2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der ultimative Hosentest: VfB-Stürmer Christopher Kramer (links) im Duell mit Braunschweigs Gyamfi Kyeremeh.objectivo/Kugel
Der ultimative Hosentest: VfB-Stürmer Christopher Kramer (links) im Duell mit Braunschweigs Gyamfi Kyeremeh.objectivo/Kugel

VfB Lübeck in der Liga desolat

Blamable Leistung: 1:3-Auswärtspleite in Braunschweig

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Nun ist es auch mit der positiven Auswärtsserie zu Ende. Nach sechs Spielen ohne Niederlage auf fremdem Platz verlor der VfB Lübeck das vorgezogene Punktspiel bei Eintracht Braunschweig II am Dienstag sang- und klanglos mit 1:3 (0:2). In der Regionalliga müssen die Lübecker nach Abschluss dr Hinrunde nun sogar den Blick nach unten richten. ,,Das war enttäuschend. Das Spiel müssen wir zügig abhaken und uns auf Sonnabend konzentrieren", sagte Trainer Denny Skwierczynski im Hinblick auf das Landespokal-Halbfinale gegen Drittligist Holstein Kiel.

Mut für diese Partie machte nach dem Auftritt bei der Eintracht-Reserve wenig bis nichts. ,,Das war eine Katastrophe. Wir spielen ohne Plan", ärgerte sich Verteidiger Dennis Wehrendt. ,,Und das ist nicht erst seit gestern so."

Neben den gelbgesperrten Aleksandar Nogovic und Lukas Knechtel hatte Skwierczynski überraschend auch die Routiniers Jan Sievers und Stefan Richter sowie Dennis Voß draußen gelassen Neben Marcello Meyer und Henrik Sirmais durften somit auch Patrick Bohnsack, Marvin Thiel und erstmals Cemal Sezer beginnen. ,,Wir mussten die Kräfte in der englischen Woche etwas dosieren", erklärte der Coach.

Auch das ging nach hinten los.Schon nach vier Minuten reichte ein einfacher Steilpass von Julius Düker, um die VfB-Abwehr auszuhebeln, in der der auf seinem Flügel oft allein gelassene Henrik Sirmais das Abseits aufhob. Der Däne Mads Hvilsom bedankte sich freistehend mit dem 1:0.

Beim zweiten Treffer war es ähnlich einfach. Julius Düker setzte sich gegen Dennis Wehrendt durch, Jonas Toboll ließ den Schuss aus spitzem Winkel durchrutschen und Omar Castro staubte ab (20.). ,,Wir bekommen viel zu einfache Gegentore", ärgerte sich Skwierczynski bei Tor Nummer drei hatte Hvilsom im Strafraum viel zu viel Platz und schlenzte den Ball in die lange Ecke (55.).

Alleine der dänische Profi-Reservist hätte den VfB bei drei weiteren Chancen abschießen können. Nach 59 Minuten störte Marheineke mit beherztem Einsatz, ehe Wehrendt auf der Linie rettete, zwei Minuten später lenkte Toboll einen Schuss des Dänen stark zur Ecke, kurz darauf landete ein Hvilsom-Kopfball nach einer weiten Hereingabe auf der Latte (62.).

Lübeck wirkte während der gesamten 90 Minuten schon im Mittelfeld nicht zupackend genug, daran änderten auch die Auswechslungen nichts. Einzig Abwehrchef Marheineke und mit Abstrichen Wehrendt und der vorn allein gelassene Christopher Kramer stemmten sich mit aller Entschlossenheit gegen die Angriffe. ,,Man muss auch die Frage stellen, ob jeder wirklich alles aus sich herausgeholt hat", fand Wehrendt einen weiteren grundsätzlichen Ansatz zur Kritik.Und die Offensive der Lübecker? Die fand nicht statt. ,,Wir sind in beiden Strafräumen derzeit nicht gefährlich genug", stellte Skwierczynski fest. ,,Uns fehlt die Zielstrebigkeit."

Wie schon in den letzten Wochen war kein Konzept erkennbar, wie der diszipliniert verteidigende Gegner zu knacken ist. Fernschüsse von Cemal Sezer (19.) und Christopher Kramer (27., jeweils über das Tor), ein Freistoß, nach dem Marheineke den Ball in die Arme des Ex-Lübeckers Marcel Engelhardt stocherte (36.) - das war alles.

In der zweiten Hälfte gab es - nun im 4-4-2 mit Richter und Kramer - keine einzige Torchance. Der Treffer mit der letzten Aktion des Spiels entsprang einem Antritt von Außenverteidiger Patrick Bohnsack, der von Erik Henschel im Strafraum gerempelt wurde. ,,Das war immerhin mal eine energische Einzelleistung, egal ob nun elfmeterwürdig oder nicht", sagte Skwierczynski. ,,Davon gab es auch zu wenig." Marheineke verwandelte den Elfmeter zum für den VfB schmeichelhaften Endstand.
Aufrufe: 015.11.2015, 16:30 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor