2024-04-25T14:35:39.956Z

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Torjäger Ümit Sen spendet Trost. | Foto: Uwe Schwerer
Torjäger Ümit Sen spendet Trost. | Foto: Uwe Schwerer

SV Kippenheim scheitert in der Aufstiegsrunde

Zuversicht für die künftige sportliche Entwicklung ist ungebrochen +++ SVK will nächste Saison angreifen

Es war eine Mammutaufgabe – und der SV Kippenheim hat sie nicht bewältigt. Am Samstag scheiterte er beim Versuch, auf dem heimischen Sportplatz am Mühlbach die 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen. Nun steigen die Gäste aus dem Durbacher Ortsteil in die Bezirksliga auf und nicht der Vizemeister der Südstaffel, der vor großer Kulisse kaum ein Rezept fand gegen die stabile Defensive des Gegners.
Ausgepumpt und enttäuscht liegen die Schwarz-Weißen auf dem Rasen, es fließen Tränen, die Gesichter sind leer. Aus der Traum vom Sprung in die Bezirksliga. Das große grün-weiße Fanlager feiert. Dass die Kippenheimer scheitern könnten nach dem Ergebnis vom Hinspiel war eine sehr reale Möglichkeit, trotzdem haben sie sich aufgebaut, gepusht, wollten den Ebersweierer Abwehrriegel knacken. „Der Frust ist groß“, sagt Jürgen Student, der die Außenbahn intensiv beackert hat. „Wir sind enttäuscht. Und das bleibt heute den ganzen Tag so“, erklärt Teamkapitän und Torwart Philipp Jörger.

Fabian Kaiser stand 90 Minuten lang voller Anspannung am Spielfeldrand. Der Spielertrainer, der wegen seiner anhaltenden Knieprobleme nur sechs Kreisligapartien in dieser Saison für den SVK bestritten hatte, stand in Ebersweier noch auf dem Spielfeld, weil er dem Team helfen wollte – allerdings lediglich bis zur 69. Spielminute.

Dann flog er vom Platz, weil dem Schiedsrichter einen Vogel zeigte. Seine Rolle als Spieler wollte dann auch nicht überbewerten: „Die Mannschaft hat 80 Prozent der Saison ohne mich auf dem Platz gestanden, sie ist stark genug.“

Hektisch und intensiv war die Partie, spielerische Feinheiten blieben die Ausnahme, dafür war die Anspannung zu hoch. Mit einem offensiven 3-5-2-System wollte der SVK den Gegner unter Druck setzen. Was nur selten gelang. Zwei Chancen hatten die Kippenheimer vor der Pause. Ihren Vorteil spielten die Ebersweierer kühl aus, sie standen stabil, spekulierten auf gelegentliche Lücken. „Es war klar dass, dass Ebersweier auf Konter spielt“, stellt Student hernach fest.

„In der ersten Halbzeit waren wir nicht zielstrebig genug.“ SVK-Torwart Philipp Jörger

„Es war schwierig, zu offen durften wir nicht spielen. In der ersten Halbzeit waren wir nicht zielstrebig genug“, befand Jörger. Das 1:0 nach rund einer Stunde weckte dann die Hoffnung auf die Wende. „Danach hatten wir noch genügend Zeit, um nachzulegen“, so Jörger.

„Das Tor war belebend, die Zuschauer sind dann gekommen“, erklärt Student. Doch den Angriffen des SVK fehlten Genauigkeit und Überzeugungskraft. Das 1:1 kurz vor dem Ende war nur noch die Bestätigung dafür, dass es für den SVK nicht reicht, dass der zahlenmäßig überlegene Fanblock der Gäste am Ende die Siegesgesänge würde anstimmen können.

Mit etwas Abstand relativiert sich das Fazit dieser Saison für die Kippenheimer Kicker indes, der Frust wird weichen, die Erkenntnis wachsen, dass ihnen Vieles gelungen ist. Markus Lutterer, Vorstand Sport im SVK, sagt: „Wenn man die Möglichkeit hat, aufzusteigen, dann will man das auch schaffen. Es wäre schön gewesen für den Verein, denn die Mannschaft hat eine herausragende Saison gespielt, gekrönt vom Relegationsplatz. Wir sind erst im zweiten Jahr in dieser Klasse und schon in der Relegation.“
Diese Haltung drückte auch Student aus: „Wir können stolz auf uns sein. Jetzt bauen wir uns wieder auf.“ So sieht das auch Torwart Jörger: „Es war eine Klasse Runde in diesem Jahr.“

Coach Kaiser verweist auf den Drei-Jahres-Plan, mit dem er vor zwei Jahren in Kippenheim angetreten war. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir in diesem Jahr schon in die Relegation kommen.“ Das Team sei über dem Soll. „Nächste Saison greifen wir wieder an, alle Spieler der ersten Mannschaft bleiben, wir werden uns punktuell verstärken. Wir werden eine super Mannschaft haben. Wir freuen uns auf die neue Runde.“

SV Kippenheim – FV Ebersweier 1:1 (0:0).
SV Kippenheim: Jörger – Petsch, Reichmann, Arteaga – Weber (52. Singler), Student, Ost (58. Winter), Arslan, Herzog – Gonzales (78. Hatt), Sen. FV Ebersweier: Müller – Klumpp, Siebert, Eggs (68. Dupps), Kühne – Tlemsamani, Petereit (78. Hoßfeld) – Kern, Dautner, Zanger – Lamm (38. Martin). Tore: 1:0 Arslan (57.), 1:1 Martin (89.). Schiedsrichter: Kientz (Rheinau). Zuschauer: 700.
Aufrufe: 019.6.2016, 22:50 Uhr
Uwe Schwerer (BZ)Autor