Als Tino Kandlbinder, der Trainer der Landesliga-Mannschaft, eines Tages zur Übungsstunde kam und plötzlich drei Afrikaner und sieben Syrer unangemeldet auf der Matte standen, um mitzutrainieren, kam ihm der noble Gedanke. "Es wäre unhöflich gewesen, sie wegzuschicken. Ein normales Training war mit ihnen aber auch nicht möglich." Also suchte er nach einer Alternative, um den sportlichen Drang der neuen Nachbarn "zu kanalisieren". Und was wäre da besser, als den Jungs ein offizielles Spiel zu ermöglichen? Der Fußball-Landesverband (FLB) befürwortete die Aktion prompt, und mit einiger Unterstützung lokaler Abgeordneter, des Bürgervereins und weiterer Helfer konnte der Verein Fußballschuhe für die Flüchtlinge beschaffen. Wacker-Spieler Jacob Netzker, der selbst vor einem Jahr als Flüchtling nach Deutschland kam, stellte den Kontakt zu den Flüchtlingsheimen her und spann Kandlbinders Idee weiter. "Die Leute sind da und du musst dich der Sache annehmen", sagt der Wacker-Coach. "Wir können uns vor diesem Thema nicht verstecken."
Obgleich will Kandlbinder mit der Initiative kein politisches Statement gesetzt wissen. "Wir haben als Verein eine soziale Aufgabe und wollen vielleicht Vorbild sein für andere Klubs, so wie es der SV Babelsberg für uns war. Aber wir wollen uns damit nicht politisch profilieren." Hauptsache, die Flüchtlinge haben Spaß. "Es ist sicher schön für sie, mal gegen die Locals anzutreten. Wir hoffen, dass es ein Erlebnis für sie wird." Angepfiffen wird am Samstag um 15 Uhr auf Wacker.