2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Der genervte Gesichtsausdruck von Schiedsrichter Marcel Lalka (Mitte) spricht Bände, als in der 64. Minute dem fassungslosen Pfullinger Heiko Schall (Nr. 17, links) die zweite Ampelkarte zeigen muss. Auch VfL-Mitspieler Fatih Özge (Nr. 23) wirkt fassungslos – am Ende gab es in Pfullingen elf Gelbe und zwei Gelb-Rote Karten. F: Grundler
Der genervte Gesichtsausdruck von Schiedsrichter Marcel Lalka (Mitte) spricht Bände, als in der 64. Minute dem fassungslosen Pfullinger Heiko Schall (Nr. 17, links) die zweite Ampelkarte zeigen muss. Auch VfL-Mitspieler Fatih Özge (Nr. 23) wirkt fassungslos – am Ende gab es in Pfullingen elf Gelbe und zwei Gelb-Rote Karten. F: Grundler
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„Das war kein Ruhmesblatt von uns“

Verbandsliga: Offizielle und Zuschauer des VfL Pfullingen schießen sich auf Schiedsrichter Marcel Lalka ein

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Für reichlich Gesprächsstoff in der Verbandsliga sorgte am vergangenen Samstag die Partie VfL Pfullingen gegen TSG Backnang. Nicht nur, weil Alb-Vertreter Pfullingen mit 1:7 (0:4) regelrecht unterging. Je länger das
Spiel dauerte, desto mehr rückte auch Schiedsrichter Marcel Lalka (TSV Schönaich) in den Blickpunkt.

Beim Herrenberger Thomas Schnaufer, stellvertretender Obmann der Schiedsrichtergruppe Böblingen, stand am Samstag und Sonntag das Handy nicht mehr still. Der 54-Jährige ist der Mann für schwierige Fälle und wenn einer der Talente aus der Gruppe ein solch kritisches Spiel wie zuletzt Marcel Lalka (TSV Schönaich) in der Verbandsliga hinter sich gebracht hat, ist sein Rat gefragt. Was war passiert? Der 24-jährige Marcel Lalka, vor rund vier Jahren als Schiedsrichter-Talent in die Verbandsliga aufgestiegen, pfiff am vergangenen Samstag die Partie des VfL Pfullingen gegen die TSG Backnang, an der Seitenlinie assistierten ihm Dennis Schreiber (Rohrau) und Niklas Gack (Herrenberg). Bis zur 31. Minute hatte Lalka schon viermal Gelb jeweils für Pfullinger Spieler gezogen. Auch sportlich sah es für den VfL nicht gut aus, Backnang zog das bessere Spiel auf und führte zur Halbzeit klar mit 4:0.

Bis dahin hatten sich viele Zuschauer und auch der eine oder andere Vereinsverantwortliche schon auf die Schiedsrichterleistung eingeschossen. Thomas Schnaufer wusste die Schilderungen seiner Gruppenkollegen
einzuordnen: „Sie sagten mir, dass sich die Pfullinger nicht mehr eingekriegt hätten. Und Marcel hat eben seine Linie durchgezogen.“ Was viele Außenstehende nicht wussten: Marcel Lalka stand an diesem Tag unter Beobachtung. Schnaufer: „Meines Wissens nach ist er bislang von der Beurteilungen her gut unterwegs.“ Das interessierte offenbar auch seinen Vater, den aus Herrenberg stammenden Ralf Lalka, selber schon Jahrzehnte als Schiedsrichter unterwegs. Als dessen Spiel am Samstag aufgrund Unbespielbarkeit des Platzes ausfiel, fuhr er nach Pfullingen, um seinen Sprössling zu sehen.


Das hätte Ralf Lalka lieber bleiben lassen sollen, denn, so VfL-Abteilungsleiter Timo Schyska: „Wir haben ihn gleich erkannt, er hat früher mal ein Spiel in Pfullingen verpfiffen.“ Ralf Lalka soll auf Anfrage zu Thomas Schnaufer gesagt haben, dass er sich weit abseits gehalten habe. Der Schönaicher stand tatsächlich allein – auf dem sogenannten „Pfullinger Feldherrnhügel“ in der Stadionkurve, weithin sichtbar für alle Beteiligten. Als Ralf Lalka angeblich bei der ersten Gelb-Roten Karte für Patrick Lehmann (59.) Beifall klatschte, kochte die Pfullinger Volksseele fast über. Das Reutlinger Lokalblatt kommentierte am Montag unter der Überschrift „Papa Lalka applaudierte“ süffisant: "Verwarnung, Herr Lalka!“.


Das Spießrutenlaufen für Marcel Lalka nahm an diesem Samstag kein Ende. Auch Timo Schyska gab zu, dass er sich zu einer üblen Beleidigung hat hinreißen lassen. Am Ende des Spiels bildeten die einheimischen
Zuschauer ein Spalier, durch das Lalka und seine Assistenten auf dem Weg zur Kabine hindurch mussten – alle klatschten höhnisch Beifall. Auf Anfrage des „Gäubote“ räumte Timo Schyska ein: „Tage später überwiegt auch ein wenig die Scham. Es war von unserer Seite teilweise zu viel des Guten. Von den Zuschauern und vom Verein aus: Das am Samstag war kein Ruhmesblatt von uns.“ Nach einem entsprechenden Schiedsrichterbericht – zudem dürften auch die Angaben respektive Eindrücke des Schiedsrichterbeobachters herangezogen werden – erwartet Timo Schyska und den Betreuer Oliver Leuze eine saftige Geldstrafe. Leuze wurde während des Spiels nach Meckereien von Marcel Lalka hinter die Spielfeldumrandung geschickt. Marcel Lalka sagte zu den Vorwürfen vonseiten Pfullingens, das Spiel verpfiffen zu haben, nichts. Da er in der Beobachtung steht, dürfen sich Unparteiische nicht öffentlich
äußern. Darauf hat auch Thomas Schnaufer hingewiesen: „Das ist nachvollziehbar, schließlich geht es um den Aufstieg zur Oberliga.“ Für die Pfullinger Vorfälle hat der stellvertretende Obmann nur wenig Verständnis: „Die müssen aufpassen, dass sich solche Zustände nicht rumsprechen.“

Foto: Quelle Hompage SRG BöblingenHochgeladen von: Baris Bektas Marcel Lalka Geburtsdatum: 27.12.1991 (24) Nationalität: keine Angabe Ort: Schönaich Gruppe: Böblingen Schiri seit: 2005 Profilaufrufe: 687

Aktuelle Saison

Verein: TSV Schönaich Gruppe: Böblingen Klasse: Landesliga Statistik: 9 25 4 1 Futsal Regionalliga Süd » Oberpfalz 13.11.16 Futsal Club Portus - SV Darmstadt 98 4:3 Verbandsliga Württemberg » Südwest 13.08.16 FC 07 Albstadt - TSV Essingen 1:0 17.09.16 TSV Ilshofen 1862 - SGV Freiberg 1:2 22.10.16 FC Wangen - 1. FC Normannia Gmünd 2:0 05.11.16 TSV Berg - Calcio Leinfelden-Echterdingen 2:2 12.11.16 SV Zimmern - FV Löchgau 0:1 19.11.16 VfL Pfullingen - TSG Backnang 1:7 Kreisliga A1 Zollern » Zollern 23.10.16 SV Rosenfeld - FV Meßstetten 1931 4:1 Bezirksliga Enz-Murr » Enz-Murr 26.08.16 TSV Schwieberdingen - FV Ingersheim 5:2
Aufrufe: 025.11.2016, 09:27 Uhr
Andreas Gauss / GäuboteAutor