Die Gründe für die Probleme sind vielfältig. In der Winterpause musste der Coach im defensiven Mittelfeld Umstellungen vornehmen, weil Tobias Bruse nach einer Kieferoperation für die Rückrunde ausfällt. Bruse wies in der Hinrunde die meisten Einsatzminuten auf. Hinzu kam, dass eine Handvoll Spieler aus beruflichen Gründen nicht mehr oder zumindest nicht mehr regelmäßig trainieren können.
Somit stehen nicht nur im Training oftmals nur ein Dutzend Spieler auf dem Feld. Auch in den Spielen war es zuletzt kaum besser, so dass sich Akteure durchaus schon mal auf ungewohnten Positionen wiederfinden. Vergangenen Sonntag meldeten sich vor dem Spiel gegen Lintfort, das die VSF 2:4 verloren, gleich vier Spieler krank. Am Mittwoch reisten die Amerner mit zwölf Feldspielern zum Spiel bei Viktoria Goch und unterlagen 1:3. Tim Rademacher verletzte sich allerdings bereits nach fünf Minuten, so dass Axel Schumacher, der die Amerner in der ersten Minute in Führung gebracht hatte, nach hinten in die Viererkette rutschen musste. Überdies handelte sich Michel Busen, einer der Sechser, in der Schlussphase auch noch eine Gelb-Rote Karte ein. Der Lenker im Mittelfeld wird somit am Sonntag im Spiel gegen den SV Mönchengladbach fehlen.
Rainer Bruse hofft darauf, dass gegen die Lürriper wenigstens Daniel Kawohl, Bastian Borg und Kosta Agathagelidis wieder einsatzbereit sind. Das würde die angespannte personelle Situation ein wenig entspannen, obwohl sie alle nicht trainieren konnten. "Es ist eine schwierige Situation. Aber es hilft nichts, wir müssen uns aus diesem Negativlauf herauskämpfen", sagt Bruse. Heilsam wäre natürlich ein Erfolg, aber die Lürriper stecken wie Wachtendonk-Wankum und Lintfort tief unten drin im Tabellenkeller und kämpfen ums Überleben. Am Mittwoch lagen die ersatzgeschwächten Gladbacher jedoch 0:5 in Odenkirchen zurück, bevor das Spiel aufgrund einer defekten Flutlichtanlage abgebrochen wurde.
Die Amerner brauchen dringend Punkte, um sich weiterhin in sicheren Gefilden zu bewegen. "Wir müssen auf der Hut sein", sagt Bruse. Aktuell beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone noch beruhigende zehn Punkte. Die Konkurrenten im Mittelfeld schließen allerdings auf. Erstmals seit dem ersten Spieltag könnten der 1. FC Viersen und Union Nettetal an den Amernern vorbeiziehen.