Nur der Grafschafter Kreisligist FC Neugnadenfeld ließ sich in der vergangenen Saison weniger zuschulden kommen. Mit nur 26 Gelben Karten belegte Neugnadenfeld in der niedersachsenweiten Rangliste des VGH-Fairnesscups den fünften Platz. Schapen wurde als bestes emsländisches Team 14. Auch die drittfairste Mannschaft der Region Emsland/Grafschaft Bentheim kommt aus dem südlichen Emsland. Der Kreisligist SC Spelle-Venhaus II darf sich über eine Prämie von 500 Euro von der Versicherungsgruppe Hannover (VGH) freuen. „Der Südbereich ist im Emsland immer an der Spitze“, freute sich der NFV-Kreisvorsitzende Hubert Börger, der aus Varenrode kommt und dessen Sohn Christopher beim FC Schapen spielt. Börger lobte die vorbildliche Einstellung von Vereinsvorstand und Mannschaft. „Bleibt fair. Auch gegen die Schiedsrichter, die haben den schwersten Job.“
In der abgelaufenen Saison dürften die Unparteiischen allerdings wenig Mühe mit den Fußballern aus Schapen und Spelle gehabt haben. Die Speller Reserve blieb wie Schapen ohne Platzverweis und sah nur drei Gelbe Karten mehr als die Schapener (40). Von den 1009 ausgewerteten Teams aus ganz Niedersachsen blieben übrigens nur 30 Mannschaften ohne Platzverweis.
Dass der Gewinn der emsländischen Fairnesswertung nicht oberstes Saisonziel der Schapener war, verwundert freilich nicht. „Wir wollten natürlich zunächst einmal die Klasse halten“, erklärt Schapens Trainer Henrik Bemboom. Dass man aber nun die Auszeichnung bekommen habe, sei trotzdem kein Zufall. „Wir haben ja die Mannschaft nicht blind zusammengestellt“, betont Bemboom. Sein Trainerkollege Michael Felix und er hätten auch auf das Naturell der Spieler geachtet. „Wir wollen unsere Spieler fußballerisch weiterentwickeln. Daher versuchen wir viel Fußball zu spielen und nicht Fußball zu kämpfen“, erklärt Bemboom, „das heißt aber nicht, dass wir jeden Zweikampf scheuen.“ Vielmehr müsse man vor dem direkten Duell clever postiert sein, um ohne Foul an den Ball zu kommen.
Sven Wohlkittel von der VGH hob hervor, dass die Schapener in den vergangenen Jahren in der Fair-Play-Wertung immer sehr gut abgeschnitten hätten. „Das zeigt, dass in der Vereinsmentalität fairer Sport wichtig ist – ein Aufstieg aber nicht schlimm.“ Immerhin waren die Schapener in der Saison 2012/2013 als Kreisligameister das drittfairste Team des Emslandes. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass Erfolg und Fairness zusammen möglich sind“, unterstrich Schapens Vereinsvorsitzender Hans-Jürgen Hofhaus. Daher durfte sich Schapens Bürgermeister Karlheinz Schöttmer gerne als Fan des FC outen. „Bei 1009 Vereinen den 14. Platz zu belegen ist eine tolle Sache. Damit hat die Mannschaft nicht nur Werbung für den Verein, sondern auch für die Gemeinde gemacht.“