2024-05-08T11:10:30.900Z

Analyse
Ziemlich angefressen stapfte Dinkelscherbens Trainer Jens Lutz nach der 0:2-Niederlage im Kellerduell gegen den TSV Ottobeuren vom Platz. Kapitän Simon Motzet liegt – am Boden zerstört – auf dem Rasen. Er hatte den Ausgleichstreffer auf dem Kopf.  Foto: Oliver Reiser
Ziemlich angefressen stapfte Dinkelscherbens Trainer Jens Lutz nach der 0:2-Niederlage im Kellerduell gegen den TSV Ottobeuren vom Platz. Kapitän Simon Motzet liegt – am Boden zerstört – auf dem Rasen. Er hatte den Ausgleichstreffer auf dem Kopf. Foto: Oliver Reiser

Bitterer Abgang in die Winterpause

Nachholspiele: Im Kellerduell gegen Ottobeuren ist Dinkelscherbens Trainer Jens Lutz vom Auftreten seiner Mannschaft enttäuscht +++ Die Reise nach Durach hat sich für Königsbrunn nicht gelohnt

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Das im Vorfeld als wegweisendes Nachholspiel titulierte Match gegen den direkten Abstiegskonkurrenten TSV Ottobeuren verlor der TSV Dinkelscherben mit 0:2. Dadurch verschärfte sich die prekäre Lage der Lila-Weißen in der Bezirksliga Süd vor der Winterpause durch den auf sechs Punkte angewachsenen Abstand auf den Relegationsplatz, den weiter die Ottobeurer einnehmen. Nicht gelohnt hat sich für den FC Königsbrunn die Reise ins Allgäu, denn sie verloren das Nachholspiel beim VfB Durach unnötig mit 0:2.

TSV Dinkelscherben - TSV Ottobeuren 0:2
Trainer Jens Lutz war nach dem Spiel richtig angefressen. Er sprach auch „von der ersten richtig enttäuschenden Leistung seiner Mannschaft“, seit er am TSV-Ruder schaltet und waltet. Dabei attestierte er dem Gegner am Ende den größeren Siegeswillen, was in den Zweikämpfen den kleinen Unterschied ausmachte in einem Duell, das über weite Strecken auf Augenhöhe stattfand. Spielerische Leckerbissen waren nicht zu erwarten, dafür viel Kampf und Krampf. Doch die vielleicht schon vorentscheidende frühe Führung der Gäste war einer der wenigen sehenswerten Aktionen, als ein im Strafraum geklärter Ball genau vor die Füße des völlig frei stehenden Robin Berger landete. Dieser nahm aus gut 20 Metern genau Maß und jagte den Ball per Drop-Kick unhaltbar zum 0:1 in den Winkel (15.). Dies erhöhte den Druck auf die Heimelf und förderte nicht unbedingt den Spielfluss. Gefährlich wurde es lediglich bei zwei Freistößen von Cosmin Uilacan, die beide knapp das Gehäuse verfehlten (11., 24.), sowie einer Einzelaktion von Patrick Wolf (28.). Trainer Lutz reagierte zum Seitenwechsel und brachte A-Jugend-Stürmer Josef Kastner als neue Offensivkraft. Doch es änderte sich nicht viel am verkrampften Auftreten, man musste nach gut 60 Minuten sogar froh sein, nicht das 0:2 eingefangen zu haben, als Devrim Altenrieder nach einem katastrophalen Ballverlust frei vor Heimkeeper Wenni knapp am langen Pfosten vorbei zielte (57.). Glück hatte die Heimelf auch in der 63. Minute, als in einem großen „Gestochere“ gleich mehrere Ottobeurer scheiterten. Im Anschluss daran gab es die vielleicht stärkste TSV-Phase der Partie mit der Riesenchance zum Ausgleich: Nach Uilacan-Flanke scheiterte der immer offensiver agierende Kapitän Simon Motzet mit einem Kopfball an einer Klasse-Parade des Gästekeepers Michael Raith (72.). Kurz darauf verfehlte eine Direktabnahme von Dominik Mayrock knapp das Tor (76.). Doch es reichte nicht zum Ausgleich, aber es blieb spannend, weil auch die Gäste ihre Kontermöglichkeiten zunächst nicht nutzten. Aber sie schafften es zumindest, relativ clever den Ball vom eigenen Tor fern zu halten und auf Zeit zu spielen. Erst die letzte Aktion des Spiels brachte die Entscheidung, als nach einem Konter Michael Urlbauer allein auf Wenni zulief, diesen umkurvte und zum 0:2-Endstand einschob (92.). Mit diesem Tiefschlag gehen die Lila-Weißen in die ersehnte Winterpause und hoffen auf eine bessere Rückrunde – möglicherweise auch mit neuem Personal in Form von Stürmer Thomas Kubina, der als Tribünengast die Niederlage mitverfolgte.

Schiedsrichter: Fabian Härle (Germaringen) - Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Robin Berger (15.), 0:2 Michael Urlbauer (93.)


VfB Durach - FC Königsbrunn 2:0
„Wir haben nur verloren, weil wir uns zwei krasse individuelle Fehler geleistet haben“, erklärte der verärgerte Trainer Heiko Plischke nach dem Schlusspfiff. Sein Team sei sehr gut in die Partie und auch schnell zu ersten Chancen gekommen, habe dann aber den Durachern das 1:0 aber fast selbst aufgelegt. Plischke spielte damit auf einen verunglückten Rückpass von Erkan Koz an, den Thomas Moller zum 1:0 vollendete. „Danach haben wir uns kurz geschüttelt und hatten das Pech, dass Mark-André Wimmer wenig später nur die Latte des Duracher Tores traf“, erläuterte Plischke weiter. Bis zur Halbzeit sahen die Zuschauer dann eine sehr zerfahrene Partie ohne nennenswerte Torchancen. Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie besser. Zunächst hatte erneut der von Mayk Sedelmaier bediente Mark-André Wimmer den Ausgleich für Königsbrunn auf dem Fuß. Dann ließ die Königsbrunner Abwehr den Ball durch den Strafraum trudeln und lud Thomas Moller, der aus kurzer Distanz traf, fast zum 2:0 ein (57.). In der Folge verloren die Königsbrunner völlig die Ordnung und hatten Glück, dass die Duracher keine ihrer zahlreichen Konterchancen verwerteten, denn sonst hätte es auch noch eine deutlich höhere Niederlage geben können. Die Duracher hatten ein ums andere Mal die Chance, weiter zu erhöhen, nutzen diese Möglichkeiten aber nicht. „In dieser Phase haben wir alles vernachlässigt“, konstatierte der enttäuschte Heiko Plischke.

Schiedsrichter: Erdinc Demiray (Heimertingen) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Thomas Moller (11.), 2:0 Thomas Moller (57.)

Aufrufe: 027.11.2016, 20:09 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor