichten. Jeden Freitag wirft die FuPa-Redaktion einen Blick in die Geschichtsbücher und stellt besonders spektakuläre Partien aus den vergangenen Jahren vor. Heute im Blickpunkt: Das Halbfinale des Kreispokals Limburg-Weilburg zwischen dem TuS Dietkirchen und dem SV Rot-Weiß Hadamar am 1. Mai 2018.

Schlechter konnte man in eine Partie nicht starten. Verbandsligist TuS Dietkirchen hatte sich für das Duell gegen den SV Rot-Weiß Hadamar viel vorgenommen und wollte den großen Lokal-Rivalen nach den Siegen 2015 und 2016 im Kreispokal Limburg-Weilburg am 1. Mai 2018 erneut in die Schranken weisen. Doch als größter Widersacher hatte sich für das Team von TuS-Coach Thorsten Wörsdörfer gleich in der ersten Spielminute ausgerechnet der eigene Rasenplatz entpuppt, der einen langen Ball aus der Hadamarer Abwehr am herauseilenden Keeper Raphael Laux vorbeispringen ließ, sodass der mitgesprintete Rot-Weiß-Angreifer Jerome Zey (1.) die Kugel nur noch in den leeren Kasten der Hausherren hatte schieben müssen. Nach 30 Sekunden stand es 1:0 für die Fürstenstädter. "Das Tor ging natürlich auf meine Kappe", erinnert sich Laux an die Situation zurück. "Ich wollte rauskommen, den Ball aufnehmen, aber der kam vor mir in einer Kuhle auf und sprang fast senkrecht über mich drüber." Während der Hessenligist mit der frühen Führung im Rücken fortan abgeklärt agierte und den Ball geduldig durch die eigenen Reihen wandern ließ, saß der Schock tief bei Dietkirchen. Hadamar dominierte die erste Hälfte und erspielte sich Chance um Chance, ohne jedoch einen weiteren Treffer zu erzielen. Dennoch wuchs der Druck auf die Hausherren mit zunehmender Spieldauer immer weiter an und wurde in der 40. Spielminute schließlich so groß, dass diese im eigenen Strafraum elfmeterreif foulten. Mittelfeldantreiber Benjamin Kretschmer schnappte sich die Kugel und vollendete sicher zur 2:0-Halbzeitführung für die Gäste.

Auch in der Luft kämpften beide Teams um jeden Zentimeter.
Auch in der Luft kämpften beide Teams um jeden Zentimeter. – Foto: Tom Klein

Trotz des Vorsprungs trauerte Hadamar-Trainer Thorsten Kierdorf während der Pause den vergebenen Torchancen nach. "Mir war klar, dass es in der zweiten Halbzeit noch einmal richtig heiß hergehen würde“, erzählte er später der vereinseigenen Berichterstattung. Auch TuS-Keeper Laux sah die Begegnung noch keineswegs verloren für seine Elf. "2:0 ist immer ein gefährlicher Spielstand. Ein Tor und man ist wieder drin in der Partie." Und Dietkirchen versuchte im zweiten Durchgang alles, um noch einmal in das Spiel zu finden. Doch sowohl den langen Bällen, als auch den Kurzpasskombinationen der Wörsdörfer-Elf fehlte die letzte Konsequenz, sodass die Abwehr der Gäste stets ein Bein zwischen Ball und Gegner bringen konnte. Wirklich gefährlich näherten sich die Hausherren erst in der 60. Minute an das Tor von Christopher Strauch an, als Kevin Kratz den Hadamar-Torhüter per direktem Freistoß auf die Probe stellte. Auf der Gegenseite hielt Laux seine Mannschaft kurze Zeit später mit einer Glanzparade gegen Ex-Wehen-Profi Jann Bangert im Spiel. Dennoch, die zweite Halbzeit gehörte Dietkirchen, das unermüdlich auf den 1:2-Anschlusstreffer drängte. Der Hessenligist konzentrierte sich vornehmliche auf die Defensive, schlug in der 75. Spielminute aber schließlich eiskalt per Konter zu. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld wurde Jerome Zey auf die Reise geschickt und der Stürmer schloss aus zwölf Metern überlegt ins lange Eck ab. Der 0:3-Rückstand bedeutete den endgültigen Knock-Out für das Team um TuS-Kapitän Maximilian Zuckrigl. Dietkirchen gelang durch Angreifer Robin Dankof (85.) noch der 1:3-Ehrentreffer, bevor Schiedsrichter Hauser die Partie, die mit einem Platzfehler begann, per Schlusspfiff beendete.

In der Hessenliga behielt Dietkirchen zweimal die Oberhand
"Das Spiel hat Hadamar damals sicherlich verdient gewonnen", bilanziert Laux heute in der Rückschau. "Das sind immer enge und spannende Duelle, wenn Dietkirchen auf Hadamar trifft. Für uns, als vermeintlich kleinerem Verein, sind die Spiele besonders interessant, weil wir denen dann zeigen können, dass sie nicht so weit weg sind, wie sie manchmal meinen", freut sich Laux schon auf kommende Begegnungen. In der aktuellen Hessenligaspielzeit behielt Dietkirchen gegen die Fürstenstädter zweimal die Oberhand.


Tus Dietkirchen: Laux - Rademacher, Schmitt, Bergs - Hautzel, Lorkowski (15. Nickmann), Kratz, Leukel (46. Müller), Stahl (46. Mink) - Zugrigl, Dankof, Trainer: Wörsdörfer

Rot-Weiß Hadamar: Strauch - Schraut, Böcher (30. Sembene) Kuczok, Zouaoui - Neugebauer, Kretschmer, Herdering (88. Kunisch) - Rücker, Bangert (75. Winter), Zey, Trainer: Kierdorf

Tore: 0:1 Zey (1.), 0:2 Kretschmer (40. FE), 0:3 Zey (75.), 1:3 Dankof (85.) - SR: Hauser (Waldbrunn) - Zu.: 500

Aufrufe: 01.5.2020, 12:00 Uhr
Niklas HechtAutor