2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Jubeln wird bei der Viktoria zur lieben Gewohnheit - Fatih Candan sorgt  mal wieder mit einem Doppelpack dafür
Jubeln wird bei der Viktoria zur lieben Gewohnheit - Fatih Candan sorgt mal wieder mit einem Doppelpack dafür

Candan bleibt auf 70-Tore-Kurs

Der Viktoria-Angreifer trifft auch beim 2:1 in Verl zweimal

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Mit dem Auswärtssieg am fünften Spieltag setzt sich die Kölner Viktoria vorerst an der Tabellenspitze der Regionalliga fest. Die Höhenberger haben noch kein Spiel verloren.

Köln. Claus-Dieter Wollitz hatte beinahe flehentlich an die Vernunft seiner Spieler appelliert und vor dem Gegner gewarnt: „Sie sind eingespielt, aggressiv und verfügen über reichlich Erfahrung”, mahnte der Trainer des FC Viktoria Köln vor dem SC Verl, bei dem die Viktoria am Freitagabend antrat. Die Beschwörungen des 49-Jährigen sollten schließlich auf fruchtbaren Boden treffen: Auch am fünften Spieltag der Fußball-Regionalliga ließen sich die Rechtsrheinischen nicht düpieren und siegten beim Tabellensiebten am Ende verdient mit 2:1 (2:1).

Nach vier absolvierten Partien weisen die Höhenberger eine makellose Bilanz auf: vier Siege, zwölf Punkte und 14:2-Tore bedeuten Platz eins — zumindest bis Samstagnachmittag. Weil Tabellenprimus Alemannia Aachen eine Begegnung mehr als das Team von Trainer Wollitz bestritten hat, könnte die Alemannia durch einen dreifachen Punktgewinn bei der U 21 des 1.FC Köln (13 Uhr, Rhein-Energie-Stadion) wieder an den Kölnern vorbeiziehen.

Die Auseinandersetzung mit den kernigen Verlern geriet zunächst zu den Festspielen des Fatih Candan: Viktorias Angreifer hatte bereits vor dem Spiel sechs Saisontore erzielt, nach der Partie in Ostwestfalen hat der 24-Jährige Deutsch-Türke sein Trefferkonto weiter aufgestockt. Candan gelangen erneut zwei Tore, achtmal hat der gebürtige Bottroper inzwischen in das gegnerische Gehäuse getroffen — ein beachtlicher Wert. Würde der 2012 von Rot-Weiß Oberhausen verpflichtete Stürmer weiterhin so zuverlässig treffen, käme er am Saisonende auf etwa 70 Tore. Das wäre wohl ein ewiger Rekord für die Vierte Liga.Bereits nach fünf Minuten nutzte der flinke Angreifer eine Unachtsamkeit in der SC-Abwehr aus und vollendete aus kurzer Distanz zum 0:1.

Die Gäste schienen ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden, in den folgenden Minuten entwickelte sich ein Fußballspiel in eine Richtung: Mike Wunderlich, der einen Freistoß an die Querlatte schlenzte (12.), sowie Silvio Pagano (22.) hätten früh für eine Vorentscheidung sorgen können, scheiterten aber knapp. Besser machte es abermals Kölns Goalgetter Candan, der nach Vorarbeit von André Dej die Verler Defensive erneut im Tiefschlaf erwischte und eiskalt das zweite Kölner Tor erzielte (25.). Der Abend schien aus Sicht der Gäste einen prächtigen Verlauf zu nehmen — bis kurz vor dem Pausenpfiff: Ein abgefälschter Ball landete zur Überraschung aller zum Anschluss im Kölner Tor, Hamadi Al Ghaddioui war der Torschütze (42.).

Das Erfolgserlebnis verlieh der Elf von Andreas Golombek offensichtlich neues Selbstvertrauen: In der Folge sahen die 810 Zuschauer eine ausgeglichene und vor allem intensive Regionalliga-Partie, in der die Gastgeber nach gut einer Stunde sogar die bessere zweier guter Mannschaften waren. So scheiterte Kaminski nur knappp (61.), zehn Minuten vor Spielschluss rettete Viktorias Torwart Nico Pellatz in höchster Not gegen Robert Mainka. Wenig später hatte der neue Tabellenführer den Verler Sturmwirbel überstanden und begab sich erleichtert auf die Ehrenrunde. „Wir haben es wirklich spannend gemacht. Zur Halbzeit hätten wir gut und gerne mit 5:1 vorne liegen können, bis dahin war es eine Fußball-Demonstration”, sagte Claus-Dieter Wollitz, der mit seiner Mannschaft bereits am Mittwoch (19.30 Uhr, Sportpark Höhenberg) die Sportfreunde Siegen erwartet.

Aufrufe: 029.8.2014, 21:21 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor