2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Spätes Tor rettet Grimma einen Punkt in Riesa

Spiel mit zwei gegensätzlichen Halbzeiten / Eigentor bringt Gastgeber in Führung

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Wie schon vor 14 Tagen beim 1:1 (0:1)-Unentschieden in Zwenkau hat Sachsenligist FC Grimma Moral gezeigt und durch einen späten Treffer noch einen Punkt gerettet. Beim Tabellenfünften, der BSG Stahl Riesa, trennte sich die Mannschaft von Trainer Daniel Wohllebe wiederum 1:1 (0:1)-Remis und konnte sich somit für die Steigerung der zweiten 45 Minuten belohnen.

Insgesamt sahen die 311 Zuschauer in der Riesaer Stahl-Arena eine Partie mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten. In Hälfte eins war der ehemalige DDR-Oberligist – mit dem Wind im Rücken – das bessere Team, wirkte aggressiver, präsenter und war immer einen Schritt schneller. Durchgang zwei gehörte dann klar den Gästen von der Mulde, als man endlich ins Spiel fand und sich deutlich zu steigern wusste. Auch wenn der Grimmaer erst kurz vor Ultimo fiel, spiegelt das Endresultat den Spielverlauf gut wider. Beide Mannschaften bleiben mit diesem Remis auf ihrem Tabellenplatz stehen. Die Riesaer, die nächsten Sonntag nach Niesky müssen, verharren auf Position fünf, Grimma ist weiterhin Dritter. Die Muldestädter haben nach dem Görlitzer Rückzug am kommenden Wochenende spielfrei, ehe dann am Sonntag, den 7. Mai um 15.00 Uhr der Tabellenführer FC Eilenburg im Stadion der Freundschaft gastiert.

Dabei begann die Begegnung aus Sicht der Wohllebe-Schützlinge mit dem Schlimmsten, was eigentlich passieren konnte. Zunächst wurde Fricke auf der linken Riesaer Angriffsseite nicht am Flanken gehindert, anschließend schlug ein Klärungsversuch von FC-Innenverteidiger Mirko Dietrich – welcher von Wolf bedrängt wurde – unglücklich zum 1:0 im eigenen Gehäuse ein (6.). Dieser Führungstreffer tat Riesa sichtbar gut, die Gäste hatten große Mühe sich mit den Gegebenheiten abzufinden und ins Spiel zu kommen. Die Einheimischen wirkten viel präsenter und zielstrebiger, ohne sich jedoch die großen Möglichkeiten erarbeiten zu können. Nach einem Eckball von Ex-Bundesligaprofi Ludwig landete ein Kopfball von Köhler knapp drüber (17.), bei einem Schuss von Fricke musste FC-Schlussmann und Geburtstagskind Jan Evers ernsthaft eingreifen (32.). Bei den Muldestädtern war im Spiel nach vorn zunächst jede Menge Sand im Getriebe, einzig ein Schuss von Christoph Jackisch ließ Ex-Bundesliga-Keeper Hesse (Alemannia Aachen) im Stahl-Gehäuse abtauchen (35.). Zwingender waren zweifelsohne die Elbestädter, die kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal gefährlich wurden. Sehr gut von Ludwig per Rückpass inszeniert, zischte ein Fricke-Schuss von der Strafraumgrenze knapp über den Querbalken (42.).

Aus den Kabinen kamen die Muldestädter dann mit deutlich mehr Schwung. Plötzlich nahmen die Wohllebe-Schützlinge die Zweikämpfe an, wirkten entschlossener und begannen auch in der Offensive Akzente zu setzen. Das erste Achtungszeichen setzte Dennis-Sven Radig mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, doch brauchte Hesse hier nicht einzugreifen (48.). Auch die Grimmaer Standardsituationen wurden auf einmal gefährlicher. Zwei Freistöße von Jackisch bedrohten das Stahl-Gehäuse, doch ließ sich Hesse beide Mal nicht überraschen (51., 56.). Die Gäste bissen sich mehr und mehr in die Begegnung, zwingende Riesaer Offensivaktionen wurden immer weniger. Sehr gut von Radig in Szene gesetzt, spritze Wiegner auf den kurzen Pfosten und verfehlte dabei das Tor nur um die berühmten Zentimeter (56.), wenig später setzte abermals Wiegner einen Schuss etwas zu hoch an (66.). Zwar ruckten die Gäste auch in der Folgezeit immer wieder unermüdlich an, doch aus dem Spiel heraus fehlte es oftmals am letzten Pass sowie an der Genauigkeit um sich weitere Möglichkeiten herauszuarbeiten. Weiterhin wurden einige Angriffe etwas zu unvorbereitet abgeschlossen, so dass das Riesaer Gehäuse somit nicht in Gefahr zu bringen war. Demzufolge mussten Standardsituationen herhalten, um für weitere Torgefahr zu sorgen. So fand Michel Schwarz mit einem Freistoß in Hesse seinen Meister (69.), Jackisch setzte ebenfalls einen ruhenden Ball etwas zu hoch an (74.). Die Zeit verrann fortan langsam. Zwar war den Gästen das Bemühen weiterhin anzusehen, doch verteidigten die Gastgeber ihren knappen Vorsprung aufopferungsvoll. Riesa stellte ihre Offensivbemühungen nahezu komplett ein und hoffte per Konterattacken auf den lLucky Punch. Diese spielten die Einheimischen jedoch nicht zwingend genug aus, so dass die Gäste im Spiel blieben und in der Endphase nun Alles oder nichts spielten. Innenverteidiger Stefan Maruhn rückte als zusätzlicher Zielspieler mit ins Sturmzentrum, das Risiko wurde nun vollends erhöht. Die reguläre Spielzeit war schon abgelaufen, als die Wohllebe-Elf für ihre Bemühungen letztlich doch noch belohnt wurden. Als zunächst ein weiterer Jackisch-Freistoß nur um Haaresbreite das Stahl-Gehäuse verfehlte (90.+1), schien die Begegnung eigentlich schon verloren. Doch den folgenden Abstoß von Hesse köpfte Engler per Bumerang und Windunterstützung genau in den Lauf von Wiegner, der einen Schritt schneller war als der herausstürzende Riesaer Keeper und die Kugel zum 1:1 ins Netz spitzelte (90.+1).
Fazit: Gerechtes Remis, nachdem jedem Team je eine Halbzeit gehörte. Warum die Muldestädter jedoch erst in Hälfte zwei mit dem Fußballspielen begannen, bleibt das Geheimnis der Truppe.

Riesa: Hesse – Zech, Horinek (ab 73. Bierstedt), Kutsche, Krake – Köhler, Gründler – Krechlak, Ludwig (ab 70. Penicka), Fricke – Wolf (ab 19. Runge) – Trainer: Küttner
Grimma: Evers – Kurzbach, Maruhn, Dietrich, Ziffert – Schwarz, Brand – Wiegner, Engler, Radig (ab 78. Szepesi) – Jackisch – Trainer: Wohllebe
Schiedsrichter: Hartig (Freital) – Schiedsrichter-Assistenten: Stary, Wendt (beide Dresden) –
Tore: 1:0 Dietrich (6., Selbsttor), 1:1 Wiegner (90.+1)
Gelbe Karten: Köhler (Foulspiel – 56.), Horinek (Unsportlichkeit – 70.) – Radig (Unsportlichkeit – 32.), Maruhn (Unsportlichkeit – 88.) – Reservebänke: Kycek (Tor), Schreiber – Bache (Tor), Konzok, Wagner
Zuschauer: 311 in der Stahl-Arena, Riesa

Aufrufe: 022.4.2017, 23:09 Uhr
Tom RietzschelAutor