2024-05-02T16:12:49.858Z

Aufreger der Woche
Haderten erneut mit dem Schiedsrichter - Spieler und Trainer des SV Langenseifen. Archivfoto: Klein.
Haderten erneut mit dem Schiedsrichter - Spieler und Trainer des SV Langenseifen. Archivfoto: Klein.

Das Tor, das nicht hätte fallen dürfen

Winkels 2:1 gegen Langenseifen lässt die Emotionen hochkochen

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WINKEL. Fair Play. Eine "Regel", die nicht im Regelbuch statuiert ist. Dem Schiedsrichter sind bei einem Verstoß gegen selbige die Hände gebunden. Und tritt dieser seltene Fall ein, weiß niemand so richtig, wie man sich verhalten soll. Im Kellerduell der Kreisliga B Rheingau-Taunus zwischen Winkel II und Langenseifen sorgte in der letzten Minute eine äußerst umstrittene Szene für das 2:1 der Gastgeber. Wir haben nachgefragt.

Peter Klärner, Trainer von Winkel II: "Der Langenseifener, der nach dem Einwurf den Ball zu uns spielen sollte, hat etwas gebraucht, um den Ball zu kontrollieren. Unser Kapitän Sascha Lehnhardt befürchtete, dass der gegnerische Spieler den Ball nicht im Sinne des Fairplay- Gedankens zu uns zurück spielen wollte und attackierte ihn etwas übermotiviert. Aus seinem Nachsetzen resultierte ein Eckball, welcher zum 2:1 führte. Auch wenn das Ergebnis in Ordnung geht, wäre es mir lieber gewesen, wenn es anders zustande gekommen wäre. Sascha hat sich auch nicht gut gefühlt nach dem Schlusspfiff. Ich habe lange mit ihm geredet und gesagt, dass er so was nicht mehr machen sollte. Egal wie emotionsgeladen das Spiel war, hat unser Sieg einen sehr bitteren Beigeschmack. Ein Glücksgefühl über die drei Punkte möchte nicht so richtig einkehren."

Patrick van den Berg, Trainer SV Langenseifen: "In der Nachspielzeit wurde ein Winkler Spieler hart vom Ball am Kopf getroffen. Winkel spielte den Ball ins Aus, um den Spieler behandeln zu können. Im Gedanken des Fair Play wollten wir den Ball nun nach dem Einwurf in die Hälfte des Gegners zurückspielen. Allerdings scheint der Fair Play Gedanke bei Winkels Kapitän nicht vorhanden zu sein. Er attackierte unseren angespielten Spieler mit gestrecktem Bein, eroberte den Ball. Den daraus resultierenden Eckball verwandelte Winkel zum Siegtreffer. Aus meiner Sicht sollte sich die beteiligten Personen in dieser Situation einmal selbst hinterfragen und auch an ihre Vorbildfunktion denken. Wenn ich Schiedsrichter wäre, hätte ich zudem diesen Zweikampf nach dem Einwurf abgepfiffen und uns wäre diese Diskussion erspart geblieben. Danach waren die Emotionen bei einigen unserer Spieler nur mit Mühe zu bremsen, was mir auch nicht gefallen hat. Allerdings muss ich auch sagen, dass wir dieses Spiel nicht nur aufgrund dieser Situation verloren haben. Wir hatten vorher die Zeit und die Möglichkeiten das Spiel zu gewinnen."

Eine anwesende, neutrale Person schildert den Vorgang wie folgt: "In der Nachspielzeit ist das Spiel aufgrund der Verletzungen zweier Akteure kurzfristig unterbrochen worden. Einer der beiden war der Winkler Kapitän Sascha Lenhardt. Ein Mitspieler hat dann den Ball auf Höhe des Langenseifener Sechzehners in Aus gespielt. Nach dem Einwurf der Gäste ist dann Lehnhardt dazwischengegangen und hat den Ball erobert. Diese Aktion war jedoch fair und nicht mit gestrecktem Bein. Es war aber klar zu erkennen, dass der Langenseifener Spieler den Ball zurückgeben und nicht in den eigenen Reihen halten wollte. An der Torauslinie ist er dann abgegrätscht worden, weshalb eine Ecke für die Heimmannschaft folgte. Aus dieser resultierte der Siegtreffer. Nach dem Spiel gab es noch Beschwerden von Seiten der Gäste, die mit einer roten Karte endeten."

Aufrufe: 01.12.2014, 18:00 Uhr
Patrick Rupp, Janek Elkmann und Marco AumüllerAutor