2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Ungewöhnliche Konstellation: Zieht Dannenwalde seine Elf aus der Kreisoberliga zurück, dann reduziert sich nicht nur die Staffel auf 13 Teams. Ostprignitz-Ruppin würde eine Mannschaft mehr stellen.  ©MZV
Ungewöhnliche Konstellation: Zieht Dannenwalde seine Elf aus der Kreisoberliga zurück, dann reduziert sich nicht nur die Staffel auf 13 Teams. Ostprignitz-Ruppin würde eine Mannschaft mehr stellen. ©MZV

Dannenwalde bangt um seine Existenz

Die Alarmglocken schrillen bei der Männermannschaft des SV Blau-Weiß: Nur 15 Spieler sind im Kader - zu wenig für die Kreisoberliga. Der Rückzug steht im Raum.

Dem Fußballkreis Prignitz/Ruppin droht ein Rückschlag: SV Blau-Weiß Dannenwalde deutet an, dass die Existenz der Männermannschaft stark gefährdet ist. Stand von Montag - die Mannschaft wird zurückgezogen.

Andreas Schwarz aus der Vereinsleitung bestätigte, dass es "im Moment schlecht aussieht. Doch ich habe die Hoffnung, dass sich noch etwas tut." Er geht davon aus, dass noch in dieser Woche ein paar offene Personalfragen geklärt werden. Dann läuft die interne Frist aus und eine Entscheidung steht an: Die Spielerliste umfasst 15 Kicker, "zwei, drei mehr sind nötig", so Schwarz, dann wagt sich der SV Dannenwalde in eine neue Saison in der neunten Liga.

In der Hinrunde werden zwar ein paar wegen Arbeit ausfallen, doch dürfte die Kaderstärke gerade so ausreichen, um am Spielbetrieb teilzunehmen. In die Bredouille geriet der Traditionsverein durch eine Reihe von Abgängen. Das sind unter anderem Norman Gerber nach Neustadt und Christian Röder nach Havelberg. Zwei Alt-Herren-Spieler sei die Kreisoberliga eine Nummer zu groß, lenkte Schwarz ein. Sie wollen die Mehrbelastung nicht mehr.

Es ist nun Überzeugungsarbeit zu leisten, zumal keine zweite Großfeldmannschaft im Verein aktiv ist. Es besteht die akute Gefahr, so Andreas Schwarz, "dass es auf lange Sicht keinen Männerfußball mehr in Dannenwalde geben wird". Im Kleinfeldalter hat Blau-Weiß noch Talente, dann reißt aber ein gewaltiges Loch. Etwa 80 Mitglieder zählt der Verein, dessen erste Elf 2009 aus der Landesklasse abstieg. Sollte es zum Gau kommen, dann hängt wohl die Hälfte der Mannschaft die Töppen an den Nagel. An der anderen Hälfte graben bereits benachbarte Vereine, denn das Phänomen Spielermangel prägt die Fußballszene in den Dörfern schon seit Jahren.

Lindow II gibt es in der neuen Runde nicht mehr, Schönberg II ist stark bedroht, Wusterhausen II ebenso. Aus Dossow, Karwesee, Stüdenitz, Sieversdorf und Maulbeerwalde kommen ähnliche Signale. Die Spielgemeinschaft Neustadt/Zernitz II löste sich auf, sodass dem Brandenburgligisten die Reserve fehlt. Gleiches trifft auf den MSV Neuruppin zu, dessen zweite Mannschaft (damals Landesklasse) sich vor drei Jahren in Luft auflöste.

Das Abmelden umschifft hat der SV 90 Fehrbellin. Trotz widriger Bedingungen bleibt es bei zwei Mannschaften: Das Kreisligateam meldete 18 Kicker, das eine Etage tiefer spielende zweite Team zwölf. Wechselweise rücken Alt-Herren auf.

Auch an einer zweiten Front investiert der SV 90 Fehrbellin viel Kraft: Platzprobleme. Im Juni ist Drainage verlegt worden, weil das Wasser bei heftigem Regen tagelang gestanden hatte. Der Erfolg ist deutlich zu sehen, lobte Norbert Zarte. Allerdings ähnelt der Rasen keiner gepflegten Sportanlage mehr. Durch die späte Saat steht zu befürchten: Vor Oktober ist kein Spielbetrieb möglich. Der SV 90 wird entweder die ersten Spiele in der Fremde austragen - auch die Heimspiele, vielleicht beim SV Karwesee, vielleicht beim SV Protzen.

Damit geht einher, dass Spielpläne angepasst werden müssen, und dies in Windeseile. Im Fall Dannenwalde würde die Staffel zwar reduziert, aber an den Spieltagen dürfte sich für die Gegnerschaft nichts ändern. Einmal pro Halbserie sind die Kontrahenten jedoch spielfrei. Als erstes beträfe dies am ersten Punktspieltag (30. August) Groß Pankow, dann SV 69 Schönberg, Zernitz, RSV Maulwürfe, Reckenzin, Demerthin, Alt Ruppin, Blumenthal ...

Aufrufe: 010.8.2015, 21:33 Uhr
MOZ.de / Matthias HaackAutor