Im Laufe dieser Woche muss sich dieses Quintett dem Kick-Off-Check des Augsburger Landboten unterziehen. Den Anfang macht der TSV Neusäß, der zum Saisonstart beim Aufsteiger TSV Möttingen (Sonntag, 15 Uhr) ran muss.
Der Königstransfer war die Verpflichtung des torgefährlichen Offensivallrounders Hakan Senyuva (zurück von Türkspor Augsburg). Fabian Krug, ebenfalls Offensivkraft, zählte zu den Stützen des Süd-Bezirksligisten FC Königsbrunn. Hoffnungsvolle Talente sind die Keeper Felix Häberl (FC Stätzling, A-Junioren) und Andreas Schwendler (Polizei SV Augsburg) sowie Innenverteidiger Fabian Hampel (TSV Aindling, A-Junioren) und Mittelfeldmann Danial Karimi (TSV Walkertshofen). Aus dem Kader der Zweiten ist Michael Forster (Mittelfeld) aufgerückt. Christoph Wiesmüller und Daniel Huber haben sich dem TSV Rehling angeschlossen, Numan Bilgin und Benedikt Schrettle dem SV Thierhaupten. „Wir haben quantitativ und qualitativ zugelegt“, ist Cheftrainer Marco Löring überzeugt.
Als Löring-Unterstützer fungieren nach wie vor Toni Merk (Co.) und Alexander Mayer (Torwarttrainer). Neu im Funktionsteam, zu dem auch der Sportliche Leiter Günter Hausmann, Spartenchef Ernst Krendlinger und Betreuer Karl Lenz zählen, ist der nun für die Reserve zuständige Frank Marwitz.
Stammkeeper Daniel Miccoli, im Oktober 2013 durch einen Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt, hat in der Vorbereitung zurück zu alter Stärke gefunden. Der in der letzten Winterpause mit Kniebeschwerden aus Altenmünster gekommene Stürmer Sebastian Mayer ist endlich schmerzfrei. Länger als erwartet zieht sich der Ausfall von Zugang Krug (Außenbandriss) hin. Besser verläuft der Heilungsprozess bei Außenverteidiger Max Linder, der an derselben Verletzung laboriert.
Die Chemie innerhalb des Kaders stimmt. Das Miteinander kommt nicht nur auf dem Platz zum Ausdruck, häufig ist der TSV auch privat auf Tour. Nach dem Abgang von Wiesmüller, Huber und Bilgin liegt das Durchschnittsalter bei gerade mal 21,6 Jahren. Dass man nicht nur von jugendlichem Elan spricht, sondern auch von jugendlichem Übermut, zeigen die damit verbundenen Unwägbarkeiten auf.
„Ich bin ein Typ, der Fußball spielen lässt“, charakterisiert sich Marco Löring. „Das habe ich als Profi so gelernt und gebe ich nun so weiter.“ Gleichwohl weiß der 32-Jährige, dass trotz „der vorhandenen individuellen Klasse“ Erfolge hart erkämpft werden müssen. „Einsatz darf nicht fehlen“. Mit dem 4-2-3-1-System fuhr Neusäß in der Frühjahrsrunde der vergangenen Saison gut. In Stein gemeißelt ist diese Ausrichtung allerdings nicht. „Manchmal muss man mehr riskieren, manchmal mehr auf Sicherheit bedacht sein“, sagt Löring.
Die Rechnung ist einfach: Aus der vergangenen Saison ging Nord-Bezirksligist TSV Neusäß mit 63 Punkten als Tabellendritter hervor. Da der seinerzeitige Spitzenreiter SC Ichenhausen (Aufstieg) und dessen schärfster Rivale Türkspor Augsburg (Versetzung in die Süd-Gruppe) den Kreis der Konkurrenten verlassen haben, müsste eigentlich ... – Ende der Mutmaßungen, da im Fußball die Punktausbeute zählt und nicht der Konjunktiv. „Das letztjährige Abschneiden müssen wir bestätigen“, fordert der Trainer, der sich – was Favoritenrolle respektive Aufstieg betrifft – nicht aus der Reserve locken lässt. „Wenn ein bisschen mehr herausschaut, sagen wir natürlich nicht Nein.“
Dass der TSV Neusäß zum engeren Favoritenkreis zählt, steht außer Frage. Soll es für ganz oben reichen, muss viel jugendlicher Elan und wenig jugendlicher Übermut an den Tag gelegt werden.