Buchbach ebnet den Weg für die Regionalliga

Die Buchbacher planen zweigleisig. Zwar will man sportlich die Regionalliga Bayern erreichen. Aber im Lager des Bayernliga-Aufsteigers von 2008 vergisst man nicht, wo man her kommt. Den Grundstein für das bisher so gute Abschneiden legte die Elf von Trainer Anton Bobenstetter (natürlich) im heimischen Stadion an der Jahnstraße. Nur eine von zehn Partien ging auf heimischem Terrain verloren. Ansonsten leistete sich der TSV noch zwei Unentschieden auf eigener Anlage und konnte in den restlichen Spielen seine zahlreichen Heimfans regelmäßig verzücken. Ziel bleibt es in Buchbach sich für die Regionalliga Bayern zu qualifizieren. Aber eine mögliche Teilnahme an der Regionalliga will auch finanziert sein und auch die organisatorischen Strukturen müssen angepasst werden.

Abteilungsleiter Günther Grübl: »Wenn wir's sportlich schaffen, sind wird verpflichtet, alles dafür zu tun, den Aufstieg auch finanziell und organisatorisch zu realisieren.«

"Für uns wäre die Regionalliga ein Traum, aber es gab im Verein auch einige Skeptiker, die der Meinung waren, dass wir den erhöhten Aufwand nicht stemmen könnten", so Abteilungsleiter Günther Grübl, der sich mit seiner Vision durchsetzen konnte, zumal auch die Sponsoren für den Aufstieg sind: "Wenn wir's sportlich schaffen, sind wir verpflichtet, alles dafür zu tun, den Aufstieg auch finanziell und organisatorisch zu realisieren. Man stelle sich mal das Gegenteil vor: Die Motivation der Mannschaft wäre weg und wir hätten im Frühjahr praktisch nur noch Freundschaftsspiele, die keinen interessieren." Dass auch ein Aufstieg ein Risiko birgt, ist Grübl dennoch sehr bewusst: "Natürlich müssen wir alles so gestalten, dass wir nicht vor einem Scherbenhaufen stehen, falls wir nach einem Jahr wieder runter müssen."
Sportlich beurteilt Co-Trainer Josef Kupper die Lage durchwegs positiv: "Insgesamt sind wir zufrieden. Es war ja für uns bislang keine einfache Saison." Dass der TSV Buchbach auf seine Heimstärke bauen kann, sieht Kupper etwas differenzierter: "Natürlich ist es schön, dass wir so ein treues Publikum haben. Zu unserem letzten Heimspiel gegen den Würzburger FV kamen ja immerhin 700 Fans. Darüber freuen wir uns sehr, darauf sind wir stolz und das hilft auch der Mannschaft auf dem Platz. Aber grundsätzlich ist es in der Bayernliga so, dass es nach den zumeist langen Busfahrten auswärts einen Tick schwerer ist als daheim. Das ist kein Buchbacher Phänomen." Kupper hofft, dass die Verletztenliste mit Beginn des neuen Spieljahres so gut wie aufgelöst ist: Maxi Hain sei schon wieder voll belastbar, er wird 2012 zum Start der Vorbereitung einsteigen können. Bei Hannes Hain, der noch kein Spiel absolvieren konnte, ist es noch nicht ganz so weit, sein operiertes Bein ist leicht entzündet: Hannes wird aber im Verlauf der Rückrunde zum Kader stoßen.

Neuzugänge: »Wir stehen nicht unter Zugzwang.«

Neuzugänge sind derzeit nicht geplant: "Wir stehen nicht unter Zugzwang", sagt der Co-Trainer. Dennoch behalte man den Markt im Blick: "Wenn es einen Spieler gibt, der sich für uns interessiert und der gerne kommen möchte, dann wird man sich das überlegen. Aber wie gesagt: Wir haben keinen Druck, müssen niemanden verpflichten. Wir halten aber Augen und Ohren weiter offen." Kupper geht davon aus, dass die Qualifikation zur Regionalliga Bayern machbar ist: "Wir haben noch sieben Heimspiele und fünf Auswärtsspiele. Das ist hoffentlich unser Plus. Wenn wir einigermaßen aus den Startlöschern kommen, dann haben wir es selber in der Hand." In Buchbach wird wie immer nichts dem Zufall überlassen. So wurden in der vergangenen Woche im legendären Stadion Bieberer Berg in Offenbach, wo schon Bundesliga-Fußball zu sehen gewesen ist, im Rahmen der Umbau- und Abrissarbeiten auf der Henninger-Tribüne 350 rote und 60 weiße Sitzschalen in den Buchbacher Vereinfarben abgebaut. Diese sollen nun auf der eigenen Stehplatztribüne an der Jahnstraße aufgebaut werden: "Wir hatten ja schon beim Bau der Tribüne überlegt, ob wir Sitzplätze installieren, aber die Kosten dafür waren enorm", so Spartenchef Grübl. Rund 100 Euro hätte ein Platz gekostet. Demnächst soll also der Geist vom Bieberer Berg auch im Buchbacher Stadion spürbar sein, wenn die Sitzplätze aus Offenbach eingebaut sind. Die Planungen für die Regionalliga Bayern sind in Buchbach jedenfalls schon in vollem Gange.

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