Damen: Plattenhardt und Echterdingen starten mit Sorgen

Neues Jahr, neuer Schwung? Nach fünfzehn Wochen Winterpause mit einem Hurra zurück in den Punktspielbetrieb? Könnte man meinen. Bei den Fußballerinnen des TSV Plattenhardt und der SG Leinfelden-Echterdingen verhält es sich vor dem Rückrunden-Start am Sonntag in der Regionenliga allerdings etwas anders. Beide Filderteams ächzen unter einem Berg Sorgen.

Personalnot in Plattenhardt

TSV Plattenhardt: Nein, es ist nur ein Gerücht, dass der Trainer die Flucht ergriffen hat. Sölden, fünf Tage Skiurlaub – tatsächlich hatte Bernd Gurtner diese bis zum gestrigen Mittwoch dauernde Auszeit seit Längerem geplant gehabt. Freilich: auch aus der Warte seines Fußballjobs dürfte sie ihm nun ganz gelegen gekommen sein, konnte er doch so die Sorgen einmal für ein Weilchen hinter sich lassen. Es hat die Plattenhardter Frauen dick erwischt in den vergangenen Wochen. Erst legte ein grippaler Infekt einen Großteil der Mannschaft lahm, sodass die Filderstädterinnen einige ihrer Testspiele absagen mussten. Dann verabschiedeten sich in Jessica Schröter (Australien), Lisa Schade und Franziska Radsch (beide USA) drei Stammkräfte in Langzeit-Urlaube – alle drei fehlen somit auch in den nächsten Partien. Und zu schlechter Letzt erlitt in Svenja Wutzel eine weitere Leistungsträgerin einen Muskelfaserriss.

Kurzum: der Tabellenzweite hat eine verkorkste Rückrunden-Vorbereitung hinter sich, und er geht nun eher ächzend als frisch erholt an den Start. Keine guten Voraussetzungen, um das Saisonziel „Aufstieg“ zu realisieren. An jenem hält Gurtner zwar fest, nachdem er mit den Seinen in den vorigen drei Spielzeiten dreimal knapp gescheitert ist. Allerdings baut der Coach schon einmal vor: „Es wird schwierig.“ „Natürlich wären wir enttäuscht, wenn es erneut nicht klappt“, sagt er, „doch es gibt kein Muss mit aller Gewalt.“

Wäre jetzt Schluss, gingen die Weilerhau-Kickerinnen in die Relegation. In der Hinrunde führten sie über weite Strecken die Tabelle an, leisteten sich dann aber gegen Ludwigsburg (1:2) und beim MTV Stuttgart (2:3) zwei unnötige Niederlagen. Das Manko? „Wir haben zu viele Torchancen ausgelassen“, sagt Gurtner. Und das, obwohl in Sabrina Rößner die einmal mehr Führende der Liga-Schützenliste in den eigenen Reihen steht. In dieser Saison hat die 23-Jährige schon 21-mal getroffen.

Goldberg moniert Einstellung

SG Leinfelden-Echterdingen: Viele Gespräche hat er geführt, der Trainer Patrick Goldberg – diese vor allem in einer Hoffnung: dass sich die Einstellung seiner Spielerinnen ändern wird. Warum die Hinrunde „so wenig berauschend verlaufen ist“, ist für den Coach nämlich schnell erklärt. „Es gab zu viele Begegnungen, in denen die Gegner einfach mehr wollten als wir“, sagt er. „Vom Potenzial her“, ist Goldberg überzeugt, „könnten wir in der Tabelle ein ganzes Stück weiter oben stehen.“

Tatsächlich geht es nun nur noch gegen Abstieg. Um da auf der definitiv sicheren Seite zu sein, müssen die Leinfeldenerinnen mindestens Achter werden, also noch zwei Plätze gut machen. Beitragen soll hierzu eine Wiedereinsteigerin: Lena Schumacher ist von ihrem Studienort Ravensburg zurück. Sie ersetzt im zentralen Mittelfeld Nadine Bröde. Letztere hat aufgehört.

Ausführliche Tabelle in der Regionenliga

1. SGM Heumaden / Sillenbuch 11 8 2 1 37 : 16 21 26 2. TSVgg Plattenhardt 11 8 1 2 41 : 13 28 25 3. TSV Münchingen II 11 8 1 2 41 : 19 22 25 4. FV Löchgau II 10 6 1 3 25 : 15 10 19 5. FSV 08 Bissingen 11 5 2 4 29 : 21 8 17 6. TSV Ludwigsburg 11 5 1 5 22 : 27 -5 16 7. MTV Stuttgart 11 4 2 5 21 : 25 -4 14 8. FSV Oßweil 11 4 1 6 16 : 20 -4 13 9. SV Hoffeld 11 3 2 6 18 : 31 -13 11 10. SG Leinfelden-Echterdingen 11 3 2 6 22 : 36 -14 11 11. SB Asperg 11 2 1 8 21 : 45 -24 7 12. SV Salamander Kornwestheim 10 1 0 9 11 : 36 -25 3