2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Vojno Jesic (l.) konnte sich gegen RW Essen selten in Szene setzen.
Vojno Jesic (l.) konnte sich gegen RW Essen selten in Szene setzen.

Dem FC-Nachwuchs fehlt individuelle Qualität

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Das Regionalliga-Team von Trainer Stephan Engels unterliegt Rot-Weiß Essen mit 0:1 und verliert zum Abschluss der Hinrunde den Anschluss an die Tabellenspitze. Wichtige Spieler fehlten im Team von Trainer Stephan Engels

Köln. Das Regionalligaspiel der der U21 gegen den Tabellenführer ging ohne größerer Vorkommnisse über die Bühne. Der erwartete Ansturm der Essener Fans hielt sich im Rahmen, und es kam zu keinerlei Zwischenfällen mit der Polizei oder den Sicherheitskräften. Auch die schwierige Parkplatzsituation rund um das Geißbockheim führte zu keinen großen Problemen. Das waren die guten Nachrichten für den 1. FC Köln an diesem Nachmittag. Die schlechte war, dass die Nachwuchsmannschaft nach der 0:1 (0:0)-Niederlage die Tabellenspitze aus den Augen verloren hat.

Zwar lobte Trainer Stephan Engels nach der Partie das Engagement seiner Mannschaft, doch nach der vierten Niederlage aus den vergangenen fünf Spielen muss man von der ersten kleinen Krise des Teams sprechen. „Ich denke, wir spielen — mit Ausnahme des Spiels in Hennef — nach wie vor unseren Fußball”, sagte Keeper Daniel Mesenhöler, der an diesem Nachmittag einmal mehr zu den besseren Kölnern zählte. Doch wie schon in den vergangenen Spielen machte sich das Fehlen einiger Leistungsträger negativ bemerkbar. Danilo Wiebe, Lucas Cueto, André Wallenborn und Roman Golobart standen Engels gegen Essen nicht zur Verfügung. Weil auch kein Lizenzspieler als Unterstützung kam, fehlte den Kölnern die individuelle Qualität, um dem Spitzenreiter gefährlich zu werden. Bedenklich, wenn man sich vor Augen führt, dass viele Spieler noch auf den Sprung in die Bundesliga hoffen.

Dabei war der Anfang des Spiels noch die beste Phase der Kölner. Doch bis auf eine Möglichkeit durch FC-Stürmer David Bors, der anschließend mit einer schweren Fußverletzung schon nach 17 Minuten das Feld verlassen musste, sprang nicht viel heraus. Auf der Gegenseite musste aber auch FC-Keeper Mesenhöler nicht wirklich ernsthaft eingreifen, so dass das 0:0 zur Pause den gezeigten Leistungen entsprach. „In der Pause haben wir an einigen Schräubchen gedreht und waren dann gut im Spiel”, erklärte Essens Coach Fascher später.

Doch Torchancen aus dem Spiel heraus konnten auch sie nicht kreieren. Eine Standardsituation brachte schließlich die Entscheidung. Bei einem Eckball verloren die Kölner das Kopfballduell am ersten Pfosten, und ein paar Meter dahinter konnte Marvin Studtrucker vollkommen unbehelligt einköpfen. „Das ist bitter, dass ausgerechnet einer unserer erfahrenen Spieler da nicht aufgepasst hat”, sagte Engels. So war es der ansonsten noch zweikampfstärkste FC-Innenverteidiger Leon Binder, der Studtrucker vollkommen aus den Augen verlor.

Die anschließenden Angriffsbemühungen der Kölner blieben danach harmlos. Essen konterte zwar auch nicht wirklich gefährlich, war dem 2:0 aber dennoch wesentlich näher als die Kölner dem Ausgleich. Als der etwas seltsam pfeifende Schiedsrichter Weihrich (neun Gelbe Karten!) die Partie schließlich abpfiff, durften sich die Essener über die Rückkehr an die Tabellenspitze freuen, die sich Alemannia Aachen bereits am Freitagabend für ein paar Stündchen erobert hatte. Die Kölner rutschten auf Platz neun ab.

Am kommenden Freitag beginnt mit dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf II bereits die Rückrunde. „Wir haben 26 Punkte in der Hinrunde geholt. Damit sind wir sehr zufrieden”, sagt Engels. Doch sein Gesicht sprach Bände. Dort spiegelte sich der Ärger über die vergangenen Wochen wider, in denen seine Spieler eine mögliche tolle Rückrunde in eine durchschnittliche verwandelten.

Aufrufe: 030.11.2014, 17:39 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BurgerAutor