2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
Die Spieler des SV Schwabegg (in grün) kamen bei der 0:5-Klatsche gegen den 1. FC Sonthofen II des Öfteren zu spät.  Foto: Dieter Latzel
Die Spieler des SV Schwabegg (in grün) kamen bei der 0:5-Klatsche gegen den 1. FC Sonthofen II des Öfteren zu spät. Foto: Dieter Latzel

Pleiten, Pech und Pannen

Schwabegg kassiert nach haarsträubenden Fehlern eine 0:5-Schlappe +++ Dinkelscherben meldet sich zurück +++ Bad Grönenbach fährt mit Neugablonz Achterbahn +++ Zu wenig Gier und Einsatz bei Bobingen +++ Erkheim entthront den Tabellenführer

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Nicht gelohnt hat sich für den SV Schwabegg der Ausflug ins Oberallgäu, denn sie kassierten bei der Bayernliga-Reserve des 1. FC Sonthofen nach haarsträubenden Abwehrfehlern eine herbe 0:5-Schlappe. Trotz des frühen 0:1-Rückstands hat der TSV Haunstetten sein Duell in der Bezirksliga Süd gegen den VfB Durach noch mit 2:1 gewonnen und liegt damit nun punktgleich (41) mit dem Tabellendritten Neugablonz auf Rang vier. Torlos und schadlos hielt sich die TG Viktoria Augsburg mit einem 0:0 beim TSV Bobingen. Der TV Erkheim hat den Tabellenführer TSV Babenhausen gestürzt. Er gewann im Fuggermarkt mit 3:1. Der TSV ist nun hinter dem TV Bad Grönenbach Zweiter. Mit einem hochverdienten 2:1-Heimsieg gegen den FC Königsbrunn meldete sich der TSV Dinkelscherben im Abstiegskampf zurück. Dies freute besonders Trainer Jens Lutz nach dem Spiel: „Nachdem uns einige schon abgeschrieben haben nach den beiden Auftaktpleiten, war der Sieg heute durch eine geschlossene Mannschaftsleistung ein klares Zeichen“!

1. FC Sonthofen II - SV Schwabegg 5:0
Herbert Wiest, der Trainer des abgeschlagen am Tabellenende stehenden Aufsteigers, fasste das Spiel kurz und knapp zusammen: „Pleiten, Pech und Pannen – das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison, dass wir viel zu viel unnötige Gegentore bekommen.“ Zugute hielt er seiner ersatzgeschwächten Mannschaft, die auf ihren Abwehrchef Florian Karnagel (Bänderriss) verzichten musste, aber auch, dass der Gegner wesentlich besser mit dem für den SVS ungewohnten Terrain zurechtkam: „Wir haben auf Kunstrasen gespielt und die hochmotivierten Sonthofener haben erkennen lassen, dass ihnen das liegt.“ Schon nach drei Minuten gingen die Oberallgäuer in Führung, als Gregor Mürkl nach dem ersten dicken Patzer der SVS-Defensive zum 1:0 traf. Danach fing sich der SVS etwas und stand stabiler – auch weil Herbert Wiest relativ schnell reagierte und taktisch umstellte. Ein Doppelschlag von Benjamin Müller (33./37.) sorgte dann für den 3:0-Halbzeitstand. In der zweiten Halbzeit brachte Wiest nach 63 Minuten mit Joachim Schuster, Christoph Schedler und Benjamin Wiest drei frische Kräfte, doch der Umschwung blieb aus, denn der SVS blieb im Angriff zu harmlos. Endgültig entschieden war die Partie nach einem weiteren Doppelschlag in der Schlussphase.
Schiedsrichter: Karin Weber (Hofstetten) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Gregor Mürkl (3.), 2:0 Benjamin Müller (33.), 3:0 Benjamin Müller (37.), 4:0 Silas Neuner (81.), 5:0 Christian Lingg (87.)

FC Wiggensbach - TSV Ziemetshausen 1:0
Durch ein spätes Gegentor verlor der TSV Ziemetshausen in Wiggensbach 0:1. Den Treffer des Tages markierte eine Minute vor Abpfiff Michael Mayr. Nach dieser Niederlage belegt die Ziemetshauser Truppe von Trainer Rainer Amann weiterhin den siebten Platz. Der Vorsprung auf einen Abstiegsrang beträgt 15 Punkte, auf den Relegationsplatz sind es zehn Zähler. Immer noch ein beruhigendes Polster also. Das spielentscheidende Tor wurde durch individuelle Fehler der Ziemetshauser eingeleitet. Erst verlor ein Angreifer den Ball leichtfertig, dann wollte ein Defensivspieler den Ball nicht aus der Gefahrenzone dreschen, sondern elegant klären. Das ging in die Hose, Michael Mayr kam an den Ball und der Wiggensbacher schoss ein. Dabei war es eigentlich ein typisches 0:0-Spiel. Das bemerkte auch der Ziemetshauser Co-Trainer Karl Donderer. „Eigentlich hat das Spiel keinen Sieger verdient gehabt“, blickte er auf die 90 Minuten im Max-Swoboda-Stadion zurück. Die Ziemetshauser kamen sehr schnell gut ins Spiel und erspielten sich Chancen. Zwei Treffer wurden aber wegen Abseitsstellung aberkannt. Nach etwa 20 Minuten wurde die Partie dann ausgeglichen, Torszenen blieben aber auf beiden Seiten Mangelware. Nach der Pause war der TSV weiterhin spielbestimmend. „Ab der 80. Minute haben wir dann das Heft aus der Hand gegeben“, urteilte Donderer. In dieser Phase hätte sein Team das Unentschieden besser verwalten müssen. „Beim FC Wiggensbach hat man gemerkt, dass sie noch mitten im Abstiegskampf stecken“, analysierte Donderer.

Schiedsrichter: Stefan Haas (BSC Memming.) - Zuschauer: 85
Tor: 1:0 Michael Mayr (89.)


TSV Bobingen - TG Viktoria Augsburg 0:0
Bereits zum 12. Mal kamen die Schützlinge von Marco Di Santo nicht über ein Unentschieden hinaus, diesmal gegen die TG Viktoria Augsburg. Warum? „Wir sind ein wenig enttäuscht vom Ergebnis, da wir uns fest drei Punkte vorgenommen hatten“, erklärte Trainer Di Santo. Dabei war die erste Halbzeit noch vielversprechend. Nach schönem Zuspiel von Cemal Mutlu wurde der Schuss von Fabian Stadlmair, der den verletzten Kapitän Sebastian Jeschek im Mittelfeld vertrat, in letzter Sekunde geblockt (8.). Christian Bernhardt per Kopf und Cemal Mutlu per direktem Freistoß hatten weitere starke Einschussmöglichkeiten (13./26.). Viktoria Augsburg kam in zunächst vor allem nach den gut getretenen Standards nach vorne.
Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt: viel Kampf. Die Augsburger nutzten ihre große Chance zur Führung nicht und verloren ihren Kapitän Müller nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot (70.). Emre Mutlu schlug aus elf Metern vollkommen frei über den Ball. Bobingen drängte die Gäste nun zwar weit in die eigene Hälfte, allerdings fehlten Gier und Durchsetzungsvermögen. So auch in der letzten Szene der Partie: langer Freistoß von Cemal Mutlu in den Strafraum auf den eingewechselten Hüseyin Tomakin. Der verfehlte knapp wie auch der nachsetzende Tim Müller (92.). Marco Di Santo: „Wir hatten uns die drei Punkte über die gesamten 90 Minuten nicht verdient. Zwar haben wir defensiv im Mannschaftsverbund gut gearbeitet und nur eine Torchance zugelassen, waren nach vorne aber zu fehlerhaft.“

Schiedsrichter: Matthias Schilling (TV Erkheim) - Zuschauer: 100
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Martin Müller (70./TG Viktoria Augsburg)


TSV Babenhausen - TV Erkheim 1:3
Ein abgefälschter Schuss von Andreas Huber brachte den Gästen die 1:0-Führung. Sebastian Egger sorgte zehn Minuten später für den Babenhauser Ausgleich. Bis zur Pause war der TSV stärker, ohne zu einer klaren Torchance zu kommen. Im zweiten Durchgang war Erkheim überlegen. Christian Neß, der beste Spieler auf dem Platz, sorgte dann mit seinen beiden Toren in der 51. und 81. Minute für den verdienten Erfolg der Gäste.

Schiedsrichter: Felix Kuntz (Mertingen) - Zuschauer: 300
Tore: 0:1 Andreas Huber (21.), 1:1 Sebastian Egger (31.), 1:2 Christian Neß (51.), 1:3 Christian Neß (81.)


VfB Durach - TSV Haunstetten 1:2
Nach einem 0:1 nach der fünften Minute schaffte Haunstetten noch vor der Halbzeitpause dank Maximilian Murphy den Anschlusstreffer (43.). Der nach der Pause eingewechselte Sebastian Kraus machte gegen den VfB Durach in der 82. Minute zur Erleichterung von Abteilungsleiter Günther Schmidt den Deckel drauf. „In der zweiten Halbzeit hat sich die Mannschaft am Riemen gerissen und dann auch verdient gewonnen. Mit sieben Punkten nach der Winterpause sind wir im Soll“, sagt Schmidt. Noch ist unklar, ob sich Haunstetten noch weiter nach vorn arbeiten kann, aber Schmidt stellt klar: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, und wenn die Mannschaften vorne schwächeln, sind wir da.“

Schiedsrichter: Marco Häring (TV Erkheim) - Zuschauer: 130
Tore: 1:0 Jonas Schäfer (5.), 1:1 Maximilian Murphy (43.), 1:2 Sebastian Kraus (82.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Tobias Steidle (85./VfB Durach)


TV Bad Grönenbach - BSK Olympia Neugablonz 9:3
In einer denkwürdigen Partie siegten die Hausherren gegen den Tabellendritten mit 9:3. Dabei erwischten die Gäste den besseren Start, allerdings fehlten die klaren Torchancen. Zudem verlor die Kurortelf früh im Spiel ihren etatmäßigen Innenverteidiger Michal Kutlik, der sich ohne Fremdeinwirkung eine schwere Fußverletzung zuzog. Trotz des Schocks drehten die Bad Grönenbacher in der Folge auf und zeigten sich bis zur Pause als Meister der Effizienz. Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer durch einen Franke-Freistoß wirkte beim 5:1-Pausenstand zunächst eher als Ergebniskosmetik. Nach dem Seitenwechsel geriet die Wiblishauser-Truppe dann aber doch noch leicht ins Wanken. Ein erneuter Freistoß von Mathias Franke fand den Weg ins Tor (47.). Als der eingewechselte Kamil König in der 70. Minute auf 5:3 verkürzte, hätte das Spiel nochmal spannend werden können. Doch was folgte war eine Gala-Schlussphase des TV Bad Grönenbach. Die überragenden Denis Wassermann und Filip Koloredy fuhren mit der BSK-Abwehr Achterbahn und zerlegten diese förmlich. Den Schlusspunkt setzte der ebenfalls groß aufspielende Johannes Zwickl, der an fünf Treffern beteiligt war. Eine unfassbare Mannschaftsleistung der Heimelf, welche trotz komfortablem Vorsprung bis zum Schlusspfiff kämpfte.

Schiedsrichter: Andreas Hummel (Betzigau) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Filip Koloredy (17.), 2:0 Manfred Rinninger (20.), 3:0 Johannes Zwickl (35.), 3:1 Mathias Franke (38.), 4:1 Alexander Kühn (41.), 5:1 Denis Wassermann (42. Foulelfmeter), 5:2 Mathias Franke (47.), 5:3 Kamil König (70.), 6:3 Denis Wassermann (72.), 7:3 Filip Koloredy (77.), 8:3 Denis Wassermann (80.), 9:3 Johannes Zwickl (89.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Dorijan Ozvald (66./BSK Olympia Neugablonz)


TSV Ottobeuren - DJK SV Ost Memmingen 1:4
Zunächst tasteten sich beide Mannschaften ab, wobei sich aber schon abzeichnete, dass die Memminger gewillt waren, das Spiel unbedingt zu gewinnen. Der TSV Ottobeuren fand langsam ins Spiel zurück, hatte aber nach Standards nur zwei halbe Chancen. Die beste Chance aber hatten die „Ostler“ in der 28. Minute. Nimanaj wurde auf der linken Seite freigespielt, doch er verfehlte das Tor knapp. Der Gastgeber erwachte und hatte dann mehr vom Spiel, doch Torchancen blieben Mangelware. In der 40. Minute bringen die „Ostler“ den Ball nicht aus der Gefahrenzone, dieser landete bei Florian Jakob, der aus acht Meter vollendete. Eine Minute später die Chance zum 2:0, doch Kofler verzog nach einem schönen Spielzug über die rechte Seite knapp. Ein langer Ball in der 45. Minute schien schon eine sichere Beute von Torhüter Bachelberger, doch er ließ sich düpieren und die Hereingabe nutzte Nimanaj im Strafraum und wurde elfmeterreif gefoult. Die Folge war der Ausgleich kurz vor der Halbzeit. In der zweiten Hälfte hatte der Gastgeber durch Dietrich bzw. Schnitzler die Führung auf dem Kopf, doch beide konnten freistehend eine Michels-Flanke aus kurzer Distanz nicht verwerten. Das Spiel nahm nun seinen Lauf und die DJK wurde immer sicherer und verdiente sich mit drei schönen Toren den Sieg. Der TSV Ottobeuren hatte in der zweiten Halbzeit nichts mehr entgegenzusetzen.

Schiedsrichter: Hendrik Hufnagel (Lenzfried) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Florian Jakob (40.), 1:1 Naim Nimanaj (45.), 1:2 Daniel Jarosch (74.), 1:3 Naim Nimanaj (77.), 1:4 Kevin Haug (93.)


Es geht doch! Das scheint Dinkelscherbens Stürmer Thomas Kubina seinem Trainer Jens Lutz nach dem 2:1–Sieg gegen den FC Königsbrunn zu erklären.  Foto: Marcus Merk
Es geht doch! Das scheint Dinkelscherbens Stürmer Thomas Kubina seinem Trainer Jens Lutz nach dem 2:1–Sieg gegen den FC Königsbrunn zu erklären. Foto: Marcus Merk

TSV Dinkelscherben - FC Königsbrunn 2:1
Der Heimelf war anzumerken, dass sie nach dem mutlosen Auftritt in Erkheim anders auftreten mussten, wenn sie noch ein Wörtchen mitreden wollen im Abstiegskampf. Gut für das Selbstvertrauen war sicherlich auch, dass quasi mit dem ersten Angriff der Führungstreffer fiel: Einen langen Ball erlief sich Flügelflitzer Alexander Zott, setzte sich gegen drei Mann durch und vollstreckte zum 1:0 (6.). Mit der Führung im Rücken agierten die Kaiserberg-Kicker weiter offensiv und hatten gleich darauf eine Riesenchance, aber Dominik Mayr traf die falsche Entscheidung und passte in die Mitte anstatt selbst abzuschließen (14.). Diese Chance wurde in der 20. Minute aber noch getoppt, als Dominik Mayr aus kurzer Distanz fahrlässig vergab (20.). Doch der zweite Treffer lag förmlich in der Luft. In einer eher harmlosen Situation bekam Christoph Girr einen Foulelfmeter zugesprochen, den Rückkehrer Thomas Kubina sicher zum überfälligen 2:0 verwandelte (34.). Nachdem ein Uilacan-Freistoß gehalten wurde (44.), ging es mit „nur“ zwei Toren Unterschied in die Pause gegen völlig enttäuschende FCKler. Die Gäste wechselten in der Pause zweimal, aber es änderte sich erstmal wenig. Das Spiel plätscherte dahin, bis Mayr einen Zuckerpass in den Lauf von Kubina spielte, aber im direkten Duell scheiterte er am starken Torwart (63.). Als FCK-Spieler Alexander Hörmann auch noch die Gelb-Rote Karte sah (74.), schien der Sieg zum Greifen nah, obwohl die Chancenverwertung weiter ausbaufähig blieb. Max Micheler köpfte einen Freistoß knapp über das Tor und verpasste die Vorentscheidung (77.). So kam es wie so häufig im Fußball: Aus einem Freistoß gelang den Gästen mit der ersten gefährlichen Aktion aus kurzer Distanz der 1:2-Anschlusstreffer durch Mark-André Wimmer (85.). Statt 4:0 hieß es plötzlich 2:1 und die letzten Minuten wurden zur Zitterpartie für die Lila-Weißen. Doch trotz einiger fragwürdiger Freistoßpfiffe kamen die Gäste zu keinem torgefährlichen Abschluss mehr und die Lutz-Truppe kann wieder hoffen.

Schiedsrichter: Veit Sieber (Gersthofen) - Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Alexander Zott (7.), 2:0 Thomas Kubina (36. Foulelfmeter), 2:1 Mark-André Wimmer (85.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Alexander Hörmann (74./FC Königsbrunn)
Aufrufe: 026.3.2017, 20:21 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor