2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nicht schön, aber effektiv: Cagrispor erkämpfte sich gegen Herzogenaurach einen 1:0-Sieg.  F:  Roland Fengler
Nicht schön, aber effektiv: Cagrispor erkämpfte sich gegen Herzogenaurach einen 1:0-Sieg. F: Roland Fengler

Cagrispor sehnt die Winterpause herbei

Verein rechnet mit Abgängen +++ Mangelhafte Konstanz als Problem

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Die Kicker von Cagrispor sind in der Bezirksliga bislang hinter den Erwar­tungen zurückgeblieben. Nach 21 Spielen sind sie dem Abstieg näher als dem Aufstieg. Daran kann auch der jüngste 1:0-Heimsieg nichts ändern. Gut, dass bald Winterpause ist.

Cagrispor Nürnberg - FC Herzogenaurach 1:0

Theoretisch ist immer alles möglich. "Wir können gegen jedes Team gewin­nen", erklärt also Yunus Güler vor dem Heimspiel gegen Herzogenau­rach. Das klingt durchaus selbstbe­wusst, würde Cagrispors Spielleiter nicht noch ein "und wir können gegen jedes Team verlieren", nachschieben. Nach einer bislang wenig überzeugen­den Hinrunde, befindet sich der Ver­ein in der Bezirksliga 1 aktuell auf Tabellenplatz zwölf. Zu wechselhaft waren die bisherigen Leistungen. Zwei Siege am Stück gab es in dieser Saison nur einmal. Immerhin kam am Sonntag einer dazu — wenn auch äußerst glücklich. "Man muss auch mal mit 1:0 gewinnen und kämpfen, statt schön spielen", analysierte Trai­ner Yasin Sümer den siebten Sieg sei­ner Mannschaft kurz und knapp. Des­sen Entstehung war das Resultat vie­ler kleiner Geschichten.

Da ist zum einen die Geschichte des Siegtores. Es fiel in der 38. Spielminu­te und wurde von Ahmed Aydin per Elfmeter erzielt. Das vorangegangene Foul war unstrittig, der Tatort jedoch nicht. Amornwut "Iki" Schmidt kam doch deutlich außerhalb des Straf­raums zu Fall und landete gut drei Meter davon entfernt. Der Schieds­richter sah das besser, oder anders und deutete auf den Punkt. Tor. Die Wahrscheinlichkeit, dass es das einzi­ge an diesem Herbstnachmittag blei­ben sollte, nahm in der Folgezeit ste­tig ab, denn da gab es noch die Geschichte der Handspiele im Cagrispor-Strafraum. "Ein Elfmeter hätte auf jeden Fall gepfiffen werden müssen", insistierte Jakob Karches vom FC nach dem Spiel. Doch auch hier war der Schiedsrichter mehrfach anderer Meinung. Die Bank der Gäste nahm es mit Galgenhumor und rekla­mierte in Halbzeit zwei bei jedem Ball­kontakt der in Neon gekleideten Haus­herren in deren Strafraum lautstark "Handspiel". Erhört wurden sie nicht.

Ebenfalls nennenswert ist die Geschichte der Gelben Karten. In Halbzeit eins, die beide Teams bis zum Tor recht ausgeglichen gestalte­ten, gab es davon nicht eine. Nach dem Seitenwechsel zeigte der Unparteiische innerhalb von vier Minuten gleich drei. Hinzu kam einmal Rot für einen Spieler auf der Gästebank, der ein Foul von Cagrispor verbal zu derb kommentierte. Yunus Güler hatte Mit­leid: "Uns ging es in der vergangenen Woche genauso. Da haben wir zwei Platzverweise kassiert. Es gibt Regeln, aber manchmal wünscht man sich mehr Fingerspitzengefühl. Emo­tionen gehören einfach dazu." Davon zeigten die eigenen Spieler auf dem Feld nach dem Tor zu wenig und beschränkten sich hauptsächlich aufs Verteidigen. Herzogenaurach war in Halbzeit zwei überlegen, ließ aber offensiv die nötige Durchschlags­kraft vermissen. Der Belagerungszu­stand des Cagrispor-Sechzehners endete erfolglos und das Spiel 1:0.

Und wo wir schon bei Geschichten sind. Spannend dürfte werden, wie die von Cagrispor in der Spielzeit 2016/17 weitergeht. Eine Partie gilt es vor der Winterpause noch zu absol­vieren. Gegner ist mit Tennenlohe ein Team, gegen das man bereits einmal verloren hat. An einen Sieg gegen den Tabellenfünfzehnten mag der Trainer aktuell aber auch nicht so recht glau­ben. Die Ansprüche sind nicht mehr dieselben wie im Sommer.

Bis es im März dann weitergeht, kann sich daran aber noch etwas ändern, ebenso wie am Personal. "Es gibt immer Spieler, die wegwollen. Damit müssen wir rechnen und not­falls reagieren", so der Übungsleiter. Immer, also auch in dieser Saison, und darum wird man sich bei Cagrispor wohl auf Veränderungen in der Winterpause gefasst machen. Danach dürfen sie beweisen, dass sie gegen jeden gewinnen können.


Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Ahmet Aydin (38.)
Platzverweise: Rot gegen Stefan Schönleben (68./FC Herzogenaurach)

Aufrufe: 022.11.2016, 10:14 Uhr
Markus Mende (NN)Autor