2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Nach seiner Tätlichkeit in der Nachspielzeit gegen Hürth wird Johannes Roth (l.) den Stotzheimern längere Zeit fehlen., Foto: Steinicke
Nach seiner Tätlichkeit in der Nachspielzeit gegen Hürth wird Johannes Roth (l.) den Stotzheimern längere Zeit fehlen., Foto: Steinicke

Das doppelte Bruderduell

Im Derby Kall gegen Bliesheim spielen die Geschwister Spies und Hemmersbach

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Von der Begegnung in Kall wird FuPa.TV einen Video-Spielbericht mit den Höhepunkten des Spiel veröffentlichen.

Es klingt wie ein Hilferuf, ist aber eher als Weckruf zu verstehen. „Ich verstehe meine Mannschaft nicht. Jetzt sind mit Jakob Fischer und Thilo Bauer zwei Leistungsträger zurück und trotzdem fehlen der Druck und die Geilheit auf ein Tor”, sagt Kalls Trainer Jörg Piana.

Seit 305 Minuten wartet der KSC vor dem Derby (So., 14.30 Uhr) gegen den BC Bliesheim auf einen Torerfolg. Einer, der jederzeit für einen Treffer gut ist, ist Christopher Spies. Aber auch er hat Ladehemmungen. Bei der jüngsten Niederlage gegen Türkspor Bergheim wurde er gegen seinen jüngeren Bruder Dominik ausgewechselt.

Seit zwei Jahren sind sie gemeinsam für den KSC aktiv und offenbaren dabei vor allem vor dem Training und dem Spiel eine Gemeinsamkeit. „Sie haben beide den Hang, immer auf den letzten Drücker zu erscheinen”, sagt Trainer Piana über die Mittelfeldspieler.

Dominik, der Jüngere, sei ein geradliniger Tempospieler, Christopher hingegen ein begnadeter Techniker. „Sie haben sich zuletzt die Doppelsechs geteilt, können aber auch beide in der Offensive weiter vorne agieren”, so Piana.

Auch sein Gegenüber Fritz Ohrem hat ein Brüderpaar in seinen Reihen, Markus und Christoph Hemmersbach. Beide sind Leistungsträger, beide mit ihrem eigenwilligen Laufstil auf dem Spielfeld leicht auszumachen. Für den Aufsteiger ist gerade die Erfahrung von Christoph Hemmersbach enorm wichtig.

Der heute 30-Jährige spielte als Teenager für Fortuna Köln. Im Derby gegen Fortuna Düsseldorf schoss er einst im Südstadion vor 6000 Zuschauern den Ehrentreffer und flog wenig später nach einer Tätlichkeit vom Platz. Es folgten weitere Vereine in der Region, bei denen er sich einen Namen machte.

Von der Fortuna wechselte Hemmersbach zu Yurdumspor Köln in die Oberliga, ehe es ihn zum Bonner SC zog. Anschließend ging es für den Linksverteidiger zum VfL Rheinbach. 2008 wechselte er zum Euskirchener TSC. Im Sommer 2012 schloss er sich dem BC Bliesheim an, wo er seitdem Stammspieler ist und zudem Coach Fritz Ohrem auf dem Trainingsplatz als Co-Trainer unterstützt.

Sein Bruder Markus läuft ebenfalls bereits mehrere Jahre für den BC auf. In der vergangenen Saison steuerte er 14 Treffer zum Aufstieg in die Bezirksliga bei. In dieser Saison hat der jüngere Bruder diese Torgefahr noch nicht entfacht, arbeitet aber enorm viel für das Team. Mitunter so viel, dass vielleicht im Abschluss die letzte Konzentration fehlt, weil die Kraft einfach nicht mehr da ist. Entmutigen lässt sich Hemmersbach davon aber nicht. Er wird auch im Derby gegen den Kaller SC wieder auf Torejagd gehen.

Beim SV Schwarz-Weiß Stotzheim konzentriert man sich zwar schon auf die Aufgabe bei Türkspor Bergheim; der Ärger über die unglückliche Niederlage gegen den GKSC Hürth ist aber noch nicht verraucht. Vor allem die Schiedsrichterleistung sorgte bei den Schwarz-Weißen für Unmut.

„Wenn der Schiri meint, die Roten Karten geben zu müssen, ist das seine Sache. Aber er hat solche Szenen zu einseitig beurteilt. Hürth hat viel provoziert und ebenfalls grenzwertig gespielt. Nur wir sind sanktioniert worden”, sagt Stotzheims Vorsitzender Dieter Regh. Mit der Folge, dass Jan Strick und Johannes Roth den Schwarz-Weißen nach ihren Rot-Sperren länger fehlen werden. „Ich habe selten gegen so eine unfaire Mannschaft gespielt”, sagte Stotzheims Stürmer Richard Fröbus, der einige Male hart gefoult worden war. Jetzt gelte es, gegen den Aufsteiger aus Bergheim die richtige Reaktion zu zeigen.

Die Gastgeber verschafften sich mit einem 2:0-Erfolg über den Kaller SC etwas Luft im Tabellenkeller. Neben Bliesheim sind die Schwarz-Weißen das einzige Team in der Bezirksliga, das noch nicht mit einem Unentschieden vom Platz gegangen ist. Bisher hieß es stets „Hopp oder top”.

Aufrufe: 012.11.2015, 08:54 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tom SteinickeAutor