2024-04-25T14:35:39.956Z

Team Rückblick
Der Blumenthaler SV gewann in der ÖVB-Arena vor 7154 Zuschauern das Endspiel gegen den Bremer SV mit 5:4 nach Neunmeterschießen. Nun wollen die Nordbremer den amtierenden Meister auf dem Feld herausfordern. Foto: Volker Schmidt
Der Blumenthaler SV gewann in der ÖVB-Arena vor 7154 Zuschauern das Endspiel gegen den Bremer SV mit 5:4 nach Neunmeterschießen. Nun wollen die Nordbremer den amtierenden Meister auf dem Feld herausfordern. Foto: Volker Schmidt

BSV trotzt Meister Bremer SV

Blumenthaler SV bietet Bremen-Liga-Primus Paroli - Der Hallentitel in der ÖVB-Arena war das erste Ausrufezeichen der Nordbremer - Seestadt-Teams kommen nicht übers Mittelmaß hinaus

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BREMERHAVEN. Die Bremenliga-Fußballer schöpfen in der Winterpause neue Kraft für die bevorstehende Rückrunde. Doch bevor der Ball wieder auf dem Rasen rollt, halten sich viele Vereine mit Hallenturnieren fit. Der Blumenthaler SV gewann kurz vor Weihnachten das 27. Lotto-Hallenturnier in der ÖVB-Arena gegen Ligaprimus Bremer SV mit 5:4 nach Neunmeterschießen und hat deutlich gemacht, dass die Nordbremer in dieser Saison der Elf vom Panzenberg Paroli bieten können.

Die Blumenthaler führen derzeit mit einem Spiel und drei Punkten mehr auf dem Konto die Tabelle vor dem amtierenden Meister und Pokalsieger an. Leider musste das von den Fans mit Spannung erwartete Topduell am Nikolaustag aufgrund von Regenfällen abgesagt werden, so dass die Frage nach der derzeitigen Nummer eins in der höchsten Bremer Amateurklasse verschoben werden musste. Zum Leid der Anhänger, die ihren geplanten Besuch im Burgwallstadion streichen mussten.

Während der Brinkumer SV (29 Punkte) und die dritte Mannschaft des SV Werder Bremen (28) noch ansatzweise mit dem Führungsduo mithalten können, können der SV Grohn (21), der eine gute Saison spielt, die SG Aumund/Vegesack (20) und die BTS Neustadt (20) schon früh die Spielzeit 2015/2016 „abhaken“, da sie weder im Meisterschaftrennen eingreifen können, noch Sorgen um den Klassenerhalt machen müssen.

Ab Platz neun, wo Aufsteiger ESC Geestemünde (17) rangiert, sollten die Protagonisten den Blick nach unten nicht vernachlässigen, auch wenn es derzeit danach aussieht, dass es der Vorletzte TSV Grolland (7) und Schlusslicht KSV Vatan Sport (3) in dieser Saison besonders schwer haben und schon jetzt mit dem Rücken zur Wand stehen.

Hinter der Bürgerpark-Elf von Bernd Grundmann stehen der OSC Bremerhaven (15), LTS Bremerhaven (14), der Habenhauser FV (13), VfL 07 Bremen (12) und der FC Union 60 (12) im Niemandsland der Tabelle. „Die „60er“ haben allerdings schon zwei Spiele mehr ausgetragen als der TSV Grolland und sollte im Sportjahr 2016 achtsam sein.

Die drei Seestadt-Clubs sind einfach nicht konstant genug und haben deshalb Mitte November die Qualifikation (Platz acht) für das 27. Hallen-Lotto-Turnier verpasst. Die „besseren Jahre“ scheinen vorbei zu sein, als zumindest der FC Sparta Bremerhaven bis zu seinem freiwilligen Rückzug aus der Bremenliga oben in der höchsten Bremer Amateurklasse mitspielen konnte.

Bereits im Juni 2012 musste der heute 74-jährige Präsident und Mäzen des FC Bremerhaven, Bernd Günther, seine Fußball-Abteilung auflösen, weil es keinen „Unterbau“ mehr im Verein gab.

Mit einer Ausnahmegenehmigung des Bremer Fußball-Verbandes (BFV) war es möglich, als Spielgemeinschaft mit dem SC Sparta unter dem Namen FC Sparta Bremerhaven weiter in der Bremen-Liga zu kicken.

Aber beide Vereine konnten sich zwei Jahre später nicht einigen. Der FC Bremerhaven hätte nach der „Übergangslösung“ durch den BFV im SC Sparta aufgehen müssen oder umgekehrt. Das wollten aber die meisten der 520 Mitglieder des SC Sparta nicht. Für Spartas Vorsitzenden Söhlke wäre es die einfachste Lösung gewesen, wenn der FCB mit seinen 22 Mitgliedern beim SC eingetreten wäre und der FC Bremerhaven aus dem Vereinsregister gelöscht worden wäre.

Doch dies wolle Günther partout nicht, der seit 52 Jahren für den Vorgängerverein VfB Lehe und seit 1989 als Präsident des Fußballclub Bremerhaven (FCB) von 1899 e.V. aktiv war.

Vom ESC hat man vor der Saison mit seiner starken „Offensivabteilung“ mehr erwartet, doch nach dem 2:1-Auftaktsieg über die SG Aumund/Vege-sack konnte die Grundmann-Elf fünfmal in Folge nicht gewinnen und erst wieder mit zwei Auswärtssiegen beim FC Union 60 (4:0) und OSC Bremerhaven (5:3) die Talfahrt stoppen. Ernüchternd war die 3:5-Heimniederlage am 8. November gegen den TuS Schwachhausen, mit der man die „Quali“ für das Hallenturnier in der ÖVB-Arena verspielt hatte.

Danach zeigte sich der ESC beim 2:2 bei Werder Bremen III, dem 4:1-Sieg beim SV Grohn und 2:1-Heimerfolg gegen den Habenhauser wieder von seiner besseren Seite, doch zum Rückrundenauftakt verloren die Bremerhavener ihr letztes Pflichtspiel im Sportjahr 2015 gegen die BTS Neustadt mit 1:2.

Die Leher TS aus dem Speckenbütteler Park zeigte sich noch „launischer“ als der ESC Geestemünde. Der 3:2-Heimsieg verhinderte nach der Niederlage gegen Neustadt (1:2) und den beiden Remis gegen Schwachhausen (1:1) und ESC (4:4) den kompletten Fehlstart, zumal es mit einem 3:3-Remis gegen den VfL 07 Bremen und fünf Niederlagen gegen den Blumenthaler SV, Bremer SV, SV Grohn, Brinkumer SV und SV Grohn weiter ging.

Da kamen die beiden Siege beim FC Union 60 (3:2) und Vatan Sport (5:1) sowie die beiden 2:2-Unentschieden gegen den TSV Grolland und SG Aumund/Vegesack zur rechten Zeit, ansonsten hätte das Team von Trainer Dennis Ley, wie der OSC Bremerhaven für lange Zeit so richtig im Abstiegssumpf gesteckt.

Nach der jüngsten 1:2-Niederlage in Schwachhausen wird sich ab dem 14. Februar 2016 zeigen, wohin der Weg der „Blauen“ geht, die dann im Derby auf den ESC treffen.

Der OSC von Trainer Thomas Klinke stand nach den vielen Abgängen und der Trennung vom Jugendförderverein Bremerhaven (JFV) vor einem kompletten Neuanfang und musste beim 2. Leher Sommer-Cup am 27. Juli beim 1:11 gegen den Bremer SV früh feststellen, dass die Trauben rund ums Nordsee-Stadion nicht mehr so hoch hängen. Mit einem Mini-Kader starteten die Olympischen mit vier Niederlagen in die Saison. Unter anderem mit einem 1:7 bei Werder Bremen III und 0.8 gegen Meister Bremer SV. Danach fing sich der OSC mit einem 5:0 gegen den Habenhauser FV und 6:1-Sieg gegen Vatan Sport. Für „halbe Sachen“ war der OSC nicht zu haben. Für die Klinke-Elf gab es in der Vorrunde nur Siege oder Niederlagen, die mit dem torreichen Rückrundenspiel gegen Werder Bremen III (4:6) am 12. Dezember endete. Davor konnten sich die Olympischen mit dem 5:1-Erfolg über den FC Union 60 und 3:2-Sieg beim TSV Grolland aus dem Abstiegssumpf befreien. Damit sollte der Klassenerhalt bei den Olympischen kein Thema mehr sein, die im Sportjahr 2016 gegen den Bremer SV und SV Grohn gleich wieder ernsthaft gefordert werden, bevor die richtungsweisenden Partien gegen den Habenhauser FV und KSV Vatan Sport auf dem Terminkalender stehen.

Aufrufe: 030.12.2015, 11:57 Uhr
Volker SchmidtAutor