Dahinten: "Werden die SG nicht verlängern"

BZ: Herr Calinescu, es war unschwer zu überhören, Sie legen als Trainer großen Wert auf das Passspiel, richtig?
Calinescu (übersetzt von Dahinten): Das stimmt. Wichtig ist, dass jeder Einzelne ins Spiel eingebunden wird und keiner Angst vor dem Ball hat. Das ist unser System. Heute hat die Mannschaft dabei auch viel Geduld gehabt und das gut gemacht.

BZ: Herr Dahinten, als Vorsitzender für den sportlichen Bereich beim FV Langenwinkel, stecken Sie nun quasi mittendrin.
Dahinten: Das ist richtig, mittlerweile bin ich sein Co-Trainer. Ich bin bei jedem Training dabei und ich übersetze für ihn, da er bislang nur gebrochenes Deutsch spricht. Die Mannschaft nimmt das gut an und die Spieler verstehen ihn inzwischen auch ohne Worte. Im Fußball braucht man heutzutage keine Kommunikation auf Landessprache, man versteht sich fast blind. Und kurze Ausrufe wie „Pass“ oder „Alleine“ reichen ja oftmals schon.

BZ: Die Saison haben Sie mit Andrej Zerr als Trainer begonnen. Seit dem sechsten Spieltag ist Herr Calinescu Trainer. Wie kam es zum Wechsel an der Seitenlinie?
Dahinten: Andrej Zerr war sechs Jahre lang unser Trainer und hat jetzt einmal eine Pause gebraucht. Dan Calinescu selbst lebt jetzt seit etwas mehr als einem Jahr in Lahr. Er ist ein hochkarätiger Trainer, der in seiner Heimat Rumänien Mannschaften in der Zweiten Liga trainiert hat und Jugendtrainer von Gheorghe Hagi war. Ich habe eine freundschaftliche Beziehung zu ihm und habe ihn dann zu uns in den Verein geholt. Seitdem er den Trainerposten im September komplett übernommen hat, hat er aus der Mannschaft sehr sehr viel rausgeholt. Wir spielen nicht mehr die langen Bälle und haben uns im Ballbesitz verbessert.

BZ: Herr Calinescu, die Mannschaft ist kurz vor der Winterpause Tabellendritter. Wohin soll der Weg noch führen?
Calinescu: Wir spielen immer unser System, und wir wollen kein Spiel verlieren.

BZ: Herr Dahinten, es läuft die zweite Saison als SG gemeinsam mit dem FC Mietersheim. Wie fällt die Bilanz bislang aus?
Dahinten: Wir fühlen uns hier auf der einen Seite in Langenwinkel zu Hause und haben auf der anderen Seite die Unterstützung aus Mietersheim vermisst.

BZ: Wie sieht die Zukunft dieser SG aus?
Dahinten: Wir werden die SG nach der Saison nicht mehr verlängern, aber wir gehen nicht im Streit auseinander. Wir wollen in Langenwinkel als eigener Verein dastehen, gerade was das Finanzielle angeht. Es ist schwierig, das bei einer SG im Seniorenbereich auf zwei Vereine aufzuteilen. Es gibt zwei Ausgabenseiten, aber nur eine Einnahmenseite. Eine SG rentiert sich nur dann, wenn du einen Vertrag hast, und sämtliche Punkte geregelt sind. Zudem besteht die Mannschaft ausschließlich aus Langenwinkeler Spielern und wir stellen in den nächsten Monaten unser neues Vereinsheim komplett fertig.