2024-05-17T14:19:24.476Z

Testspiel
"Fußball ist und bleibt meine Leidenschaft": Sven Jordan hat als Trainer-Neuling ganz klare Vorstellungen davon, was er will.
"Fußball ist und bleibt meine Leidenschaft": Sven Jordan hat als Trainer-Neuling ganz klare Vorstellungen davon, was er will.

Neu-Trainer Jordan will moderner spielen lassen

Sven Jordan hat bei seiner ersten Trainerstation in Krieschow eine Menge vor

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Nach dem dritten Kreuzbandriss hat der erst 30-jährige Sven Jordan im letzten Mai die Töppen endgültig an den Nagel hängen müssen. Eine Operation steht noch aus. Dennoch sagt er voller Entschlossenheit: "Fußball ist und bleibt meine Leidenschaft."

In den nächsten Monaten wird er die Trainer-C-Lizenz erwerben. Vorerst schöpft Jordan aus seinen langjährigen Erfahrungen. Am vergangenen Sonntag betreute er nun erstmals als neuer Coach die zweite Mannschaft des VfB Krieschow beim Testspiel gegen Klein-Gaglow, das auf dem Glinziger Sportplatz ausgetragen wurde.

Sowohl dem Klein-Gaglower Trainer Alexander Karrass als auch Sven "Ecki" Jordan passte diese Test-Paarung aus unterschiedlichen Gründen nicht so recht ins Vorbereitungskonzept, da beide Mannschaften bereits am zweiten August-Wochenende zum Punktspielauftakt der Kreisoberliga aufeinandertreffen.

Der Spielfilm ist schnell erzählt: Klein Gaglow siegte 3:1 (1:1). Gerade aus einem intensiven Trainingslager in Byhleguhre zurückgekehrt, agierte der Aufsteiger während der ersten halben Stunde sehr offensiv, blieb jedoch vorerst ohne Torerfolg.

An Krieschows Seitenlinie indes dirigierte Sven Jordan seine Schützlinge präzise mit deutlich hörbaren taktischen Anweisungen. "Ruhe reinbringen! Angriff abbrechen! Neu aufbauen! Keeper, nicht zur Mitte abwehren!" Auf diese Weise lenkte er das Team, das zum allerersten Mal mit einer Viererkette spielte. Die Positionen Vorstopper und Libero tauchten in Jordans Konzept erst gar nicht auf. "Klar, dass sie das Modernere erst verinnerlichen müssen", sagte er nach seiner Schlussanalyse.

Wohl auch für ihn etwas überraschend erzielte Krieschows Gino Fraedrich das 1:0 (30.), indem er einen Freistoß fast von der Eckfahne direkt ins lange Eck zirkelte. Zwölf Minuten später leistete sich die Krieschower Abwehr einen unnötigen Querpass. Alexander Seidler bekam den Schuss eines Gaglowers im 16-Meter-Raum an die Hand und Angelo Weber verwandelte den unstrittigen Elfmeter zum Halbzeitstand.

In der zweiten Halbzeit erhöhten Carlo Knothe und erneut Weber mit sattem Volleyschuss zum 3:1-Erfolg für Blau Weiß, das nach den Vorstellungen von Trainer Karrass in der bevorstehenden Saison einen einstelligen Tabellenplatz anstrebt. Sven Jordan gibt die gleiche sportliche Zielstellung für seinen 22-Mann-Kader vor. Ebenso wie bei seinem Studium, das er im September als Diplom-Betriebswirt abschließen wird, und der beruflichen Tätigkeit als ostdeutscher Regionalvertriebsleiter eines Betonbaustoff-Konzerns mit Sitz in Irland, denkt er auch im Fußball erfolgsorientiert. Außerdem sind die in so jungen Jahren erworbenen Führungsfähigkeiten überaus nützlich. Als die wesentlichen Lehrmeister auf seinem sportlichen Weg, den er als Sechsjähriger bei Energies F-Junioren begann, nennt er seinen Vater Egbert, den früheren Sportschul-Trainer und Energie-Kämpen Manfred Duchrow, Laubsdorfs Ex-Trainer Jürgen Meseck und den Ex-Bundesliga-Kicker Sven Benken. Für Blau-Gelb Laubsdorf bestritt Jordan 28 Oberligaspiele und schoss in dieser Zeit auch vier Tore.

Die Entscheidung, jetzt das Traineramt bei Krieschow II anzunehmen, habe er sich nicht leicht gemacht. "Wegen einiger eingefahrener Strukturen sagte ich erst zu, als eine taktische Neuausrichtung klar geworden war", betonte er. Auch den Spielern mache das veränderte System spürbar mehr Spaß. Das sei kein Bauernfußball mehr, auch kein Kick and Rush. "Wenn wir daran zielstrebig weiterarbeiten, werden sich mittelfristig auch Erfolge einstellen. Zu meinen Zielen gehört es jedenfalls, dass die erste und die zweite Mannschaft des VfB Krieschow das gleiche System spielen. Damit soll die Umstellung bei Wechseln zwischen beiden Teams leichter fallen", erläutert Sven Jordan einige seiner Vorstellungen.

Nicht ohne Stolz berichtet er noch von seinem "Königstransfer": Es gelang ihm, den 32-jährigen Toni Lempke zu reaktivieren, der in der Oberliga-Mannschaft des FC Energie, Laubsdorf und Bayreuth aktiv war. In Jordans Team soll er hinter der Sturmspitze eingesetzt werden. Vom BSV Cottbus-Ost kam noch Jeff da Silva neu ins Aufgebot.

Aufrufe: 028.7.2015, 07:59 Uhr
LR-Online.de/Rudolf NeulandAutor